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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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weniger angeregtem Stimmengewirr. Nikki lauschte und drehte den Kristall in die andere Richtung.
    »Oh, besonders interessant ist das nicht«, sagte Cheryl und versuchte, das Thema zu wechseln.
    »Besucht der Botschafter denn viele solcher Veranstaltungen?«, fragte Nikki und setzte ihre Regenbogen-Folter fort.
    »Schon«, sagte Cheryl, sichtlich irritiert.
    »Ah ja, das erklärt natürlich, warum für morgen bereits erhebliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden«, meinte Nikki wissend.
    »Morgen?« Cheryl blinzelte mit einem Auge und neigte den Kopf zur Seite. Nikki verlegte ihre Attacke auf das andere Auge, und Cheryl neigte den Kopf zur anderen Seite.
    »Ich hatte gehört, dass der Botschafter morgen einen wichtigen Termin hat«, sagte Nikki beiläufig.
    »Nichts Öffentliches«, kam es von Cheryl. »Nur eine Familienfeier.«
    »Ach so.« Nikki ließ ihren Ohrring los. »Dann muss ich etwas falsch verstanden haben. Nun denn.« Sie lächelte liebenswürdig und tat so, als bemerke sie jetzt erst, dass ihr Glas leer war. Dabei fiel ihr auf, dass Cheryls Drink eine andere Farbe hatte als die der anderen. Das konnte entweder bedeuten, dass man in der Küche kürzlich auf Traubensaft umgestiegen war - oder aber es konnte einen ganz bestimmten Grund haben, den es vielleicht herauszufinden galt.
    Nikki nickte ihr freundlich zu. »Ich werde mir noch einen Drink holen. Nett, Sie kennengelernt zu haben …«, sie spähte kurz auf Cheryls Namensschild, »… Terry.«

    Nikki schlenderte zum Getränkestand und ließ sich Fruchtbowle nachfüllen. Alles wie gehabt - niemand trank etwas, das auch nur annähernd so aussah wie das, was Cheryl in der Hand hatte.
    »Noch eine halbe Stunde«, bemerkte Ellen neben ihr und nahm sich ein neues Glas.
    »Was?« Nikki drehte sich nach ihr um und sah, dass Ellen heute Abend »Theresa, Journalistin« war.
    »Noch eine halbe Stunde, bis ich endlich diese furchtbare Strumpfhose ausziehen kann.«
    Nikki wollte Ellen gerade daran erinnern, dass sie jedes ihrer Worte aufzeichnete, hielt dann aber lieber den Mund. Wer wusste schon, in welcher Mission Ellen unterwegs war. Vielleicht sollte sie einen Spion enttarnen.
    »Ja, nicht wahr? Diese Partys scheinen gar kein Ende zu nehmen«, erwiderte Nikki unverbindlich.
    »Genauso wie meine Strumpfhose«, sagte Ellen. Die Bemerkung kam so unvermittelt, dass Nikki lauthals lachte, wofür sie von Mr Bamoko mit einem tadelnden Blick bedacht wurde.
    »Mein Beileid«, sagte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte. »Nehmen Sie oft an diplomatischen Empfängen teil?«
    »Mehr haben Sie sich nicht zu sagen?«, ließ sich Mr Bamoko vernehmen, der sich hinterrücks herangeschlichen hatte. »Das nennen Sie Smalltalk? Etwas mehr Esprit, wenn ich bitten darf!«
    »Doch, recht häufig«, entgegnete Ellen, und tat, als bemerke sie Mr Bamoko gar nicht, aber Nikki sah, dass ihr der Schweiß ausbrach. »Für Associated Press bin ich in der ganzen Welt herumgekommen. Das Essen auf Staatsempfängen ist immer fürchterlich, kann ich Ihnen sagen, und die Party
fängt eigentlich erst richtig an, wenn alle ordentlich betrunken sind. Letztes Jahr war ich bei einem sehr interessanten Empfang in Kolumbien, auf dem die Gäste sich irgendwann sogar um die letzten Austern geprügelt haben.«
    »Hmm«, murmelte Mr Bamoko und machte sich einen Vermerk auf seinem Klemmbrett.
    »Das scheint mir hier eher unwahrscheinlich«, sagte Nikki mit einem Blick auf die Gäste und überlegte, worauf Ellen wohl hinauswollte, während sie Mr Bamoko, der nun sie mit kritischem Blick musterte, so weit irgend möglich zu ignorieren versuchte.
    »Schade.« Ellen reizte ihre Rolle als hartgesottene Reporterin ziemlich gründlich aus. »Ein richtiger Drink wäre jetzt nicht schlecht.«
    »In Carrie-Mae-Land ist Alkohol leider verboten«, klärte Nikki sie unter der missbilligenden Miene von Mr Bamoko auf.
    »Was? Überhaupt kein Alkohol?« Ellen zeigte sich entsetzt.
    »Nun ja, manchmal kann man an illegale Importware kommen, aber dazu braucht man Verbindungen.« Nikki vermutete, dass Ellen Kontakte zu Schmugglerbanden suchte. Aber ob mit der Absicht, die dunklen Kanäle selbst zu nutzen oder das illegale Treiben auffliegen zu lassen, war nicht klar. Nikki war sich unsicher, ob sie wohl Punktabzug bekäme, wenn sie Ellen half.
    »Interessant. Und Sie haben nicht zufällig solche Verbindungen?«, fragte Ellen und schaffte es dabei, verschwörerisch und vertrauensselig zugleich zu klingen.
    »Nein,

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