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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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ich trinke überhaupt nicht.« Nikki beschloss, sich bedeckt zu halten. »Aber eben fiel mir auf, dass Terry …«, sie deutete auf Cheryl, »anscheinend stärkere Quellen anzapfen
kann, wenn ihr danach ist.« Mr Bamoko nickte und machte sich eine Notiz, dann zog er weiter.
    »Danke«, sagte Ellen erleichtert und zwinkerte ihr zu. »Dafür hast du was bei mir gut.« Womit sie in der Menge verschwand und unauffällig auf Cheryl zusteuerte.
    Es machte Spaß dabei zuzuschauen, wie alle auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig kommunizierten. Nikki fragte sich, ob sie das auf einer richtigen Cocktail-Party - mit fremden Leuten - wohl auch hinbekäme. Hatten Cocktail-Partys überhaupt einen anderen Zweck, als etwas über Leute zu erfahren, die man nicht kannte? Ein erstes Date war eigentlich ähnlich. Nikki fing wieder an, mit ihrem Ohrring zu spielen und hielt plötzlich inne, runzelte die Stirn. Irgendwie erinnerte sie das hier sehr an den Lunch mit Z’ev.
    »Weißt du«, sagte da Jenny, als könne sie ihre Gedanken lesen, und sah sich kurz um, ob auch niemand lauschte, »ich musste eben an deinen Freund denken - du weißt schon, der mit dem komischen Namen.«
    Nikki hätte sich fast an ihrer Fruchtbowle verschluckt. »Er ist nicht mein Freund«, stellte sie klar.
    »Egal. Eigentlich habe ich auch eher an diese verrückte Geschichte gedacht, die du uns erzählt hast.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Nikki argwöhnisch. Vielleicht hätte sie Jenny und Ellen doch nicht bis ins kleinste Detail von Kanada erzählen sollen?
    »Na komm schon! ›Ich brauche eine Frau‹, so ein Quatsch. Ich glaube, dass er das hier gemacht hat.« Jenny deutete auf die kleine Cocktail-Party, als ob damit alles erklärt wäre.
    »Das ist sehr interessant, Susan«, erwiderte Nikki, die Mrs Boyer hinter Jenny herannahen sah. »Nicht, dass ich mir schon eine andere Meinung gebildet hätte, aber völlig überzeugt bin ich leider auch nicht.«

    »Ja, die Politik von Carrie Mae ist ein weites Feld«, schaltete Jenny eilig um.
    »Zu Tisch, meine Damen«, sagte Mrs Boyer und machte sich noch ein paar letzte Vermerke auf ihrem Klemmbrett. Nikki und Jenny flüchteten schnell in den Speisesaal.
    Kaum hatten sie sich gesetzt, bekam Dina einen lauten Schluckauf. Nikki und Ellen schauten sich über den Tisch hinweg entsetzt an. Dina gluckste immer lauter und heftiger, schließlich sprang sie auf und rannte in Richtung Klo. Ein laut platschendes Geräusch auf dem gefliesten Badezimmerboden ließ vermuten, dass sie es allerdings verfehlte.
    Mrs Boyer eilte ihr hinterher, alle anderen blieben sitzen und schauten sich mit einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung an.
    »Nun denn«, sagte Ellen und faltete artig die Hände. »Ich würde vorschlagen, dass wir vor dem Essen für unsere Freundin Dina beten.« Was an den Tischen eine Welle unterdrückter Heiterkeit auslöste.
    »Wir werden mit dem Essen so lange warten, bis die Lage sich geklärt hat«, sagte Mr Bamoko streng, um die Rebellion im Keim zu ersticken.
    Binnen der nächsten halben Stunde wurde Dina auf die Krankenstation gebracht, das Bad gereinigt und der Cocktail-Kurs für den heutigen Abend für beendet erklärt. Das Essen wurde aufgewärmt und nochmal serviert. Das Tischgespäch kreiste ausschließlich um Dinas plötzlichen Anfall von Übelkeit. Nikki wäre am liebsten im Boden versunken und ging so bald wie möglich auf ihr Zimmer, Jenny und Ellen im Schlepptau. Jenny hatte sich ihre Schuhe ausgezogen und ließ sie bei jedem Schritt laut klackernd gegen das Treppengeländer schlagen.
    »Das war herrlich«, meinte sie und gähnte.

    »Nicht für Dina«, fand Nikki.
    »Ja, das war wirklich Pech für sie, aber vielleicht ist es ja gut so. Jetzt müssen wir morgen bei den Kriegsspielen nicht schon wieder alles so machen, wie sie es will«, stellte Ellen nüchtern fest.
    »Ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen«, sagte Nikki. »Das wollte ich nicht. Ich wollte sie nicht gleich aus dem Verkehr ziehen. Und nicht so.«
    »Sie hat sich selbst aus dem Verkehr gezogen. Geschieht ihr recht, der dummen Kuh.« Jenny blieb erbarmungslos.
    »Schon. Einerseits hat sie es natürlich verdient. Sie hat es sich sogar selbst eingebrockt«, erwiderte Nikki. »Aber ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen.«
    »So lange Dina nicht weiß, dass wir nachgeholfen haben, müssen wir auch kein schlechtes Gewissen haben«, fand Ellen. »Völlig ausgeschlossen, dass wir mehr wissen als unsere allwissende Dina,

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