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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Während des Kriegsspiel-Seminars hatte sie reichlich Gelegenheit gehabt, sich an Valerie Robinson zu gewöhnen. Trotzdem fand sie ihre ruppige Art, ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein und ihr cooles, perfektes Aussehen auch jetzt wieder etwas einschüchternd.
    »Tja, wer weiß«, wiederholte Val süffisant und wühlte weiter in der Schublade.

    Sie hatte ihre Suche gerade beendet und wollte sich eine Zigarette anzünden, als Mrs Merrivel zurückkam. Val ließ das Feuerzeug ein paarmal auf- und zuschnappen und tat so, als bemerke sie Mrs Merrivel nicht.
    »Also wirklich, Val!«, rief Mrs Merrivel und blieb auf der Türschwelle stehen. »Musst du sogar in meinem Büro rauchen?«
    »Ich mache das Fenster auf«, entgegnete Val, die Zigarette im Mund. Sie öffnete eins der großen Erkerfenster und schnippte Zigarettenasche auf den akkurat gestutzten Rasen. Mrs M. runzelte die Stirn. Wortlos reichte sie Val einen Aschenbecher. »Was gibt es Neues, Miranda?«, fragte Valerie und ließ sich auf der Fensterbank nieder, einen Fuß an den weißen Fensterrahmen gestützt. Außer Mr M. hatte Nikki noch niemanden Mrs Merrivel beim Vornamen nennen hören.
    »Einiges, und nimm bitte deinen Fuß vom Fensterrahmen«, sagte Mrs Merrivel trocken und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Valerie zuckte gleichmütig die Schultern und ließ ihren Fuß aus dem Fenster baumeln. Sie nahm einen letzten Zug und drückte ihre Zigarette mit einer knappen, präzisen Handbewegung im Aschenbecher aus.
    »So, Nikki«, sagte Mrs Merrivel, und sofort wandte Nikki ihre Aufmerksamkeit wieder Mrs M. zu. »Du kennst unsere stets charmante Mrs Robinson ja bereits vom Kriegsspiele-Seminar. Welches du übrigens gewonnen hast, nicht wahr? Ich hoffe, ihr seid erfreut, euch so bald schon wiederzusehen.«
    »Ähm, ja?«, kam es von Nikki, die das Gefühl hatte, dass sie darauf irgendetwas sagen sollte, aber ehrlich gesagt nicht wusste, was.
    »Das ist schön. Es ist immer besser, wenn die Partner sich
verstehen«, meinte Mrs M., ohne sich umzudrehen. Val, die sich eben eine neue Zigarette angezündet hatte, erstarrte und fing an zu husten.
    »Weißt du, Valerie, ich glaube, du würdest nur halb so viel husten, wenn du mit dem Rauchen aufhören würdest.« Mrs M.s Ton war liebenswürdig, aber Nikki begann sich langsam zu fragen, wie sehr Mrs M. und Valerie Robinson sich eigentlich mochten.
    »Ich brauche keine Partnerin«, stellte Val klar. »Du hast selbst gesagt, dass ich allein besser arbeite.«
    »Nein, ich sagte, dass es besser ist, du arbeitest allein, als dass du noch mehr Beraterinnen verlierst.« Als Mrs M. das sagte, strahlte sie Nikki an. Nikki fing an nervös zu werden. Sie wollte nicht das Kanonenfutter einer tollkühnen Carrie-Mae-Agentin sein! Da konnte Val noch so cool sein. »Aber nun«, fuhr Mrs M. fort, »habe ich jemanden gefunden, der dir gewachsen sein könnte.«
    »Wer? Doch nicht etwa unser kleiner Rotschopf?« Valerie musterte Nikki von oben bis unten, dann schüttelte sie den Kopf. »Nur weil sie bei den Kriegsspielen gewonnen hat?« Obwohl sie es nicht tat, kam es Nikki so vor, als setze Val mit den Fingern kleine Anführungszeichen um das »gewonnen«. Schließlich wussten sie beide ganz genau, dass Nikki ohne Vals Hilfe nur halb so erfolgreich gewesen wäre.
    »Nicht nur. In der Abschlussprüfung war sie außerdem schneller als du und hat eine neue Bestzeit aufgestellt«, sagte Mrs Merrivel so beiläufig, als mache sie eine Bemerkung über das Wetter.
    »Hat sie nicht!«, rief Valerie.
    »Doch. Sie hat dich um drei Minuten und drei Komma zwei Sekunden geschlagen«, referierte Mrs Merrivel mit Blick in ihre Unterlagen. Valerie musterte Nikki erneut, diesmal
aus zusammengekniffenen Augen. Nikki wäre unter ihrem Blick fast im Boden versunken.
    »Das hat gar nichts zu bedeuten«, fand Val. »Ich hatte damals gleich gesagt, dass ich nicht in Bestform war.«
    »Du hast auch gesagt, dass es dir nichts ausmachen würde, mit jemandem zusammenzuarbeiten, solange sie dir nur nicht dumm im Weg steht.« Mrs M. machte sich ein paar Notizen in ihrem Terminkalender und erweckte den Eindruck, als gehe sie die ganze Diskussion überhaupt nichts an.
    »Okay. Sie ist schnell und findet im Dunkeln allein nach Hause. Das heißt noch lange nicht, dass sie für den Job geeignet ist.«
    »Sie hat alle Prüfungen bestanden, Valerie. Ich dachte eigentlich, der Zweck dieser Prüfungen bestehe darin zu zeigen, dass sie für den Job geeignet

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