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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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ist.«
    Valerie stieß ein ungläubiges Schnauben aus, ließ ihr Feuerzeug aufschnappen und zündete sich ihre dritte Zigarette an. Nach dem ersten Zug schien sie zu einer Entscheidung gefunden zu haben.
    »Gut, ich gebe ihr eine Chance.«
    »Schön, dann ist ja alles geklärt«, sagte Mrs M. lächelnd. »Ich glaube, Lillian hat ein paar neue Informationen bezüglich des Falles, an dem du gerade arbeitest. Wenn wir hier fertig sind, solltest du mal bei ihr vorbeifahren. Nikki nimmst du am besten gleich mit. Es macht dir doch nichts aus, wenn sie so lange bei dir wohnt, bis sie eine Wohnung gefunden hat?« Mrs M. wartete Vals Antwort nicht ab, sondern wandte sich sofort an Nikki: »Val wird mit dir in die Stadt fahren und dich ausrüsten. Im Hauptquartier erfährst du dann alles Weitere. Ich werde deine Entwicklung im Auge behalten.« Damit stand Mrs Merrivel auf und reichte Nikki
die Hand. Nikki schüttelte sie, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. Val ging bereits zur Tür.
    »Ähm, ja … danke«, sagte Nikki und stellte fest, dass es fast wie eine Frage klang. Mrs M. lächelte und umarmte sie kurz.
    »Viel Glück«, sagte Mrs Merrivel. »Euch beiden«, fügte sie hinzu. Val winkte kurz im Türrahmen, ohne sich umzudrehen. Nikki lächelte Mrs M. ein letztes Mal zu und folgte Val.

Kalifornien XII
    Mrs Robinson
    Nikki schleppte ihren Rucksack nach unten und umarmte Mr M. zum Abschied. Valerie stand draußen auf der Veranda, scharf umrissen vom hellen Sonnenlicht, das durch die offene Tür hereinfiel.
    »Machen Sie sich nichts draus«, flüsterte Mr M. Nikki zu. »Val will immer ihren Willen durchsetzen, aber wenn Sie sich nicht einschüchtern lassen, wird sie Sie schon respektieren.« Nikki nickte wenig überzeugt und machte sich auf in ihre ungewisse Zukunft.
    Neben Val blieb sie stehen und wuchtete sich ihren Rucksack auf den Rücken. Während ihrer sechsmonatigen Ausbildung war er nicht gerade leichter geworden und platzte jetzt aus allen Nähten. Val starrte auf den makellos grünen Rasen der Merrivels und drehte gedankenverloren ihr Päckchen Zigaretten in der Hand. Schließlich zog sie eine heraus und ließ ihr Feuerzeug aufflammen.
    »Tut mir leid, wenn es so klang, als wollte ich dich nicht dabeihaben«, sagte sie und blies den Rauch aus. »Aber wenn man gleich zustimmt, glauben sie, sie könnten alles mit einem machen. Und das wollen wir schließlich nicht.« Val musterte Nikki mit prüfendem Blick und deutete ein Lächeln an. Nikki lächelte zögerlich zurück.
    »Komm«, sagte Val. »Wir haben heute noch was vor.«
    Sie gingen zu einem himmelblauen Cabrio hinüber. Nikki
traute ihren Augen kaum - das war nicht gerade das Auto, das sie sich für Valerie Robinson vorgestellt hatte. Obwohl … Nun, wo sie Val daneben stehen sah, konnte sie sich keinen passenderen Wagen mehr für sie denken.
    »Tolles Auto.« Nikki meinte das ganz ehrlich.
    »Ein Chevy Impala von 1967. Beschissene Karre, aber die Typen fahren drauf ab. Wird Zeit, dass ich mir was Neues zulege.«
    »Ah«, sagte Nikki, die aus Vals Worten nicht so ganz schlau wurde. Aber sie betrachtete den Wagen jetzt mit anderen Augen. Dass man mit einem Auto Männer aufreißen konnte, war ihr bislang noch nie in den Sinn gekommen.
    »Kommst du?«, fragte Valerie.
    »Ja, klar.« Nikki riss sich von ihrer Betrachtung des Chevys los und stieg ein.
    Der Kies spritzte unter den Reifen auf, als sie die Auffahrt hinunterfuhren. »Mrs Robinson ist ja auch ein toller Name«, meinte Nikki, um ein bisschen Smalltalk zu machen. »Heißt du wirklich so?«
    Valerie warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Von meinem Ex sind mir zwei Dinge geblieben«, sagte sie. »Ein cooler Name und ein Kater, der andauernd in meine Schuhe pisst. Aber nenn mich ruhig weiter Val. Mir gehen diese förmlichen Anreden bei Carrie Mae auf die Nerven.«
    »Stimmt, es wirkt ziemlich anachronistisch«, fand auch Nikki. »Und ein Kater, der in deine Schuhe pisst … Dann vermute ich mal, dass wir als Erstes Schuhe shoppen gehen?«
    Der Wind fuhr in Vals Haare. Sie strich sie sich aus dem Gesicht und lächelte leicht verwundert.
    »Was dagegen?«
    »Nein«, erwiderte Nikki. »Ich nicht. Aber vielleicht mein Berater von den Anonymen Schuhshoppern.«

    Valerie fuhr immer weiter ins Tal hinab, vorbei an endlosen Vorgärten und Garageneinfahrten. Jedes Rasenstück leuchtete sattgrün - ein unübersehbares Indiz dafür, dass der Hausbesitzer sich eine astronomisch hohe Wasserrechnung leisten

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