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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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zu machen.
    Die Toilette war direkt neben der Küche und ziemlich schmuddelig. Es sah so aus, als sei gerade jemand am Putzen, denn der Putzwagen stand draußen, und die Tür des Besenschranks war offen. Nikki mopste sich einen Wischlappen aus dem Schrank, wusch sich das Gesicht und versuchte, den gröbsten Schmutz von ihren Kleidern zu reiben. Sie war gerade fertig, als Dina hereingestürzt kam. Ebenfalls ziemlich staubbedeckt, aber längst nicht so zerzaust wie Nikki, schien Dina äußerst irritiert, sie hier zu sehen. Eine Weile starrten sie sich schweigend an.
    » Du kommst nicht vor mir zurück«, zischte Dina dann und schwang die Fäuste. Nikki wich dem Hieb geschickt aus und griff nun ihrerseits an. Sie schnappte sich Dina, schob sie mit beiden Händen in den Besenschrank, schlug die Tür zu und ließ sich völlig außer Atem dagegenfallen. Die Tür erbebte unter Dinas wütenden Fausthieben. Den Rücken fest gegen die Tür gepresst, angelte Nikki mit dem Fuß nach dem Putzeimer, in dem ein Wischmopp stand. Als der Mopp in Reichweite war, schnappte sie ihn sich und schob den Stiel durch die Türgriffe des Besenschranks.
    »Nicole, du wirst mich sofort hier rauslassen!«
    Erschrocken starrte Nikki auf die verrammelte Tür. Dina hatte eben genau wie ihre Mutter geklungen. Unwillkürlich streckte Nikki die Hand nach dem Besenstiel aus, hätte ihn fast herausgezogen …
    »Ach, komm schon, Nikki.« Jetzt hatte Dina einen zuckersüßen Ton angeschlagen. »Lass mich bitte raus«, bettelte sie.
    Der Handtrockner war ausgegangen, und in der Stille hörte Nikki draußen einen Wagen vorfahren. In der Hoffnung,
dass es ihr Taxi war, rannte sie zum Fenster und schaute hinaus.
    »Ich lass dich nicht raus - du wolltest mich k.o. schlagen!«
    »Wollte ich gar nicht«, kam es aus dem Besenschrank. »Das war nicht so gemeint.«
    Fast war Nikki versucht, Dina zu glauben. Sie wollte ihr glauben. Aber sie konnte es nicht. »Doch, wolltest du. Das war genau so gemeint. Ich weiß wirklich nicht, warum du mich nicht magst, aber jetzt hast du einen verdammt guten Grund, mich nicht zu mögen - ich werde dich nämlich nicht rauslassen.«
    Nikki schob den Besenstiel noch ein bisschen fester und rannte dann wieder zum Fenster. Vor dem Eingang zur Raststätte stand ein gelbes Taxi, auf dem SVC stand. Nikkis Herz machte einen Freudensprung. Bald hatte sie es geschafft! Aber noch während sie so frohlockte, sah sie den Taxifahrer kurz in ein Walkie-Talkie sprechen und es dann in seiner Jacke verschwinden lassen. Wozu hatte er ein Walkie-Talkie? In jedem Taxi gab es doch ein Funkgerät, oder? Nikki runzelte die Stirn. Der Taxifahrer stieg aus und ging in die Raststätte. War er überhaupt ein Taxifahrer? Mit seiner Schirmmütze und der Zigarette im Mundwinkel entsprach er fast schon zu sehr dem Klischee. Nach einem kurzen Blick auf den polternden Besenschrank entschied Nikki, dass sie kein Risiko eingehen durfte und sofort verschwinden musste.
    Lautlos schlich sie aus der Toilette und in die benachbarte Küche.
    »Wo ist die Hintertür?«, fragte sie den verdutzten Küchenjungen, der wortlos an den riesigen Kühlschränken vorbeizeigte. Nikki rannte hinaus, und um das Gebäude herum zum Parkplatz. Sie sprang auf den Fahrersitz des Taxis, hantierte
mit den Kabeln unter dem Armaturenbrett und hoffte, im Kurzschluss-Kurs gut genug aufgepasst zu haben. Als der Motor ansprang, setzte Nikki sich triumphierend auf, rammte den Schaltknüppel in den ersten Gang und gab Gas. Als sie am Eingang der Raststätte vorbeibrauste, sah sie den Taxifahrer herausrennen und in sein Walkie-Talkie sprechen.
    Während sie durch die dunklen Straßen von Santa Clarita fuhr, hatte Nikki immer ein Auge auf der LED-Uhr am Armaturenbrett. Mit nervtötender Regelmäßigkeit sprangen die Minuten um. Als sie bei 23:15 angekommen waren, fing Nikki an nervös zu werden. Um 23:33 bog sie in die Auffahrt der Carrie-Mae-Ranch.
    Nikki sprang aus dem Wagen und lief zum Eingangstor. Sie wollte fertig werden, bevor noch irgendetwas Unvorhergesehenes passierte. Ihr Finger schwebte über dem Klingelknopf, und gerade wollte sie drücken und feierlich um Einlass bitten, als ihr plötzlich etwas einfiel. Mrs Boyer hatte sehr genaue Angaben gemacht, bis wann sie sich wo einzufinden hätte - sie hatte gesagt »in der Lobby des Hauptgebäudes«. Mrs Boyer war nicht gerade bekannt dafür, unnütze Worte zu machen oder etwas zu sagen, was sie nicht meinte. Ganz vorsichtig nahm Nikki ihren

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