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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02 Verführt von einem Vampir
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Bentley, Porsche …
    In einiger Entfernung sehe ich Charles und ich werde langsamer. Ich schäme mich wegen der Szene in der Bibliothek, aber auch wegen meines Traums. Doch Magda ist hier und ich darf mir nichts anmerken lassen.
    „Na, wie sagt man?“
    Ich werfe mich in Charles' Arme.
    „Du bist der beste, lustigste, intelligenteste und freundlichste Mann auf der ganzen Welt!“
    „Mein Fräulein, stellen Sie sich gefälligst hinten an, Sie sind nicht die Einzige, die verrückt nach mir ist …“
    „Charles, aus der Tiefe meines sterblichen Herzens: VIELEN DANK!“
    „Ach, weißt du, das ist gar nicht der Rede wert! Magda, ich habe deinen Käfer vorbereitet. Warum versteifst du dich immer wieder auf dieses launenhafte Auto?“
    „Weil es gelb ist, darum!“
    Magdas Stimmung hat sich erheblich gebessert. Als wir im Auto sitzen, bemerke ich, dass die Scheiben dicker sind, wie auch in der Bibliothek und an der Kuppel. Magda erklärt mir, dass dieses Glas das Leben der Vampire revolutioniert hat, dass sie davor Kreaturen der Nacht waren, aber stets versuchten, ein Glas herzustellen, das die gefährliche Strahlung abschirmt, das Licht durchlässt und dick genug ist, um Unfälle zu überstehen.
    „Ich kann mir vorstellen, dass die Person, der das schließlich gelungen ist, wohl der reichste Mann auf Erden sein muss, nicht wahr?“
    „Es war Gabriels Vater. Und du hast recht, er ist unglaublich reich.“
    * * *
    Im Rückspiegel sehe ich, wie Charles uns nachwinkt. Die gepanzerten Türen öffnen sich und Licht dringt in das Untergeschoss. Ich halte den Atem an und Magda fährt rasant los. Wir befinden uns in einem großen Park, endlich sehe ich das Haus von außen. Es ist ein imposantes Schloss im europäischen Stil. Magda fährt zu schnell, um es mir zu ermöglichen, die Stockwerke zu zählen, doch ich hätte niemals gedacht, mich an einem so wunderschönen Ort in einem so großen Haus aufzuhalten. Magda beobachtet mich amüsiert.
    „Ich freue mich, Sie so zu sehen, man könnte meinen, Sie wären ein Kind, das zum ersten Mal Schnee sieht. Gabriels Haus ist das schönste der Stadt.“
    „Das sehe ich! Wohin fahren wir?“
    „Zur Passage Melvin, das ist die Einkaufsstraße des roten Viertels, die Atmosphäre dort ist einmalig.“
    Wir fahren in einen gläsernen Tunnel, der weit unter die Erde führt. Magda parkt das Auto, ich steige aus und kann es nicht fassen, dass wir uns unter der Erde befinden, da ich durch das Glas den Himmel sehe. Es sind unheimlich viele Leute unterwegs, Männer und Frauen aller Altersstufen laufen umher und ich habe das Gefühl, ständig angestarrt zu werden. Magda bittet mich, den Ausweis gut sichtbar anzubringen, sodass ich keine „
Paranoia auslöse
“.
    Die berühmte Passage Melvin gibt mir das Gefühl, auf den Champs-Élysées in Paris zu sein: Luxusboutiquen, Feinkostläden und Bistros aus der Belle Époque, so weit das Auge reicht. Zwei Dinge fallen mir sofort auf: Alle hier sehen extrem gut aus und alle haben sich „herausgeputzt“. Magda erklärt mir, dass Vampire Verführer sind und deshalb gerne anderen gefallen und auf ihr Äußeres achten.
    „Das färbt auf mich ab, Magda.“
    „Ja, Sie haben sich verändert, seitdem Sie bei uns gelandet sind, doch entschuldigen Sie sich nicht dafür! Weiblich zu sein, gefallen zu wollen, das ist – zumindest bei uns – nichts, wofür man sich schämen muss. Kommen Sie, Sie haben die Karte, beginnen wir mit der Lektion.“
    Wir stehen vor einem großen Geschäft, neben dem Bloomingdale’s lächerlich aussehen würde. Die Designertüren öffnen sich, als wir zum Eingang kommen. Ich bin überwältigt, an diesem ruhigen Ort herrschen Luxus und Raffinesse. Der Lüster, der in der Mitte der Decke hängt und die fünf Stockwerke beleuchtet, besteht aus Gold, das Gehänge aus verschiedenen Edelsteinen zaubert funkelnde Farbreflexe in das gesamte Geschäft. Magda zieht mich am Ärmel, es wird Zeit, Geld auszugeben, sie verlangt, dass ich in einer Stunde alles kaufen soll, was mir gefällt. Diese Lektion ist wie ein wahr gewordener Traum und mir wird schwindelig.
    Um nicht alles tragen zu müssen, sind am Eingang Geräte erhältlich, mit denen die gewünschten Artikel eingescannt werden können. Dann geht man mit diesem Gerät zur Kasse, zahlt mit der berühmten schwarzen Karte und die Ware wird umgehend geliefert. Mit feuerroten Wangen, über die Magda amüsiert spöttelt, lasse ich sie bei den topmodernen Massagesesseln zurück.
    Schuhe,

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