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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02 Verführt von einem Vampir
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Notizbuch. Ich lasse das Buch nicht aus den Augen. Sie könnte jederzeit einen Auszug aus meinen Bettgeschichten mit ihrem Ehemann lesen.
    „Fahren Sie in Urlaub?“
    „Ja. Zwei Jahre ohne meinen Mann … Sagen wir einfach, wir haben einiges nachzuholen!“
    Ich beiße mir in die Innenseiten meiner Wangen. K. o. Rebecca steht triumphierend auf, lächelt mich an und verlässt das Zimmer. Bevor sie siegessicher die Tür zuschlägt, fragt sie:
    „Essen Sie heute Abend mit uns? Ein Dinner, um einander besser kennenzulernen. Doch Élise – wir legen Wert auf angemessene Kleidung!“ Dabei mustert sie meinen Aufzug.
    Dann schließt sie die Tür. Ihr Parfum hat den Geruch nach gewienertem Parkett übertönt.
    „Héloïse. Nicht Élise. Nicht die Sterbliche. Héloïse“, sage ich leise, alleine in meinem lächerlich sauberen Zimmer.
    Wir haben nur kurz miteinander gesprochen und ich kenne mich mit Beziehungen unter Frauen nicht besonders gut aus, aber ich habe trotzdem verstanden, was mit Rebecca los ist. Sie hat mich nach allen Regeln der Kunst auf meinen Platz verwiesen. „
Du bist hier bei mir zu Hause. Gabriel ist verheiratet. Du bist nur eine Sterbliche, die hier ist, um zu arbeiten. Ich werde mir deinen Vornamen nicht merken. Sei schön still und mach keine Geschichten.
“ Ich hasse diese Szene, an der ich so passiv teilgenommen habe. Ich verstehe Rebeccas latente Aggressivität, jedoch nicht ihre Verachtung. Ich bin kein „Opfer“, ich schlage mich seit langer Zeit alleine durch und will nicht so behandelt werden. „
Wir legen Wert auf angemessene Kleidung
“? Sie wird schon sehen, dass ihr Mann aus mir eine andere Frau gemacht hat, eine Frau, die weiß, dass sie verführerisch sein kann, die schön ist, die Angst machen kann.
    * * *
    Als ich diesen Flur das letzte Mal betrat, ging ich auf Zehenspitzen. Ich war aufgeregt, weil Gabriel mich gebeten hatte, einen Monat länger zu bleiben. Wir hatten uns leidenschaftlich geküsst, bevor wir von der erschrockenen Magda unterbrochen wurden. Ich hatte brav gewartet, bevor ich das Zimmer Stunden später verließ, und dann erfuhr ich die „wunderbare“ Nachricht, dass die während der Krise des Blutes verschwundene Rebecca zurückgekehrt war.
    Ich muss zugeben, dass meine Schritte in diesem Flur heute Abend entschlossener sind, ich bin vorbereitet, ich weiß, was mich erwartet, wir werden alle miteinander zu Abend essen, Rebecca und Gabriel, das „glücklich vereinte“ Paar, Magda, Charles und ich. Ich bin auf alles gefasst, und auch meine Kleidung habe ich mit Bedacht gewählt. Um nicht „overdressed“ zu sein, habe ich mich für schwarze Leggings, die mir sehr gut stehen, und einen karminroten, sehr flauschigen Pulli, der mir leicht über die linke Schulter fällt, entschieden. Das einzige Make-up, das ich trage, ist ein farblich perfekt passender Lippenstift. Natürlich komme ich etwas verspätet, lächelnd, selbstbewusst, doch im Inneren zittere ich.
    Mein erstes strahlendes Lächeln schenke ich der Dame des Hauses, Rebecca. Diese scheint nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen:
    „Élise, Sie sehen … sehr gut aus. Haben Sie sich für mich so hübsch gemacht?“
    „Feiern wir nicht Ihre Rückkehr? Ach, übrigens, da Ihnen mein Vorname Schwierigkeiten zu machen scheint, können Sie mich auch gerne „Hello“ nennen, so hat mich mein Vater genannt, er hat die Namen auch immer verwechselt!“
    „Das wusste ich nicht …“
    Gabriels Stimme lässt mich erschauern. Ich drehe mich um und er zieht mich mit seinem Blick aus. Er sitzt abseits, in der Nähe des flackernden Kamins, in einem Ohrensessel. Er hat ein Glas Bourbon in der Hand. Er sieht so alleine aus.
    Rebecca versucht, die Fassung zu bewahren.
    „„Hello“, das ist entzückend. Kannst du dich erinnern, Großer, so hat die Katze geheißen, die in diesem Restaurant auf Capri immer am Tisch gebettelt hat …“
    „Nein. Ihr Name war Eliot.“
    „Haha! Ich kann mich ja an gar nichts mehr erinnern.“
    „Ich hoffe, die Erinnerungen kommen wieder zurück. Ich wüsste so gerne, was mit dir geschehen ist.“
    „Bitte setz mich nicht unter Druck, Großer. Heute Abend feiern wir!“
    Sie hebt das Champagnerglas und ich bemerke in Rebeccas Augen einen Hauch von Scham. Ein Champagnerkorken knallt und Charles füllt fröhlich unsere Gläser. Magda bringt dampfende Köstlichkeiten an den Tisch. Die Stimmung ist zu meiner großen Überraschung angenehm und ich entspanne mich – zum ersten Mal seit

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