Loch
arme Normy hatte bestimmt noch nie so enge Freunde wie uns, Duke. Er ist ganz gerührt.«
Eine Rettungsleine!
Die muss ich mir schnappen.
Nun war es plötzlich einfach, das Lachen in künstliches Schluchzen zu verwandeln.
Boots rutschte auf dem Hintern zu ihm, um ihn mütterlich zu umarmen. »Keine Sorge, Normy. Wir sind für immer dich da. Wir sind echte Freunde – wie in der Fernsehserie. Warte, ich küss dir die Tränen weg.«
Sie küsste seine Augen.
Es fühlte sich an, als schnüffelte eine feuchte Schweineschnauze an seinen Lidern.
Großer Gott, ich muss hier weg!
»So was ist hart für einen College-Jungen«, sagte Duke überraschend fürsorglich. »Aber wir werden uns um ihn kümmern. Er ist jetzt einer von uns.«
Scheiße, ich bin mit zwei Wahnsinnigen in der Wüste gestrandet. Dass sie mir jetzt auch noch erklären, ich sei einer von ihnen, ist nicht gerade beruhigend.
Ich muss ihnen entkommen. Sonst werden sie mein Tod sein.
35
Norman erwachte mit der Morgensonne im Gesicht.
Das Erste, was er sah: Boots, die hinter einem Kaktus hockte und pinkelte.
O nein, sie macht etwas anderes.
Norman drehte sich um. Sein Bett für die Nacht war der erstaunlich weiche Wüstensand gewesen.
Duke stand neben dem Pick-up und rauchte eine Zigarette. Nach der Nacht im Freien stand sein schmutziges blondes Haar noch mehr ab. Obwohl er über die karge Landschaft blickte, in der es nur Dünen, Felsen und Kakteen gab, schien er bemerkt zu haben, dass Norman ihn ansah.
Ohne sich umzuwenden, sagte er: »Wir müssen heute hier weg, Kumpel.«
»Klingt vernünftig.«
»Und zwar zu Fuß.«
Norman stand kurz davor, ihm zu erklären, er wisse, dass der Motor kaputt ist, vielen Dank. Aber er hatte gelernt, sich vor Dukes Stimmungsschwankungen in Acht zu nehmen.
»Wir sollten bald ein Motel finden«, sagte Duke. »Wir nehmen uns ein Zimmer. Ruhen uns ein bisschen aus.«
Ein Motel? Hier draußen? An einer Nebenstraße in der Mojave-Wüste? Der Typ muss seinen beschissenen Verstand verloren haben.
Doch Norman wollte ihn nicht provozieren. »Ja, wir sollten bald eines finden.«
»Fertig«, rief Boots fröhlich. »Ihr könnt jetzt gucken.«
»Uh, Entschuldigung.« Norman blickte zu schnell hin. Er sah, wie sie ihre abgeschnittene Jeans über die blasse Haut zog, die nur von einem Streifen schwarzen Haars durchbrochen wurde.
Sie kicherte. »O Jungs. Ihr habt bestimmt die ganze Zeit heimlich hingesehen.«
»Nein, Ma’am«, sagte Duke. »Ich würde nie eine Dame dabei beobachten, wie sie eine Wurst rausdrückt.«
»Ich auch nicht«, fügte Norman aufrichtig hinzu.
»Tja, vielleicht glaub ich euch, vielleicht auch nicht.« Sie zog ihren Reißverschluss hoch. »Geht nur nicht in die Nähe dieses Kaktus, sonst könntet ihr irgendwo reintreten.«
Mit diesen Worten kam Boots in einem Gang, den sie wahrscheinlich für elegant hielt, hinter dem Kaktus hervor. Ihre weißen Stiefel stampften durch den Sand.
Mann, ihre Füße mussten darin kochen.
»Okay«, sagte Duke. »Nehmt eure Sachen vom Wagen. Es wird Zeit, loszugehen.«
»Ich zeige ein bisschen Bein und besorge uns eine Mitfahrgelegenheit.« Boots hob eines ihrer stämmigen Beine.
Norman sah die weiße Haut durch den Schlitz in der Shorts.
Bäh, wie kommt sie nur auf die Idee? Wenn sie jemand mitnimmt, dann nur, weil er pervers ist oder verzweifelt auf der Suche nach einem Fick.
»Warum guckst du mich so finster an, Normy?«, fragte Boots.
Gott, er musste ein verdrießliches Gesicht gezogen haben, als sie davon gesprochen hatte, wie scharf die Männer darauf waren, sie mitzunehmen.
»Ja, was passt dir nicht?« In Duke Stimme schlich sich wieder ein verärgerter Tonfall.
Norman dachte schnell nach. »Boots hat ein Tanktop an.«
»Hast du ein Problem damit?«
Boots schürzte die Lippen wie ein beleidigtes kleines Mädchen. »Mir gefällt es. Dir nicht, Normy?«
Duke schnaufte. »Als du versucht hast, ihr auf die Titten zu glotzen, hast du dich nicht darüber beschwert.«
Norman zwang sich zu einem Lächeln. »Nein. Natürlich mag ich das Top. Das Problem ist nur, ihre Schultern sind nackt, und die Sonne wird heute ziemlich heiß werden.«
Duke nickte. »Da ist was dran, Norman. Siehst du, Boots? Ihm liegt nur dein Wohlergehen am Herzen.«
»O Normy, du passt immer auf mich auf.« Entzückt küsste sie ihn auf die Wange.
»Wir wollen doch nicht, dass deine hübsche Haut verbrennt«, sagte Duke. »Bedeck deine Schulter, bevor wir losmarschieren.«
»Ich
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