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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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Schnaufen abklangen.
    »Ich habe einen Plan«, erklärte Duke, als wären sie ein Paar, das er gerade beim Blättern in einer Zeitschrift vorgefunden hatte. »Dieser Ort, Pits … wir übernehmen ihn.«

39
    Lauren führte die drei Neuankömmlinge herum. Pamela begleitete sie, da Lauren sie darum gebeten hatte.
    »Es wird gleich dunkel«, sagte Lauren. »Deswegen wird es leider eine kurze Tour.«
    »Das ist schon okay«, meinte Boots. »Mir reicht’s sowieso mit Rumlaufen.«
    »Danke, dass du uns Fremden deinen Ort zeigst.« Das war der harte Bursche, Duke. Er klang respektvoll.
    Ein wenig zu respektvoll für Pamelas Geschmack.
    Oder bin ich nur von Grund auf misstrauisch geworden?
    Das wäre keine Überraschung, nachdem sich herausgestellt hat, dass mein Mann schon verheiratet war. Und dann ein Widerling, den ich aus der Schule kannte, gekommen ist, um meinen Pseudo-Mann zu ermorden, mein Haus anzuzünden und mich zu töten.
    Durch solche Erfahrungen wird eine Frau argwöhnisch.
    Pamela folgte Lauren mit den drei Fremden vorbei an den verstreuten Wohnwagen. Boots hatte eine seltsame Art; sie war naiv und weltgewandt zugleich. Sie war stark geschminkt, hatte jedoch eine kindliche Freude an den Dingen, die sie sah.
    Norman hatte einen gehetzten Ausdruck in den Augen. Er war gebildet. Wahrscheinlich kam er aus einer wohlhabenden Familie. Seine Freizeitkleidung und die Schuhe sahen teuer aus.
    Duke stolzierte herum wie der junge Elvis. Er war cool und selbstbewusst. Strahlte eine Aura der Gefahr aus. Sie vermutete, dass ihn nichts aus der Fassung brachte.
    Alles gesehen, alles erlebt. Und trotzdem Appetit auf mehr.
    Er zündete sich angeberisch eine Zigarette an.
    Der Typ benimmt sich, als würde ihm die Welt gehören.
    »Das ist der Friedhof von Pits.« Lauren zeigte in die Richtung.
    »Sieht aus wie aus einem Western«, sagte Boots.
    »Pits war in seiner Blütezeit eine Pionierstadt. Die Leute sind weggezogen, als die Minen zumachten.« Sie nickte zu dem Hektar staubigen Lands, auf dem schiefe alte Holzkreuze in der Gesellschaft von Steppenläufern und Kakteen herumstanden. »Da ist schon jahrelang niemand mehr beerdigt worden. Außer Hunden und Affen.«
    »Affen?«, wiederholte Norman.
    »Der Besitzer des Hauses da oben hatte ein ganzes Gehege voller Affen.«
    Duke blickte durch die hereinbrechende Dämmerung zu dem alten Haus mit den verrotteten Fensterläden. »Wer wohnt jetzt darin?«
    »Ach, niemand.«
    »Ein großes Haus. Sieht wertvoll aus.«
    »Kann sein«, sagte Lauren. »Wenn man bereit ist, einen ganzen Haufen Geld für die Restaurierung auszugeben.«
    »Also gibt’s da keine Affen mehr?« Boots klang enttäuscht.
    »Keinen einzigen. Jedenfalls keinen lebendigen. Hank hat mir erzählt, auf dem Dachboden gäbe es noch ein paar ausgestopfte.«
    »Cool«, sagte Norman.
    »Wer ist Hank?«, fragte Duke.
    »Der Bürgermeister von Pits«, antwortete Pamela. »Er ist irgendwo in der Nähe.«
    Duke kniff die Augen zusammen. »Und ihr habt gesagt, es wohnen nur sieben Leute in Pits?«
    »Genau«, sagte Lauren lächelnd. »Wenn man Pamela mitzählt, und sie ist vielleicht nur auf der Durchreise. Aber wir sind optimistisch, dass unsere Bevölkerung wächst.«
    »Hoffentlich, Ma’am.« Duke nickte. »Es sieht nach einem netten Ort aus.«
    »Uns gefällt es hier.«
    Sie gingen weiter bis zum Friedhof, blieben aber kurz vor dem alten Haus auf dem Hügel stehen. Dann spazierten sie zurück zum Café.
    Lauren hielt ihnen die Tür auf. »Da wir im Moment keine Gäste haben, können wir die Gelegenheit nutzen, die Einwohner von Pits unter einem Dach zu versammeln.«
    Sie gingen hinein.
    »Anscheinend ist der ganze Ort gekommen, um uns kennenzulernen, Jungs«, sagte Boots. Sie strahlte die jüngeren Männer – Terry und Wes – und besonders Sharpe an. Sharpe war wie immer elegant gekleidet, mit einem frischen weißen Hemd und einer Stoffhose. Er war glatt rasiert.
    Dann war da noch der alte Mann, Hank. Boots schenkte ihm in seiner verwitterten Kleidung und dem fleckigen Hut keinen zweiten Blick.
    Sie strich sich durchs Haar.
    Fummelte an den Trägern ihres Tanktops herum.
    Lenkte die Aufmerksamkeit auf ihre nackten Brüste unter dem Stoff.
    Du wirfst ein Auge auf die Männer, stimmt’s, Mädel?
    Ganz Pits war versammelt – alle sieben Einwohner. Die Männer saßen mit dem Rücken zur Theke auf Barhockern, sodass sie die Neuankömmlinge betrachten konnten. Bis auf Sharpe tranken alle Budweiser aus der Flasche.
    Er hielt

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