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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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ein Glas Wasser in der Hand.
    Sharpe hatte seine Mission. In seinem Leben war kein Platz für Alkohol.
    Nicki saß an dem Tisch, der am nächsten an der Theke stand.
    Lauren stellte die drei vor. »Meine Damen und Herren, ich möchte euch Boots vorstellen.«
    Boots deutete einen Knicks an.
    Elegant sah es nicht aus.
    »Und das sind Duke und Norman.«
    Die Leute aus Pits sagten »Hallo« und »Freut mich«. Sie lächelten freundlich. Pamela hatte den Eindruck, dass sie sich aufrichtig über den Besuch freuten.
    Lauren deutete auf Hank mit seiner Goldsucherkleidung und dem Gesicht, das verschrumpelt war wie eine sonnengetrocknete Pflaume. »Und das ist Hank. Der Bürgermeister von Pits.«
    »Sehr erfreut. Ihr seht aus wie nette Leute.« Er zwinkerte Boots zu. »Besonders du, Mademoiselle. Ein echtes Prachtweib, wenn ich das so sagen darf.«
    Boots wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum, als wäre sie eine Südstaatenschönheit mit einem Fächer, und ein Gentleman aus dem alten Geldadel würde ihr den Hof machen. »Also, danke.«
    »Da es sowieso kurz vor Feierabend ist«, sagte Lauren, »würde ich vorschlagen, dass wir eine kleine Willkommensparty für unsere neuen Gäste veranstalten. Nicki? Holst du die Getränke? Ich kümmere mich um ein paar Snacks. Und Pamela?«
    »Ja?«
    »Würdest du das Leuchtschild ausschalten und die Tür abschließen?«
    »Bin schon unterwegs.«
    Kurz darauf kippten alle Flaschenbier in sich hinein.
    Außer Sharpe. Er blieb beim Wasser.
    Wenn überhaupt, war er der Einzige, der seine reservierte Haltung aufrechterhielt. Alles anderen lächelten. Lauren stand ein paarmal dicht bei Sharpe, um Boots zu zeigen, dass sie ein Paar waren.
    Finger weg. Er gehört mir.
    Norman wirkte ein wenig beschwipst. Er lächelte häufig Nicki an. Ihre nordische Schönheit fesselte seinen Blick. Sie lächelte höflich zurück.
    Ich sehe, dass Terry, der auf Nicki scharf ist, die ersten Anzeichen von Eifersucht zeigt.
    Und Duke steht dicht bei Sharpe, während er mit ihm spricht.
    Keine Spur von Aggression.
    Aber ich habe das Gefühl, Duke taxiert Sharpe, versucht, seine Körperkraft und sein Verhalten einzuschätzen, für den Fall, dass er eines Tages mit ihm kämpfen muss.
    Während Pamela Lauren half, Teller mit Aufschnitt, Chips, Saucen, Nachos und Sauerteigbrot herumzureichen, spürte sie wieder das beunruhigende Ziehen der Paranoia.
    Ist es wirklich Paranoia, fragte sie sich, oder nehme ich eine Menge bedrohlicher Anzeichen in der Körpersprache des Mannes, der sich Duke nennt, wahr?
    Und dieser gehetzte Ausdruck auf Normans Gesicht.
    Und Boots? Die seltsame Boots.
    Es ist gemein, ein menschliches Wesen, das man gar nicht richtig kennt, als gestört abzustempeln. Aber Boots ist einfach merkwürdig. Irgendwie, als hätte sie keine Verbindung zum Rest der Menschheit.
    Andererseits stand Pamela mit ihrer Meinung möglicherweise allein da.
    Was passiert, wenn ich zu Lauren und Sharpe gehe und sage: »Hey, diese Fremden … ich traue ihnen nicht. Sie hecken bestimmt etwas aus«? Vielleicht glauben sie dann, ich sei diejenige, die seltsam ist.
    Vielleicht bitten sie mich, zu gehen.
    Und das möchte ich nicht. Ich mag Pits. Ich mag die Leute hier (bis auf die Dreierbande). Ich will bleiben. Wirklich.

40
    Norman erkundete die Gegend. Er hatte seine Gefühle niemandem mitgeteilt, doch genau wie Pamela war er besorgt.
    Duke hat Pläne für Pits.
    Er hatte es nicht genau erklärt. Sein Spruch hatte gelautet: »Wir übernehmen diesen Ort.« Duke hatte es ständig wiederholt. Aber er hatte noch nicht erläutert, wie das funktionieren sollte.
    Nun, um acht Uhr morgens, beschloss Norman, einen Spaziergang zu machen, um einen klaren Kopf zu bekommen, ehe die Hitze des Tages die Wüste und jeden, der sich darin befand, in Gefangenschaft nahm.
    Aber, mein Gott, er hatte so gut geschlafen. Kein Wunder. Sie waren seit Tagen auf der Flucht gewesen; Duke hatte ihn bewusstlos geschlagen; dann waren sie durch die Wüste gewandert und wären beinahe verdurstet.
    Wenn Sharpe nicht gewesen wäre.
    Der Mann ist ein Buch mit sieben Siegeln. Warum fährt er mit diesem alten Bus voller Puppen durch die Wüste?
    Aus religiöser Überzeugung?
    Wegen eines psychotischen Schubs?
    Doch Sharpe hatte sie zu einem ruhigen Ort gebracht, an dem es keine Polizei gab. Ein Ort mit gutem Essen. Und einem Wohnwagen mit weichen Betten.
    Deshalb hatte er geschlafen wie ein Toter. Kein einziges Geräusch gehört.
    Trotzdem war er enttäuscht

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