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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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nicht älter als einundzwanzig, schätzte sie. Er trug ein enges T-Shirt, unter dem sich Muskeln abzeichneten, die ihm bewunderndes Luftschnappen der Mädchen und eifersüchtige Blicke der Jungen einbringen würden. Seine knallenge Jeans war auf interessante Weise um den Schritt und den Hintern herum ausgebleicht. Unter den Hosenaufschlägen sah Pamela schwarze Motorradstiefel. Metallschnallen an den Seiten glitzerten im Licht des späten Nachmittags.
    Großer Gott, er war der Prototyp des bösen Jungen. Einer von der Sorte, in die sich brave Mädchen verliebten.
    Von der Sorte, die die Väter dieser Mädchen hassten.
    Und für die ihre Mütter heimlich schwärmten.
    Aber drei Schäfchen?
    Wohl kaum.
    Die drei sahen nach Ärger aus.
    Doch in Pits galt der Grundsatz, dass jeder behandelt wurde, als wäre er ein unschuldiges Kind, hatte Lauren gesagt. Zumindest so lange, bis er etwas Unrechtes tat.
    Sharpe folgte ihnen und dirigierte sie zu einer der Nischen an der Wand. Nicki hatte auf der Theke bereits Krüge mit Eiswasser bereitgestellt. Pamela nahm zwei davon und schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch zu den »drei verlorenen Schäfchen«. Das Mädchen und der Student sahen sich im Lokal um.
    Der harte Bursche interessierte sich einen Dreck für seine Umgebung. Er betrachtete seine Fingernägel. Er war daran gewöhnt, dass den Leuten der Respekt ins Gesicht geschrieben stand, wenn sie ihm gegenübertraten.
    Sharpe blieb neben ihrem Tisch stehen.
    Als sie näher kam, machte er eine Geste in Richtung der drei. »Pamela«, sagte er. »Ich möchte dir unsere neuen Gäste vorstellen.« Er nickte ihnen nacheinander zu, als er ihre Namen sagte. »Boots, Norman, Duke.«
    Pamela hatte kaum Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen. Sie stürzten Krug um Krug das eiskalte Wasser hinunter. Lauren setzte sich neben den Studenten namens Norman. Duke und das Mädchen mit dem lustigen Namen, Boots, saßen ihnen gegenüber. Lauren plauderte mit ihnen und gab Pamela dann ein Zeichen, dass sie bestellen wollten.
    »Ihr müsst Hunger haben«, sagte Pamela. »Was kann ich euch bringen?«
    »Was ist denn gut hier?«, fragte Duke lässig wie James Dean.
    »Wir haben heute ein besonders Angebot. Den Pits-Burger Deluxe. Er ist mit allem Drum und Dran.«
    »Aaah«, gurrte Boots, das Mädchen mit den Boots. »Klingt superlecker. Was meint ihr, Jungs?«
    »Ich hätte gern den Pits-Burger Deluxe. Vielen Dank.« Norman war der Höflichste und Wortgewandteste der drei.
    »Gibt’s auch Bier?«, fragte Duke.
    »Budweiser.«
    »Budweiser ist gut. Eine Runde für mich und meine Kumpels.«
    Pamela lächelte freundlich. Er beachtete sie nicht weiter.
    Auf den muss man aufpassen, dachte Pamela. Der könnte Ärger machen.
    Norman kippte noch ein Glas Wasser hinunter und sagte: »Wir haben leider kaum Geld dabei. Und ich habe meine Kreditkarte verloren, als ich …«
    Lauren winkte ab. »Mach dir deswegen keine Gedanken. Ihr habt offensichtlich ein Martyrium hinter euch. Wir laden euch ein.«
    »Wir müssen nicht bezahlen?« Boots klang verblüfft.
    »Nein.«
    »Aber ihr wollt doch bestimmt eine Gegenleistung?«
    »Nein. Das ist das Mindeste, was wir tun können.«
    »Sehr christlich von euch«, sagte Duke.
    »Ja«, sagte Boots. »Bei der letzten angeblich kostenlosen Mahlzeit hatte ich hinterher einen blutigen Hintern und Filzläuse.«
    Pamela sah, dass es sogar Lauren bei diesem groben Eingeständnis die Sprache verschlug.
    »Daran sieht man«, sagte Boots und trank einen Schluck Wasser, »dass nicht alle Prediger Gentlemen sind.«
    »Ihr könnt euch hier in Sicherheit ausruhen«, sagte Lauren bestimmt. »In Pits wird euch nichts Derartiges passieren.«
    Boots zuckte die Achseln. »Es hätte mir nichts ausgemacht, aber der Prediger hat mir versprochen, Gott würde …«
    »Boots«, unterbrach sie Duke. »Lass die Frau die Bestellung aufnehmen. Sie ist zu beschäftigt, um sich die Lebensgeschichte deiner Muschi anzuhören.«
    Beleidigt hielt Boots den Mund. Sie zog ein Gesicht wie ein Schwein, das schlecht behandelt wurde.
    Pamela bemerkte, dass Norman sich in Gesellschaft der beiden unwohl zu fühlen schien.
    Es gab seltsame Paare – das hier war ein seltsames Trio.
    Pamela setzte ihr professionelles Kellnerlächeln auf. »Also drei Pits-Burger Deluxe und drei Bier.«
    Duke salutierte. »Danke, Ma’am.«
    Pamela ging zur Theke, um die Bestellung an Terry weiterzuleiten. Nicki trat zu ihr.
    »Noch drei Pits-Burger?«, flüsterte

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