Loch
Hank.«
»Sie sagen es!«
Lachend schüttelte sie den Kopf.
Hank trat einen Schritt zurück, um aus dem Weg zu gehen. Er lehnte sich gegen das Heck des Busses und sah zu, wie sie auf das Rad kletterte.
»Lassen Sie mal von sich hören«, sagte er.
»Wir sehen uns, Hank. Bürgermeister Hank.«
Er wieherte so laut auf, dass sie dachte, er würde gleich seine Lunge ausspucken.
»Fertig?«, fragte Lauren. »Los geht’s.«
Sie stießen sich beide am Boden ab. Dann stellten sie die Füße auf die Pedale und strampelten.
»Besser als laufen«, gab Pamela zu. »Ich hatte Angst, du würdest mit einem Rollstuhl ankommen oder so.«
»Nein.«
Hinter ihnen sang eine raue, fast tonlose Stimme: »So hübsche Hintern, Mademoiselles haben so hübsche Hintern, schu-bi-du-bi-du …«
»Ruhe jetzt, du dreckige alte Klapperschlange!«, rief Lauren fröhlich über die Schulter.
»Pardonez moi!«, entgegnete Hank.
Lauren warf Pamela einen Blick zu, lächelte und sah wieder nach vorn. »Er ist irrer als die Polizei erlaubt«, sagte sie.
»Ich mag ihn irgendwie.«
»Das freut mich.«
»Ist er wirklich der Bürgermeister von Pits?«
»Er ist immer das, was ihm gerade einfällt.«
Ein schmutziger alter Pick-up bog von der Straße und rollte langsam durch den Staub. Er schien auf das Café zuzufahren. Lauren hob den Arm und winkte. Der Fahrer hupte. Er hielt inmitten von fünfzehn oder zwanzig anderen Fahrzeugen, die in der Nähe des Cafés herumstanden: eine seltsame Ansammlung von Pkw , Lastern, Lieferwagen und ein paar Motorrädern. Einige sahen ziemlich neu und verkehrstüchtig aus, doch andere waren in kaum besserem Zustand als der Todeswagen von Dillinger/James.
Lauren musste mehrere davon umkurven, während sie zum Café radelten.
Sie kamen dicht an den Überresten eines alten Pontiacs vorbei. Er hatte keine Fenster. Pamela spürte, wie Hitze herausströmte. Eine muffige Hitze, die sie an schmel zendes Gummi erinnerte. Auf dem Armaturenbrett stand ein Plastik-Jesus.
Der Plastik-Jesus sah fast neu aus.
Neben dem Eingang des Cafés stand ein Toyota Land Cruiser, dessen Kofferraum voller Gepäck war.
Sie fuhren daran vorbei. Dann steuerte Lauren von der Eingangstür weg, bremste und stellte die Füße auf den Boden. Sie hielt das Fahrrad fest, während Pamela abstieg. Anschließend lehnte sie das Rad an die verputzte Hauswand.
Der Mann aus dem Pick-up öffnete ihnen die Tür. Er sah aus wie eine jüngere Ausgabe von Hank, aber mit besseren Zähnen, einem Schnauzer statt eines Vollbarts und einigermaßen gut aussehender Kleidung, bestehend aus einem Cowboyhut, kariertem Hemd, Jeans und Stiefeln. Lächelnd lüftete er seinen Hut.
»Danke«, sagte Pamela, als sie hineinging.
»Gern geschehen, Ma’am. Hi, Lauren.«
»Hi, Wes. Das ist Pamela. Sharpe hat sie gerade mitgebracht.«
Wes folgte ihnen ins Café. »Schätze, du bist ein glückliches Mädchen«, sagte er zu ihr. Dann wandte er sich an Lauren. »Die wievielte ist sie, die Siebte?«
»Ja.«
»Sharpe muss lange Strecken zurücklegen.«
»Leider.«
»Freut mich, dich kennenzulernen, Pamela.«
»Freut mich auch, Wes.«
Er schlenderte zur Theke.
Pamela sah dort vier andere Gäste. Außerdem saßen eine Familie mit zwei Kindern und ein älteres Paar in den Nischen und eine Gruppe von vier Jugendlichen an einem Ecktisch. Zwischen den Nischen und der L-förmigen Theke standen einige Holztische herum, doch sie wurden nicht benutzt. »Möchtest du in eine Nische?«, fragte Lauren.
»Das wäre nett.«
Lauren führte sie zu einer im vorderen Teil des Cafés. Sie setzten sich einander gegenüber. Die grüne Resopalplatte des Tisches zwischen ihnen sah sauber aus. Zwei Speisekarten lehnten hinter dem Serviettenständer. Lauren nahm sie und reichte Pamela eine.
»Wir haben hier gutes Essen. Terry ist ein echter Meister in der Küche. Sharpe hat ihn mitgebracht, und er ist geblieben. Unsere Verpflegung war ziemlich armselig, bis er kam.«
»Hat Sharpe alle hergebracht?«
Mit einem leichten Lächeln schüttelte sie den Kopf. »Terry ist der Einzige, der geblieben ist. Er wusste nicht, wo er sonst hinsollte, und hat gemerkt, dass es ihm hier gefällt.«
»Wes hat gesagt, ich sei die Siebte, oder etwas in der Art.«
»Es gab sechs vor dir.«
»Sechs was?«
»Leute, die Sharpe gerettet hat, seit er seine Mission begonnen hat.«
»Gerettet?«
»Wie dich.« Lauren wandte den Kopf und lächelte die Kellnerin an, die zu ihnen kam. »Nicki, ich möchte, dass du
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