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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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>Rose Banks< Haynsworth natürlich«, lachte Barbara.
    »Es gibt schlechtere Partien«, brummte er ausweichend.
    »Willst du dich nicht von Kitty verabschieden?«, fragte sie vorsichtig und beobachtete ihn dabei genau.
    »Ich bin Kitty zum letzten Mal nachgerannt! Sie weiß, dass ich fortfahre. Sie muss schon zu mir kommen, nicht umgekehrt«, sagte er energisch.
    Während die Mädchen auf Simon warteten, der mit ihnen zu Madame Tussaud's gehen wollte, sagte Barbara zu Kitty: »Es ist mir gelungen, Patrick aus der Nase zu kitzeln, dass er sich auf dieser Reise nach Norden verloben will.«
    Kittys Herz krampfte sich heftig zusammen, doch sie bemühte sich, in einem möglichst gleichgültigen Ton zu murmeln: »Ach, tatsächlich?«
    »Ich habe ihn gebeten, sich von dir zu verabschieden, aber er sagte, diesmal müsstest du ihm hinterherlaufen.«
    Kitty kochte vor Empörung, war jedoch fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. »Barbara, Männer sind wie Kutschen - man rennt nicht hinter ihnen her, denn die Nächste kommt ohnehin in ein paar Minuten.«
    Samuel Haynsworth hatte sich mit seiner Tochter in sein Arbeitszimmer zurückgezogen.
    »Jetzt hör mir mal zu, Grace. Das ist unsere letzte Chance.
    Patrick O'Reilly kommt dieses Wochenende vorbei, und ich will ihn für uns sichern. Er ist ein wahres Genie, wenn's darum geht, neue Ideen durchzuboxen. Wenn ich ihn verliere, verliere ich auch Gardiner und Bazley. Du weißt ja, dass die Bleichanstalten so verschuldet sind, dass ich kurz vorm Bankrott stehe.«
    »Das liegt doch nur an der schlechten Firmenleitung, Vater. Du kannst nichts dafür.«
    »Ich kann sehr wohl etwas dafür, weil ich die falschen Leute ans Ruder gesetzt habe. Aber dein Bruder ist jetzt raus, und deshalb liegt mir auch so verzweifelt viel daran, O'Reilly zu kriegen. Er ist aggressiv und durchtrieben und hat Nerven wie Drahtseile, wenn's darum geht, geschäftliche Risiken einzugehen. Wenn er hinter Rose Banks steht, wird's ein rauschender Erfolg, und mit unseren finanziellen Schwierigkeiten ist's auch vorbei. Das Mindeste, was du tun kannst, ist mir zu helfen, ihn einzufangen!«
    »Vater, Patrick O'Reilly kann jede Frau haben, die er will.«
    »Ganz genau! Und deshalb braucht es mehr als Erröten und Wimpernklimpern, um einen jungen Hengst wie ihn zu interessieren. Ein wenig Gegrapsche stellt einen jungen Kerl, der im Saft steht, auch nicht zufrieden, Grace. Sieh zu, dass du ihn ins Bett kriegst, Mädchen! Den Mann gibt es nicht, der einer Frau gewachsen ist, die weiß, was sie will.«
    Am selben Nachmittag führte Patrick eine höchst interessante Unterhaltung mit den Herren Gardiner und Bazley. Es überraschte ihn, dass sie mit dem Gedanken spielten, sich wegen Haynesworth' schlechter Geschäftslage aus dem Rose-Banks-Projekt zurückzuziehen. Es gelang Patrick, die beiden Webereibesitzer davon zu überzeugen, dass ihre Investitionen traumhafte Früchte tragen würden. Doch er ärgerte sich über Samuel Haynsworth. Seine prekäre Finanzlage störte ihn nicht besonders, weil er wusste, dass mit der richtigen Geschäftsführung auch die Profite wieder stimmen würden, so wie es auch in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Was ihn jedoch störte, war, dass Haynsworth versucht hatte, seine Lage zu vertuschen, und ein Mann wie Patrick vertrug es schlecht, wenn jemand ihn für dumm verkaufen wollte. Beim abendlichen Dinner vermied er eine offene Konfrontation, beschloss jedoch, Haynsworth in Zukunft ein wenig schärfer im Auge zu behalten. Sam benahm sich so plump herzlich und überfreundlich, dass es Patrick schwer fiel, seine Belustigung zu verbergen. Es war mehr als offensichtlich, dass der ältere Mann verzweifelt versuchte, etwas zu verbergen, und Patricks Zorn schwand, weil er ihn so an seinen Vater erinnerte. Sein Blick fiel auf Grace. Sie besaß das engelsgleiche Aussehen einer Klosterschülerin. Er fragte sich, wie er sie wohl in eine empfängliche Stimmung versetzen könnte, ohne sie zu schockieren. Er überlegte, ob eine Heirat mit ihr wirklich das Richtige war. Würde sie entsetzt zurückzucken, wenn er versuchte, sie anzufassen? Wäre ihre mädchenhafte Scham verletzt? Er dachte, nun, um diese Hürde gibt's kein Drumherum. »Würden Sie mir vielleicht die Pflanzen im Wintergarten zeigen, Grace? Ihr Vater sagt, Sie kennen all ihre lateinischen Namen.«
    Ihre unschuldigen blauen Augen richteten sich auf ihn, und sie erhob sich lächelnd.
    »Wie ein Lamm zum Schlachthaus«, dachte

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