Lockende Kuesse
Patrick respektlos.
Zum ersten Mal seit Jahren war Patrick ein wenig unsicher. Sollte er sich zuerst erklären oder Taten sprechen lassen? Während sie im grünen Halbdunkel standen und eine exotische Orchidee bewunderten, zog er sie sanft an sich und gab ihr einen behutsamen, keuschen Kuss. Ihre Zunge schnellte geschickt in seinen Mund, und er war so verblüfft darüber, dass er sich fragte, ob dies wirklich passiert war, oder ob ihm seine Fantasie vielleicht einen Streich gespielt hatte. Er beschloss, die Angelegenheit weiter zu überprüfen. So sanft wie möglich zog er sie an sich und gab ihr abermals einen keuschen Kuss, doch sie rieb sich derart einladend an ihm, dass kein Zweifel daran bestand, dass sie nicht zum ersten Mal mit einem Mann allein war. Patrick war sowohl schockiert als auch fasziniert. Es kam ihm vor, als würde er versuchen, eine Nonne herumzukriegen: erregend, weil es verboten war! Er war gespannt, wie weit sie wohl gehen würde.
Samuel Haynsworth tauchte mit Hut und Mantel in der Tür zum Wintergarten auf und verkündete: »Ich muss leider weg. Hab versprochen, einem bettlägerigen Freund einen Besuch abzustatten. Grace wird Sie unterhalten. Warum nimmst du Patrick nicht mit hinauf in deinen Salon, Grace? Ich bin sicher, dort habt ihr es viel bequemer.«
»Gut, Daddy. Unseretwegen brauchst du dich nicht zu beeilen. Ich werde Patrick schon unterhalten«, versprach sie und rieb sich dabei erneut an ihm. Ein Blinder hätte erkennen können, dass sie absichtlich allein gelassen wurden. Patrick kam der Gedanke, dass Haynsworth vielleicht nicht nur versuchte, ihm eine bankrotte Bleichanstalt unterzujubeln, sondern obendrein noch ein beschmutztes Töchterchen.
Grace nahm ihn bei der Hand und führte ihn nach oben in ihre Gemächer. Sie hielt sich gar nicht erst im Salon auf, sondern führte ihn direkt in ihr Schlafzimmer. Mit einigem Zynismus bemerkte Patrick, dass nirgendwo Dienstboten in Sicht waren, doch war er viel zu neugierig, um Fragen zu stellen. Sie zog sich so geschwind aus, dass er wiederum verblüfft war. Nein, ein scheues Blümchen war das wirklich nicht. Patrick dankte dem Schicksal, dass er ihr vor dem ersten Kuss keinen Antrag gemacht hatte. Ihr Körper war bleich und zerbrechlich und ihr Schamhaar hellblond und babyweich. Er hatte immer noch Skrupel, ein tugendhaftes Mädchen zu verderben. Grace jedoch umfasste ohne weiteres sein Geschlecht und begann es zu reiben und zu massieren, bis es sich hart und pochend aufrichtete. Dann übernahm er und drückte sie in die Kissen. Als sie immer erregter wurde, begann sie plötzlich die obszönsten
Ausdrücke zu flüstern, die er je aus dem Mund einer Frau gehört hatte. Dies wirkte derart erotisch auf ihren Partner und auf sie selbst, dass sie mit einem heftigen, krampfhaften Aufbäumen, das ihn zwang, sich aus ihr zurückzuziehen, vor ihm kam.
»Keine Sorge, Liebling, ich helfe dir.« Sie ging vor ihm auf die Knie und nahm sein Geschlecht in ihren Mund. Patrick war viel zu erregt, um zu protestieren, doch fand er es selbst beim Oralsex unmöglich, die Rolle des Passiven zu übernehmen. Also packte er ihren Kopf und stieß und rammte, bis er zum Höhepunkt kam. Weil ihn ihr Verhalten so sehr verwirrte, nahm er Zuflucht im Zorn.
»Mein Gott, du kennst mehr Tricks als eine Prostituierte aus Soho. Ein Mädchen wie du, aus gutem Hause, sollte sich schämen. Ich habe meine Schwester mit der Reitpeitsche versohlt, als ich sie mit dem Stallburschen erwischt habe. Was zum Teufel denkt sich dein Bruder eigentlich dabei, dir zu erlauben, solche Sachen zu lernen?«
Mit einem verächtlichen Lachen fragte sie: »Mein Bruder?« Patrick war sofort klar, was für ein krankes Verhältnis die beiden zueinander hatten. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz übel. »Ich war zehn, als mein Bruder anfing, mir diese Dinge beizubringen«, erklärte sie ihm unverblümt.
Er schüttelte fassungslos den Kopf. »Und ich hätte Geld auf dich gesetzt. Du hast mich wirklich getäuscht. Ich dachte, du wärst noch Jungfrau. Grace, ich hatte tatsächlich vor, dich zu bitten, meine Frau zu werden, obwohl mir durchaus klar ist, in welchen finanziellen Schwierigkeiten dein Vater steckt. O ja, ich weiß, dass er versucht hat mich reinzulegen.« Er musste über sich selbst lachen. »Ich hatte keine Ahnung, dass auch du mich reinlegen wolltest. Eine Heirat kommt jetzt natürlich nicht mehr in Frage, das verstehst du doch hoffentlich, oder Grace?«
»Ich verstehe es, aber ach,
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