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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Ich wollte einfach bloß mit ihr reden, und es hat damit geendet, dass sie mich bewusstlos geschlagen, in ihr Auto geworfen und zu einer Art privater Deponie gefahren hat.«
    »Was?«
    Ich ließ bei meinem Bericht Savannahs Rettungsmission und ihre Auseinandersetzung mit Molly weg. Was gut war, denn sobald ich auch nur erwähnte, dass Molly Kontakt zu Savannah aufgenommen hatte, verzerrte sich Eves Gesicht in der kalten Rage, die mir jedes Mal einen Schauer den Rücken hinunterjagte, sooft ich sie auch gesehen hatte.
    »Dieses falsche, schleimige Miststück. Du richtest Savannah sofort von mir aus, sie darf auf
keinen
Fall …«
    Eve unterbrach sich und wandte sich ab, die Lippen zu einem Fauchen verzogen, das bedrohlicher wirkte als alles, was ich bisher an Jeremy gesehen oder gehört hatte. Ich wartete, während sie mir den Rücken zukehrte. Einen Moment später entspannte sie sich und drehte sich wieder zu mir um; das Lächeln war wieder da.
    »Okay, einen Schritt zurück und noch mal von vorn. Äh-em. Würdest du Savannah bitte wissen lassen, dass man Molly Crane nicht vertrauen kann? Ich bin mit ihr überhaupt nur der Dinge wegen bekannt, die sie für mich erledigen konnte, und das ist genau die Art, wie sie alle anderen benutzt. Bei Savannah will sie ebenfalls nur wissen …«
    »Ob sie ihr nützlich sein kann. Da ist Savannah schon dahintergekommen.«
    »Ach? Na, das ist meine Tochter.« Sie setzte sich wieder auf die Mauer. »Zurück zum Geschäftlichen.«
    »Erst mal, dass du überhaupt da bist. Ist das … in Ordnung? Legitim?«
    »Ich hab mich nicht einfach verdrückt, wenn es das ist, was du wissen willst. Die Parzen haben sich Kristofs Geschichte angesehen, und na ja, eine Spur verstört waren sie wohl schon.«
    »Verstört?«
    »Yeah. Verwirrt einen ein bisschen bei einer höheren Macht. Ich meine, sie sind schließlich Gottheiten, oder? Sie sollten einfach einen gelassenen Blick auf das Problem werfen und sagen ›Ja, wir wissen Bescheid‹. Andererseits, wenn sie darüber Bescheid gewusst
hätten,
wäre das noch erschreckender. Keine Entschuldigung, das einfach weiterlaufen zu lassen.«
    »Sie hatten also keine Ahnung, dass da etwas im Gange ist?«
    »Nada. Einzelfall. Und als sie gesehen haben, dass es ein Problem im Zusammenhang mit schwarzer Magie ist, war ihnen wohl klar, dass sie nur einen …« – sie verblasste kurz und kam dann zurück – »… für die Sache haben.«
    »Gerade eben warst du ausgeblendet.«
    »Mist. Ich hasse es, wenn das passiert. Was hab ich gesagt?« Sie runzelte die Stirn und versuchte sich an das Wort zu erinnern, das die höheren Mächte zensiert hatten – irgendetwas, das sie Sterblichen gegenüber nicht erwähnen durfte. »Lass mich das anders formulieren: Sie haben festgestellt, dass sie nur einen geeigneten
Geist
für diese Sache haben. Nämlich mich. Also bin ich jetzt dran. Und jetzt bring mich auf den letzten Stand.«
    Ich tat es und fragte dann: »Bin ich auf der richtigen Spur?«
    »Ja. Die Parzen haben bestätigt, dass wir es hier mit kindlichen Geistern zu tun haben. Sie haben außerdem bestätigt, dass die Scheißtypen, die dafür verantwortlich sind, etwas getan haben müssen, das eigentlich unmöglich sein sollte – Magie zu wirken, ohne dass sie die ererbten Formelwirkergene hätten. Und das ist es, was ihnen zu schaffen macht. Wer hat das Schlupfloch gefunden? Wie groß ist es? Was können die noch alles? Wie viele sind es?«
    »Mit anderen Worten, sie sind in der Sache nicht weiter als ich.«
    Sie warf mir einen Blick zu, als wollte sie sagen: Was hattest denn du erwartet? »Sie zu finden und rauszufinden, was hier eigentlich genau los ist, ist jetzt unsere Sache.«
    »Das versuche ich ja gerade.«
    »Ich weiß. Aber … na ja, du kommst nicht sehr schnell voran.« Sie hob eine Hand, als ich protestieren wollte. »Du bist es auf die richtige Art angegangen – die vorsichtige Art. Aber wenn du die nächsten Monate jetzt nicht damit verbringen willst, Fachbücher zu lesen und Kontaktleute abzugrasen, würde ich vorschlagen, wir bringen das hier etwas auf Touren.«
    »Nämlich wie?«
    »Diese Kids sind hier, stimmt’s? Hier in diesem Garten. Und sie folgen dir nie weiter als bis zum Haus. Warum?«
    »Na ja, ich nehme an, in ihrem fragmentierten Zustand – oder was es auch ist – sind sie zu schwach, vielleicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt …«
    Eves Kopf fuhr herum; ihr Blick schien einer Bewegung zu folgen. Dann erhellte

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