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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Balconette- BH hängen; die Spitze war dünn genug, um nicht allzu viel der Vorstellungskraft zu überlassen. »Ich würde hier nicht das Wort ›enttäuschen‹ verwenden. Gibt es dazu auch passende …« Sein Blick glitt zu meinen Hüften hinunter.
    »Du willst jetzt doch nicht, dass ich dir das auch zeige. In einem öffentlichen Durchgang? Mitten am Tag?«
    »Erwarten, nein. Hoffen …?« Er lächelte.
    »Na ja, es wäre sowieso schwierig. Dieser Rock eignet sich nicht zum Hochziehen. Zu eng.«
    »Das verstehe ich.«
    »Ich müsste ihn ausziehen.«
    Das Lächeln zuckte. »Wie schade.«
    Ich sah mich um. Es war niemand sonst zu sehen. Ich griff nach dem Reißverschluss …
    Mein Handy klingelte. Jeremy stieß einen Fluch aus, als ich das Gerät aus der Tasche fischte.
    »Jaime?«, sagte Angelique. »Hat Becky dich angerufen? Da soll gleich eine Besprechung stattfinden …«
    »Angelique«, erklärte ich mit einem Blick zu Jeremy hinüber. »Ja, sie hat angerufen, und wir sind, hm, unterwegs.«
    »Oh, Gott sei Dank. Ich glaube …« Ein scharfer Atemzug. »Ich glaube, die schmeißen mich hier raus.«
    »Was?«
    »Will ist zu mir ins Zimmer gekommen und hat mich gefragt, ob ich den Heimflug schon gebucht hätte oder ob es mir lieber wäre, wenn er das erledigt. Ich habe gesagt, ich hätte keine Ahnung, wovon er redet, und er hat’s mir nicht sagen wollen – hat sich bloß entschuldigt und ist weggerannt.«
    »Ich bin mir sicher, das war ein Irrtum. Oder er versucht, dir einen Schreck einzujagen. Sei nicht zu überrascht, wenn in ein paar Minuten Becky auftaucht und versucht, dich dazu zu kriegen, dass du dich auf irgendwas einlässt – nachdem er dir Angst gemacht hat. Wenn sie’s tut, spiel auf Zeit. Ich komme, so schnell ich kann.«
     
    Die Dreharbeiten waren abgeblasen worden. Wir würden alle aufbrechen.
    Grady, Claudia, Angelique, Jeremy und ich saßen im Wohnzimmer, während Becky uns die Sachlage erklärte.
    »Mr. Simon ist der Ansicht, dass wir für die Einführungen mehr als genug Material haben«, sagte Becky. »Die Monroe-Séance filmen wir live wie geplant, aber die Preshow-Aufnahmen sind abgeschlossen.«
    Wir starrten sie an.
    »Ich habe morgen zwei Interviews anstehen«, sagte ich. »Es würde mir wirklich nichts ausmachen, die noch durchzuziehen …«
    »Danke, Jaime. Wirklich. Du bist eine tolle Kollegin. Aber Mr. Simon will uns alle heute noch hier raushaben.«
    »Heute noch?«
    Ich sah zu Jeremy hin, der schweigend neben mir saß.
    »Aber waren da nicht noch mehr Séancen geplant? Du hast davon geredet, es wären insgesamt sechs …«
    »Ich fürchte, sie verlaufen einfach nicht nach Plan, Jaime. Mr. Simon hat die Notbremse gezogen.«
    Mit anderen Worten, wir lieferten ihm nicht die Art würziges Reality-Fernsehen, auf die er gehofft hatte. Ich argumentierte – wir alle argumentierten –, aber es kam nichts dabei heraus. Wir hatten unsere Chance gehabt.
    »Ich hoffe nur, du meinst damit nicht, dass ich jetzt meine Koffer packen soll«, sagte ich schließlich. »Vor heute Abend kriege ich keinen Flug nach Chicago, und ich sitze nicht den ganzen Tag auf dem Flughafen herum.«
    »Bis heute Abend werden wir ja wohl Zeit haben, da bin ich mir sicher.« Claudias wütender Blick forderte Becky geradezu auf, ihr zu widersprechen.
    Nach einer kurzen Pause sagte Becky: »Solange ihr bei Sonnenuntergang draußen seid, denn dann darf die Crew gehen.«
     
    Wir kehrten in mein Zimmer zurück. Jeremy schloss die Tür hinter sich und sah zu, wie ich mein nekromantisches Arbeitszeug herausholte. Ich überprüfte den Inhalt des Beutels, um mich zu vergewissern, dass nichts fehlte oder gerade knapp wurde.
    Schließlich sah ich zu Jeremy auf. »Ich mache die Beschwörung jetzt gleich.«
    »Das sehe ich.«
    Ich studierte seinen Gesichtsausdruck. Leerer als üblich.
    »Du fragst dich jetzt, warum ich das da unten mehr oder weniger laut angekündigt habe, als ich Grady und Angelique erzählt habe, ich würde eine Weile in den Garten gehen.«
    »Der Gedanke ist mir tatsächlich gekommen.«
    »Das war Teil der Inszenierung«, sagte ich, während ich meinen Vorrat an Verbene überprüfte und hoffte, er würde ausreichen.
    Jeremy runzelte die Stirn. »Inszenierung von was – der Entdeckung? Ich bin mir nicht ganz sicher, dass das …«
    »Klug ist?«, ergänzte ich. »Vielleicht nicht. Aber ich versuche hier etwas zu liefern, das ein Fernsehspecial rechtfertigt. Die von den ruhelosen Toten in den

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