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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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letzten Versuch geschafft hatte.
    Sie nahm die Schale mit Asche und schüttete den Inhalt zurück in die Urne, verfolgte, wie er hineinrieselte. Dies war das Element, das die Gruppe zusammenschweißte, sie in Furcht und Schuld aneinanderband.
    Es gab mehr als eine Art von Macht, und diese hier war ebenso wichtig für ihre Suche wie alle Magie. Sie musste die Gruppe zusammen- und auf dem Weg halten, der sie alle weiter nach vorn führte bei der Suche, bei der Arbeit mit ihr zusammen an ihren gemeinsamen Zielen.
    Zu diesem Zweck musste sie dafür sorgen, dass sie auch weiterhin töteten.

[home]
37 Morgen danach
    I ch wachte in einem ansonsten leeren Bett auf. In der Regel ist das bei mir eher ein Grund zur Erleichterung – es erspart einem diese Einladungen zu einem unerwünschten gemeinsamen Frühstück und die »Ich melde mich«-Lügen, die an Unbehaglichkeit nur noch von »Wie war doch gleich dein Name?« übertroffen werden. Zum ersten Mal in meinem Leben wachte ich in einem leeren Bett auf, wälzte mich auf die andere Seite und fluchte.
    Ich war nicht überrascht, dass er verschwunden war, aber ich hatte gehofft, die Aussicht auf einen leidenschaftlichen morgendlichen Weckruf würde sich über seinen üblichen Sinn für das Schickliche und Angebrachte hinwegsetzen. Offensichtlich nicht. Er musste sich in der Nacht davongeschlichen haben, um mir die neugierigen Blicke und das verständnisvolle Grinsen zu ersparen, wenn wir zusammen die Treppe herunterkamen.
    Altmodisch, aber ich konnte mich kaum darüber beschweren, nachdem dies eins der Dinge gewesen war, die mich überhaupt erst an ihm angezogen hatten. Immer der Gentleman. Na ja, vielleicht nicht immer.
    Ich lächelte, als ich mir den einen oder anderen wundervoll un-gentlemanhaften Einfall aus der vergangenen Nacht ins Gedächtnis rief. Als ich mich streckte, spürte ich ein protestierendes Pochen zwischen den Oberschenkeln. Vielleicht wäre der leidenschaftliche Weckruf doch keine so gute Idee gewesen. Ein unerwarteter Aspekt, wenn man einen Werwolf als Liebhaber hat? Die ganze zusätzliche Energie.
    Ich grinste und drehte mich auf die andere Seite. Weitere kleine Stiche. Das dumpfe Pochen zwischen den Beinen. Empfindliche Brüste. Sogar die Lippen taten mir weh.
    Verdammt, das fühlte sich gut an.
    Die Balkontür öffnete sich. Jeremy kam herein, in seinen Hosen, aber mit offenem Hemd, bloßen Füßen, dem Handy in der Hand. Als er mich sah, hob er es hoch.
    »Mein morgendlicher Anruf bei Elena. Ich habe dich doch nicht geweckt, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf und wollte schon die Decke zurückschlagen, als ich feststellte, dass die feine Furche zwischen seinen Augenbrauen tiefer geworden war.
    »Alles in Ordnung mit den Kindern?«, fragte ich, während ich mich auf einen Ellenbogen hochstemmte.
    »Denen geht es gut. Aber Elena hat die Nachrichten aus L.A. im Netz gelesen. Sie glaubt, es wäre genau so, wie es in den Artikeln dargestellt wird – dass du einfach eine Leiche gefunden hast. Ich habe ihr das bestätigt.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, während er sich zerstreut nach einer Stelle umsah, wo er sein Handy ablegen konnte. »Ich lüge sie nicht gern an.«
    »Ich weiß.«
    »Sie werden es rausfinden, wenn dies hier erledigt ist. Der Rat muss Bescheid wissen, und Elena wird es als Erste wissen müssen. Das wird ein paar Erklärungen erfordern.«
    »Willst du Clay herholen? Oder Antonio?«
    Er schüttelte den Kopf. »Je mehr Leute wir hier haben, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die gesuchte Gruppe sich zu erkennen gibt. Wenn ich Unterstützung brauche, habe ich einen Notfallplan.«
    Er legte das Gerät auf die Kommode. Ich sah zu seinem Haar hinauf; es glänzte vor Nässe.
    »Du hast geduscht?«
    »Ja. Habe ich dich dabei gestört?«
    »Nein, es ist bloß …« Ich zeigte auf den Schritt seiner Hose. »Reißverschluss noch offen.«
    Er runzelte die Stirn. Bevor er Gelegenheit hatte, nach unten zu sehen, streckte ich den Arm aus und erwischte seinen Hosenbund.
    »Komm her, ich mache es.«
    Er trat neben das Bett.
    Ich öffnete den Knopf, musterte den sorgfältig geschlossenen Reißverschluss und lächelte. »Na, so was. Ich muss mich geirrt haben.«
    Ich öffnete den Reißverschluss, griff hinein und senkte den Kopf, um das mit dem leidenschaftlichen Morgengruß nachzuholen.
    Später lag ich zusammengerollt neben ihm. »Ich habe mir eben überlegt – dies ist im Moment wahrscheinlich der sicherste Ort.«
    »Hmm?«
    Ich

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