Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
aufzuräumen?“
„Nein, danke. Wenn du willst, können wir noch einmal bei Corey anrufen. Aber ich wette, wir haben kein Glück. Ganz sicher haben er und seine Klasse-Lady das Telefon abgestellt. Die beiden wollen nicht gestört werden.“
Trotzdem versuchte Stone es. Vergeblich, niemand ging ans Telefon. Kopfschüttelnd blickte er Durango an. „Madisons Mutter hätte wenigstens versuchen können, ihrer Tochter zu erklären, was los ist, damit sie sich nicht solche Sorgen macht.“
Durango zuckte die Achseln. „Sie hat doch eine Nachricht hinterlassen, dass es ihr gut geht und sie den Urlaub um zwei Wochen verlängert, oder?“
„Ja, aber nur auf dem Anrufbeantworter. Ein persönliches Gespräch hätte Madison eine Menge Ängste und Sorgen erspart.“
„Ich finde – und wahrscheinlich sieht Madisons Mutter das genauso –, dass eine erwachsene Frau sich nicht für eine Urlaubsverlängerung rechtfertigen muss, egal, aus welchem Grund“, erklärte Durango ungeduldig. „Vor allem, wenn sie ihre Tochter hat wissen lassen, dass alles okay ist!“
Er schnappte sich einen Apfel aus einem gut gefüllten Obstkorb auf dem Tisch und biss herzhaft hinein. „Weißt du, was ich denke?“, meinte er kauend.
„Nein, Durango, das weiß ich nicht. Sag’s mir“, meinte Stone gedehnt.
„Ich glaube, Madison schnüffelt nur so hartnäckig im Liebesleben ihrer Mutter herum, weil sie selbst keins hat.“
Ein leises Lächeln umspielte Stones Mundwinkel. „Tatsächlich, ja? Das glaubst du also?“
„Absolut. Und das ist genau der Punkt, an dem du ins Spiel kommst.“
Als Stone Durangos Blick auffing, verschränkte er die Arme vor der Brust. „Um was zu tun?“
Durango lächelte liebenswürdig. „Um ihr zu zeigen, wie wunderschön die Liebe sein kann. Sex nicht zu vergessen.“
Jetzt musste Stone wirklich lachen. Typisch Durango, mit so einem Vorschlag rauszurücken. Auch wenn Stone nicht vorhatte, jemals zu heiraten, so glaubte er trotzdem an die Liebe. Seine Eltern waren das beste Beispiel für ein glückliches Leben zu zweit. Und seine Geschwister hatten es ebenfalls nicht bereut. Im Leben ging es nicht ausschließlich nur um Sex.
„Wenn es dir nichts ausmacht, vergesse ich einfach, was du gerade gesagt hast, und nehme jetzt ein heißes Bad“, sagte Stone schließlich.
„Fühl dich wie zu Hause.“
Zwanzig Minuten später streckte Stone sich genüsslich in Durangos Whirlpool auf der Dachterrasse aus. Zu der Ranch gehörten einige heiße Quellen, was Durango sich zunutze gemacht hatte. Die angenehme Wärme des Wassers lockerte Stones angespannte Muskeln, und er schloss gelassen die Augen.
Sofort wanderten seine Gedanken zu Madison. Vielleicht hatte Durango recht und ihre Reaktion war vollkommen übertrieben. Doch Stone vermutete eher, dass Madison sich einfach nur sehr um die Menschen kümmerte, die ihr etwas bedeuteten. Sie machte sich Sorgen.
Und vielleicht lag Durango auch mit seiner zweiten Vermutung nicht falsch. Möglicherweise wurde es Zeit für Madison, endlich ihr eigenes Leben mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
Stone atmete tief durch. Wahrscheinlich gab es schon längst einen Mann in ihrem Leben. Zu Hause in Boston. Andererseits … Madison Winters war nicht der Typ Frau, die eine feste Beziehung führte und trotzdem einen anderen Mann küsste. Und sie hatte ihn geküsst. Meine Güte, wie sie ihn geküsst hatte! Noch immer meinte er ihre zarten Lippen wie einen sanften, verführerischen Hauch auf seinen zu spüren. So unfassbar süß und verlockend …
Durangos Stimme riss ihn aus seinen Tagträumen. „Hey, Stone. Gerade kam ein Anruf für dich!“
Überrascht blinzelnd öffnete er die Augen. Sein Cousin stand nur wenige Schritte vom Whirlpool entfernt. Ein mutwilliges Grinsen lag auf seinem Gesicht.
„Wer war es denn?“
„Deine Lady aus der Stadt.“
„Hat sie gesagt, was sie will?“
Durangos Grinsen wurde breiter. „Nein, hat sie nicht. Aber mein sicheres Gespür verrät mir, sie will dich.“
4. KAPITEL
Unruhig ging Madison in ihrem Zimmer auf und ab, während sie auf Stones Rückruf wartete. Schließlich ließ sie sich resigniert in einen Sessel fallen. Sie konnte einfach nicht glauben, was Frank, ein Privatdetektiv und guter Freund aus Boston, ihr am Telefon mitgeteilt hatte.
Als es plötzlich an der Tür klopfte, zuckte sie zusammen. Wer konnte das sein? Es war spät, und sie erwartete niemanden. Die meisten anderen Gäste schliefen sicher schon. Einmal mehr wurde
Weitere Kostenlose Bücher