Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
auf die Nase binden.
„Klar, ich denke schon.“ Stone stand aus dem Sessel auf. „Ich habe vorhin mit Martin Quinn telefoniert. Er erwartet uns morgen Mittag. Wir bleiben für eine Nacht bei ihm auf der Ranch und starten dann gleich am nächsten Morgen nach dem Frühstück. Wenn alles gut geht, müssen wir nur eine Nacht im Freien verbringen.“
Madison sah ihn erstaunt an. „Man braucht zwei Tage, um zur Ranch deines Onkels zu kommen?“
„Ja. In den Mittagsstunden ist es zu heiß, um weiterzureiten. Außerdem brauchen die Pferde regelmäßige Pausen. Der Aufstieg ist anstrengend.“
Sie nickte stumm. Dann räusperte sie sich. „Stone, ich möchte dir dafür danken, dass du …“
„Du hast dich bereits bedankt“, unterbrach er sie und nahm seinen Cowboyhut vom Tisch.
„Ich weiß. Trotzdem, ich kann es gar nicht oft genug wiederholen. Du bist eigentlich hier, um zu schreiben. Nur weil du dich jetzt um mich und meine Probleme kümmerst und mich nun auch noch zu deinem Onkel bringst, verlierst du wertvolle Zeit für dein Buch. Deshalb – danke!“
Ihre Blicke trafen sich und sehnsüchtiges Verlangen durchströmte Stone, als er den feinen Duft ihres Parfüms wahrnahm. Was stellte sie da nur mit ihm und seinem Gefühlsleben an? Seit er Madison zum ersten Mal begegnet war, war er nicht mehr derselbe. Irgendetwas hatte sich grundlegend verändert.
„Keine Sorge, du stiehlst mir nicht die Zeit“, meinte er beschwichtigend. „Ich wollte Corey ohnehin besuchen.“
„Oh, ich verstehe.“
Stone bezweifelte, dass sie wirklich verstand, was in ihm vorging. Denn dann würde sie bemerken, wie heftig er sie begehrte. Die Vorstellung, die nächsten Tage mit Madison allein in der Wildnis Montanas zu verbringen, übte einen unwiderstehlichen Reiz auf ihn aus. Selbst wenn er nicht vorgehabt hätte, Corey zu besuchen, hätte er für Madison seine Pläne sofort geändert.
War seit ihrer Begegnung im Flugzeug tatsächlich nur ein einziger Tag vergangen? Unfassbar. Gestern hatte er zum ersten Mal in ihre faszinierenden Augen geblickt. Und sofort hatte sie ihm den Atem geraubt. Seitdem empfand Stone das elektrisierende Prickeln zwischen ihnen wie einen mitreißenden Sog. Niemals hatte er die Nähe einer Frau so deutlich und mit allen Sinnen wahrgenommen.
„Gut, dann haben wir für heute wohl alles erledigt.“
Ihre Worte drängten sich in seine Gedanken, holten ihn in die Wirklichkeit zurück. Erst jetzt merkte Stone, dass er sich keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte. „Ja, stimmt. Bis auf eine Sache. Deine Einstellung.“
Überrascht blickte sie ihn an. „Was meinst du damit?“
Er fand sie unglaublich süß, wenn sie irritiert war wie in diesem Augenblick. Sie wirkte dann noch schöner. Und unbeschreiblich sexy.
„Ich meine“, sagte er langsam, „dass wir noch einiges klären sollten, bevor wir zu Corey und deiner Mutter aufbrechen. Du musst dir überlegen, wie du reagierst, wenn wir oben auf dem Berg ankommen. Egal, was uns erwartet.“
Madison wich seinem Blick aus, ein deutliches Indiz dafür, dass sie genau wusste, worauf er anspielte. Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf blickte sie ihn an. „Ich bin nicht sicher, ob ich darauf eine Antwort weiß“, bekannte sie leise. „Sie ist meine Mutter, Stone.“
Ruhig hielt er ihrem Blick stand. „Ja, sie ist deine Mutter. Aber sie ist auch eine erwachsene Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann.“
Madison seufzte. Er konnte regelrecht spüren, wie hin und her gerissen sie sich fühlte. „Das alles ist so schrecklich verwirrend für mich. So etwas Verrücktes hat sie noch nie angestellt. Sie war immer so zuverlässig. So vernünftig.“
„Es gibt für alles ein erstes Mal.“
Stone wusste, wovon er sprach … Bis gestern hatte keine Frau ihn je so in ihren Bann gezogen, wie Madison Winters es tat. Er war nicht sicher, ob er darüber glücklich oder eher bestürzt sein sollte. Zumindest war er erwachsen genug, um die Tatsache zu akzeptieren, dass so etwas zwischen einem Mann und einer Frau passieren konnte.
Ja, es stimmte, Madison brachte ihn förmlich um den Verstand. Sie war anbetungswürdig, sexy, faszinierend. Eine Beziehung mit ihr wäre gleichbedeutend damit, Funken und Kerosin zusammenzubringen und ein loderndes, alles verschlingendes Feuer zu entfachen.
Stone war wild entschlossen, dieser Verlockung zu widerstehen. Denn was Madison betraf, kamen ihm seine Grundsätze in die Quere. Egal, wie heiß er sich eine
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