Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
Feuer legen.“
Obwohl er sich bemühte, seine Verärgerung zu verbergen, registrierte Madison, wie verstimmt er war. Abwehrend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ich habe damit auch nicht sagen wollen, dass er …“
„Was?“, unterbrach Stone sie. „Madison, möchten Sie wissen, was ich wirklich denke? Solange Sie nicht mit Ihrer Mutter gesprochen und sich davon überzeugt haben, dass sie nicht mit einem Psychopathen auf diesem Berg ist, werden Sie keine ruhige Minute haben.“
Er hob die Hand und strich Madison sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre hübschen Züge waren angespannt, ihr Mund, der sich nur wenige Stunden zuvor so weich und zart unter seinem angefühlt hatte, wirkte hart und bitter. „Ich möchte Ihnen gerne dabei helfen, Frieden zu finden. Und deshalb werde ich Sie auf den Berg bringen. Höchstpersönlich.“
Madison ließ die Arme sinken. Ihr Herz begann wie wild zu pochen. „Das würden Sie für mich tun?“
„Selbstverständlich. Am liebsten würde ich gleich morgen früh aufbrechen, aber das wäre fahrlässig. Wir müssen erst alles besorgen, was wir für die Reise benötigen, dann können wir übermorgen in der Morgendämmerung los. Mit dem Geländewagen kommen wir bis zur Ranch von Martin Quinn. Für den Rest des Weges werden wir Pferde brauchen.“
Madison bemühte sich, ihre Erleichterung nicht zu zeigen. Auch wenn sie es nur ungern zugab, Stone hatte recht. Sie würde keine Ruhe finden, bevor sie sich nicht selbst davon überzeugt hatte, dass alles in Ordnung war. „Ich packe ein, was ich brauche.“
„Wunderbar. Also, ich hole Sie nach dem Frühstück ab. Dann fahren wir in die Stadt, um zu besorgen, was wir brauchen.“
Madison nickte stumm. Plötzlich fühlte sie sich seltsam befangen. Wie sollte sie auf Stones Angebot reagieren? Schließlich sagte sie das Erstbeste, was ihr in den Sinn kam. „Dankeschön, Stone.“
Als seine Miene unbewegt blieb, spürte Madison einen Stich der Enttäuschung. Er war wohl noch immer verärgert, weil sie heimlich Erkundigungen über seinen Onkel eingeholt hatte.
„Keine Ursache. Wir sehen uns morgen früh.“ Damit drehte er sich um, durchquerte entschlossen das Zimmer und ließ sie mit ihren Sorgen allein zurück.
Stone saß im Sessel in Madisons Zimmer und beobachtete, wie sie die Sachen für die Reise packte. In erster Linie ging es ihm darum, zu überwachen, dass nicht doch noch irgendwelche nutzlosen Fummel in die Tasche geschmuggelt würden. Das würde er Madison nämlich glatt zutrauen, wie er sich amüsiert eingestand.
Der morgendliche Einkauf in der Stadt hatte viel länger gedauert als erwartet. Stone war nicht überrascht gewesen, dass Madison keine passende Kleidung für die Wildnis im Gepäck hatte.
Doch Designerstücke würden auf einem Pferderücken wenig bringen. Deshalb hatten sie ein Paar Jeans, T-Shirts und Pullover besorgt, eine warme Jacke und, was am wichtigsten war, robuste Stiefel und einen Hut.
Auch um die anderen Dinge hatte Stone sich gekümmert: Schlafsäcke, Nahrungsmittel und Wasser. Außerdem hatte er einen Geländewagen organisiert, mit dem sie es bis zu Quinns Ranch schaffen würden.
Ein Lächeln huschte über Stones Gesicht, während er Madison zusah. Sie war einfach hinreißend. Doch damit nicht genug. Er musste sich eingestehen, dass er fasziniert von ihr war. Der Art, wie sie sich bewegte. Ihre Blicke. Ihr Wesen.
Gerade in diesem Moment betrachtete sie sich im Spiegel und runzelte die Stirn, als könnte sie sich nicht an die Jeans, das Baumwollhemd und die Stiefel gewöhnen. Dabei hatte Stone noch nie eine Frau erlebt, die in Jeans so umwerfend aussah.
Madison weckte den Poeten in Stone. Als eine seiner Romanfiguren wäre sie die Augenweide der Sommerhitze und eine unwiderstehliche Verlockung des sanften Herbstes. Eine atemberaubende Schönheit, die alles und jeden in ihren Bann zog, eine der seltensten und edelsten Blumen unter Montanas weitem Himmel …
„Meinst du, ich habe genug eingepackt?“
Ihre Stimme riss Stone aus seinen Tagträumen. Vormittags, während der Fahrt in die Stadt, hatte er ihr das Du angeboten. In Anbetracht der gemeinsamen Reise war sie darauf eingegangen.
Er blickte zu ihr hinüber, musste unwillkürlich schmunzeln. Höflich ausgedrückt, hatte sie ein klein wenig zu viel eingepackt. Aber war das bei einer Frau nicht einfach normal? Wahrscheinlich würden sie einiges auf Quinns Ranch zurücklassen müssen. Das musste er Madison ja nicht gleich
Weitere Kostenlose Bücher