Lockruf der Versuchung (Baccara) (German Edition)
Stone sich von ihr zurück. Voller Bedauern registrierte Madison, wie das Verlangen einem tiefen Verlustgefühl wich. Sie entfernte sich ein paar Schritte von Stone, merkte sofort, wie unwiderstehlich es sie wieder zu ihm hinzog.
„Ich sollte mich jetzt um dein Gepäck kümmern, damit wir aufbrechen können“, sagte er, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
„Das ist eine gute Idee.“ Madison bemühte sich um einen nüchternen Ton. „Und ich denke, wir sollten erst einmal auf Abstand bleiben. Bis wir endgültig geklärt haben, was das zwischen uns ist.“
Wieso fiel es ihr so schwer, diese Worte auszusprechen? Sie war sich so sicher gewesen … Doch dieser Kuss hatte sie erneut in ihren Grundfesten erschüttert.
Stone hob fragend die Brauen. „Du hast also eine Entscheidung getroffen?“
Madison hielt seinem Blick stand, nickte knapp. „Ja. Das habe ich.“
„Okay.“ Mehr sagte er nicht. Dann wandte er sich um, nahm ihre Taschen und brachte sie zum Auto.
„Erzähl mir von dir, Stone. Und von deinen Büchern. Ich möchte mehr über dich erfahren.“
Stone warf ihr einen schnellen Seitenblick zu. Seit über einer Stunde waren sie im Geländewagen unterwegs. Madison war einem Gespräch über die Entscheidung, die sie getroffen hatte, bis jetzt geschickt ausgewichen. Stattdessen plauderte sie über die Landschaft, über ihre Arbeit als Lehrerin und über eine Reise nach Paris, die sie vor einem Monat unternommen hatte.
„Über wen genau? Stone Westmoreland oder Rock Mason?“
Irritiert blickte sie ihn an. „Macht das denn einen Unterschied?“
„Nicht wirklich. Privat bin ich Stone. Für meine Leser, die mich größtenteils nicht kennen, bin ich Rock Mason. Das Pseudonym schützt meine Privatsphäre. Meine Schwester Delaney hat es erfunden. Sie fand, der Name würde cool klingen.“
Madison schmunzelte. „Und welcher der beiden Männer sitzt gerade im Auto neben mir?“
„Stone. Eindeutig.“
Sie presste kurz die Lippen zusammen, fragte schließlich zögernd: „Und wenn du mich küsst – wer bist du dann?“
„Auch Stone.“ Nach einem prüfenden Blick in den Rückspiegel trat er auf die Bremse, lenkte den Wagen an den Straßenrand und hielt an. „Ich glaube, ich muss ein paar Dinge erklären. Ich bin keine gespaltene Persönlichkeit“, scherzte er augenzwinkernd.
„Aber viele Menschen glauben, ein Autor entspricht der Person, die er in den Büchern zu sein vorgibt“, fuhr er fort. „Das stimmt nicht. Ich bin viel mehr als Rock Mason. Ich schreibe, um Menschen zu unterhalten. Ich möchte, dass sie eine gute Zeit mit meinen Büchern haben, und es macht mir Spaß. Bücherschreiben ist mein Leben. Trotzdem bin ich ein ganz normaler Mann. Übrigens ein Mann mit Werten und Prinzipien. Ich bin stolz darauf, Amerikaner zu sein, und ich liebe meine Familie. Es gibt meine Arbeit, da bin ich Rock Mason, und es gibt mein Privatleben. Da bin ich Stone. Und du gehörst definitiv zu meinem Privatleben, Madison.“
Er legte die Hände wieder ans Steuer und lenkte den Wagen zurück auf die Straße. Madison atmete tief durch. Also betrachtete er sie als Teil seines Privatlebens … Ihr Herzschlag beschleunigte sich, zugleich breitete sich ein wohliges Gefühl von Sicherheit in ihr aus. „Okay, dann erzähl mir etwas über das Privatleben von Stone Westmoreland.“
Flüchtig runzelte Stone die Stirn. Die letzte Frau, die etwas über sein Privatleben hatte wissen wollen, war eine entsetzlich aufdringliche Reporterin gewesen. Natürlich hatte sie nicht die erwünschte Story von ihm bekommen.
Aber bei Madison war das anders.
„Also gut. Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, habe im August Geburtstag, bin Single und war niemals verheiratet. Und ich habe auch nicht vor, jemals zu heiraten.“
Ah, das ist ja interessant … „Warum nicht?“
„Ich mag meine Unabhängigkeit. Meine Arbeit erfordert eine gewisse Freiheit. Ich muss reisen können, um zu recherchieren, und ich möchte nicht auch noch die Verantwortung für jemand anderen übernehmen.“ Er beschloss, Madison vorerst zu verschweigen, dass es noch einen anderen Grund gab, der ihn davon abhielt, eine Ehe ernsthaft in Betracht zu ziehen: dass er nämlich fürchtete, die Beziehung zu einer Frau würde ihn am Schreiben hindern.
„Es gibt also keine besondere Frau in deinem Leben?“
„Nein.“
Doch. Es gab Madison. Sie war besonders, und er hatte beschlossen, Zeit mit ihr zu verbringen. Zumindest im Moment.
„Was ist mit deiner
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