Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
vielleicht hatte er sich ihr ja auch nicht so verbunden gefühlt wie sie sich ihm.
    »Ich denke, der Teig ist fertig«, sagte eine der älteren Frauen zu Emily.
    Sie erschrak und senkte ihren Blick auf die weiße Masse, die mittlerweile mehr als nur gut durchgeknetet war. Emily brachte sie in Form und legte sie beiseite, bevor sie sich einen weiteren Klumpen Teig vornahm und ihn mit viel mehr Kraft, als nötig wäre, zu bearbeiten begann.
    Sie verstand Lachlan nicht, nicht einmal ein kleines bisschen. Zuerst behauptete er, sie bedeutete ihm nichts, und ließ sogar durchblicken, dass sie ein Ärgernis war, und dann küsste und berührte er sie, als wäre er ihr Geliebter. Als er sie die Treppe hinaufgetragen hatte, nachdem er ihr unvorstellbar lustvolle Momente geschenkt hatte, war er so behutsam mit ihr umgegangen, als bedeutete sie ihm etwas - was er jedoch bestritten hatte.
    Und dann ... dann war er in Wolfgestalt zu ihr gekommen! Das war das Unvorstellbarste von allem. Wieder schlug sie mit der geballten Faust auf den Teig ein, obwohl der Klumpen jetzt eigentlich nur noch ein paar Mal ausgerollt und wieder zusammengelegt werden musste.
    »Ich hatte Marta doch verboten, dir Hausarbeiten zuzuweisen.«
    Emily verzog das Gesicht und murmelte etwas über selbstherrliche Burgherren, bevor sie ihren Blick zu Lachlan erhob. Er beobachtete sie mit einer Miene, die alles andere als erfreut war, und seine hochgewachsene Gestalt ließ die Küche plötzlich viel zu klein für sie alle erscheinen.
    »Das hat sie auch nicht getan.«
    Statt eine Erklärung zu verlangen, zog Lachlan nur seine dunklen Augenbrauen hoch.
    »Da Cait die Aufsicht über Haushaltsangelegenheiten übertragen worden war, hat sie mich angewiesen, den Frauen beim Brotbacken zu helfen.«
    »Sie hat dich angewiesen?«, fragte Lachlan mit gefährlich leiser Stimme.
    »Das war nur fair, da ich sie angewiesen hatte, sich ein wenig hinzulegen, nachdem wir den Inhalt der Vorratskammern überprüft hatten.«
    »Warum hast du ihre Aufgaben mit ihr erledigt?«
    »Weil sie gern mit mir zusammen ist und sie mich nicht als Ärgernis empfindet.«
    »Bis du ihr gesagt hast, sie solle sich ein wenig ausruhen«, erwiderte er mit ernster Miene.
    »Auch dann war ich kein Ärgernis für sie, sondern höchstens lästig, und sie hat nicht etwa erwidert, ich solle beim Brotbacken helfen, um sich zu revanchieren. Sie weiß, dass ich nicht gern die Hände in den Schoß lege.«
    »Und sie wahrscheinlich auch nicht, denke ich.«
    »Sie brauchte ein bisschen Ruhe.«
    Lachlans Augenbrauen schossen in die Höhe bei ihrem scharfen Ton. »Habe ich vielleicht das Gegenteil behauptet?«
    »Nein«, räumte sie widerstrebend ein. »Eine Schwangere braucht ohnehin mehr Ruhe, aber sie gähnte fast bei jedem Atemzug, und deshalb dachte ich, dass sie gestern Nacht wohl nicht viel Schlaf bekommen hat.«
    Sie war sich dessen sogar völlig sicher.
    Emily hatte Cait mit Fragen überhäuft, bis sie das Vollmondritual und alles, was damit verbunden war, verstand. Sie hatte erfahren, dass Cait zwar nicht mit den anderen Wölfen auf die Jagd gegangen war, aber lange aufgeblieben war, um mit Drustan nach dessen Rückkehr noch zu essen. Sie war errötet, als sie das erzählt hatte. Offenbar war ein spätes Essen nicht alles, was sie mit ihrem Ehemann geteilt hatte.
    Emily hatte Cait nichts davon erzählt, dass Lachlan in ihr Zimmer gekommen war. Es war ihr zu privat erschienen, um es jemand anderem anzuvertrauen, nicht einmal einer Freundin, die ihr nahestand wie eine Schwester.
    »Sie kann sich glücklich schätzen, dass du dich so gut um sie kümmerst.«
    »Ich bin auch sehr froh über ihre Freundschaft.«
    Den verstohlenen Blicken nach zu urteilen, die die anderen Frauen ihr und Lachlan immer wieder zuwarfen, schien ihre Unterhaltung mit dem Laird höchst interessant für sie zu sein.
    Lachlan, dem das auch nicht zu entgehen schien, sagte nach einem vielsagenden Blick auf die Frauen zu Emily: »Ich möchte mir dir reden.«
    Sie faltete den Teig ein paar Mal und drückte ihn dann fest zusammen. »Ich bin fast fertig mit dem Kneten.«
    »Das kann warten.«
    »Nein, das kann es nicht.«
    Zwei der Frauen am Tisch zogen scharf den Atem ein, und eine vergaß sogar jede Diskretion und starrte Emily aus großen Augen an. Emily gab vor, es nicht zu bemerken, und setzte ihre Arbeit ruhig fort.
    »Du wagst es, meine Bitte abzulehnen?«, fragte Lachlan mit erboster Stimme.
    Emily verzog das Gesicht. »Du hast

Weitere Kostenlose Bücher