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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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fragend in die Augen, weil er als Wolf natürlich nicht sprechen konnte.
    »Es war wie Zauberei ... Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Wie Hitze, aber ohne heiß zu sein, so als kitzelte etwas auf meiner Haut. Ähnlich wie das Sprudeln von Quellwasser im Mund. Ach, ich kann es einfach nicht richtig beschreiben, doch als du mich geleckt hast, spürte ich mehr als deine Zunge auf meiner Haut.«
    Er wusste nicht, wovon sie sprach, aber eins verstand er: Sie hatte sich vor seiner Berührung nicht geekelt.
    Dankbar rieb er seinen großen Kopf an ihr.
    »Ist es in Ordnung, dass ich es mochte?«
    Er hob den Kopf und nickte ein, zwei Mal, um sicher sein zu können, dass sie seine Zustimmung verstand.
    Diesmal entrang sich ihr ein Stöhnen, das es ihm sogar noch schwerer machte, den Kopf erneut auf ihren Schoß zu legen, aber er konnte sich nicht erlauben zu tun, was er so gern täte. Und dass sie ein Lecken akzeptierte, hieß noch lange nicht, dass sie noch mehr solch tierischer Liebkosungen tolerieren könnte. Schließlich war sie menschlich.
    Die ruhige Akzeptanz, mit der sie ihn hinter den Ohren kraulte, war ein unglaubliches Geschenk für Lachlan. Welche menschliche Frau würde nicht schreien vor Angst, wenn ihr ein Wolf so nahe wäre? Nicht jedoch Emily. Sie mochte den Wolf in ihm. Hatte Talorc sie in die Geheimnisse der Chrechten eingeweiht? Aber wahrscheinlicher war, dass Cait es getan hatte. Er würde Drustan fragen, denn Emily war viel zu aufgeschlossen für ein menschliches Wesen, das nichts von seiner Spezies wusste. Und erst recht für eine Frau. Das war Lachlan völlig unverständlich.
    »Wenn ich mich hinlege ...« Sie unterbrach sich und wirkte plötzlich sehr verunsichert.
    Was hatte sie sagen wollen? Dass er gehen sollte?
    »Würdest du dich dann zu mir legen und deinen Zauber wenigstens eine Nacht lang mit mir teilen? Bitte, Lachlan. Nur dieses eine Mal?«
    Sein Kopf fuhr hoch, weil er fast nicht glauben konnte, worum sie ihn gebeten hatte. Es war das, was sich der Wolf in ihm ersehnte, weitaus mehr sogar noch als die Paarung, erkannte er jetzt: ihr ganz nahe sein zu dürfen, und wenn auch nur für diese eine Nacht.
    Sie schenkte ihm ein bittersüßes Lächeln. »Du bist erstaunlich, Lachlan, und ich werde nie wieder so etwas erleben wie mit dir gerade. Ich weiß, dass meine Zeit bei deinem Clan begrenzt ist und ich dich nach dieser Nacht wahrscheinlich nie wieder so sehen werde. Würdest du also bei mir bleiben, bis ich eingeschlafen bin, damit ich am Morgen glauben werde, es sei ein Traum gewesen, und mich nicht nach etwas sehnen werde, das ich niemals haben kann?«
    Selbst wenn er in menschlicher Gestalt gewesen wäre, hätte er jetzt nichts erwidern können. Sie sagte, sie fände ihn erstaunlich, aber sie war es, die absolut unglaublich war.
    Er nickte langsam.
    Sie lächelte, und ihre Augen wurden ganz feucht von dem Ansturm der Gefühle. »Danke, Lachlan.«
    Emily legte sich wieder hin und zog das Plaid hinauf, um sich zuzudecken. Dann rutschte sie an die Wand zurück und machte seinem großen Wolfskörper so viel Platz wie möglich auf dem schmalen Bett. Lachlan sprang hinauf und ließ sich, den Kopf auf seinen großen Vorderpfoten, an ihrer Seite nieder.
    Sie schlang einen Arm um seinen Nacken und drückte ihr Gesicht in sein weiches Fell. Lachlan hatte noch nie eine solche Zufriedenheit gekannt, trotz der ungestillten Lust, die sein Blut so heiß und schnell durch seine Adern rinnen ließ.
    »Du riechst gar nicht wie ein Hund«, murmelte sie ein paar Minuten später schläfrig. »Ich dachte, ein Wolf würde riechen wie ein Hund, aber du duftest wie du. Und das ist ein Duft, den ich nie vergessen werde.«
    Wenige Momente später schlummerte sie ein.
    Lachlan versuchte nicht einmal, Schlaf zu finden, sondern lag still neben ihr, lauschte ihren Atemzügen und atmete ihren angenehmen Duft ein. Ihr Arm war immer noch um ihn geschlungen, als wollte sie ihn sogar im Schlaf noch festhalten. Die Versuchung zu bleiben war so stark, dass er ihr beinahe nachgab, aber als die Sonne aufging, kroch er vorsichtig vom Bett hinunter. Leise, um sie nicht zu wecken, schlich er zur Tür, weil er wusste, dass sie nur ein einziges Wort zu sagen brauchte, damit er blieb. Und dann würde er ihr wahrscheinlich alles geben, was sie wollte.
    Ein paar Minuten später hatte er wieder seine menschliche Gestalt angenommen und lief, so schnell er konnte, zu seinem Zimmer, um von niemandem gesehen zu werden. Das Bett, das

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