Lockruf Des Mondes
Gefährtin.«
Sie lächelte und blinzelte, um noch mehr Tränen der Freude zu verdrängen. Er erwiderte ihr Lächeln und kuschelte sich an sie. Eng umschlungen schliefen schließlich beide ein.
Am nächsten Morgen erfuhren sie, dass Ulf den Fluchtweg entdeckt hatte, auf dem sie und Cait die Burg verlassen hatten. Die Mauern waren jedoch spiegelglatt gewesen vom Regen, und ein starker Wind hatte in der Nacht zuvor geweht. Wie Cait vorausgesagt hatte, war sein Plaid nicht das richtige für ein ausreichend langes Seil gewesen, und er war mit gebrochenem Genick am Fuß der Burgmauer aufgefunden worden.
Obwohl es eine furchtbare Tragödie war, war Emily um Lachlans willen erleichtert. Der Mörder hatte seine gerechte Strafe erhalten, aber der Mann, den sie liebte, war nicht gezwungen gewesen, sie über seinen eigenen Bruder zu verhängen.
Lachlan war schrecklich wütend über die Entdeckung. Nicht, weil Ulf tot war, sondern weil auch die Frauen ihr Leben riskiert hatten, als sie aus dem Fenster gestiegen waren.
Emily versuchte, ihm zu erklären, dass es bei ihnen nicht geregnet hatte, dass ihr Seil viel länger gewesen war und sie und Cait zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen waren abzustürzen. Aber es nützte nichts. Lachlan schimpfte nur noch lauter, und Drustan schaute noch finsterer drein, bis beide Frauen schließlich schworen, nie wieder so etwas zu tun. (Cait hatte es Drustan anscheinend schon versprochen, als sie ihm am Abend zuvor von dem Seil erzählt hatte, aber Emily war ihrer bevorstehenden Heirat wegen zu durcheinander gewesen, um selbst daran zu denken.)
»Und habt ihr auch nur einen Gedanken an die Sicherheit der Burg verschwendet, als ihr das Seil aus dem Fenster hängen ließt?«, wollte Lachlan wissen. »Nur gut, dass Cait daran gedacht hat, Drustan alles zu erzählen und das Seil gemeinsam mit ihm hereinzuziehen und zu entfernen.«
Emily nahm keinen Anstoß an der Frage, weil sie erst kam, nachdem er sie zwanzig Minuten lang wegen ihrer eigenen Sicherheit getadelt hatte. Sie, Emily, war seine erste Sorge, aber jetzt fühlte er sich offenbar genötigt, in seine Rolle als Laird zurückzuschlüpfen. Trotzdem glaubte sie, mehr als ausreichende Gründe für ihre Vergesslichkeit gehabt zu haben.
»Hättest du nicht meine Aufmerksamkeit mit einer Hochzeit und allem, was dazugehörte, strapaziert, hätte ich bestimmt daran gedacht, dir von dem Seil zu erzählen, bevor es zu einer Gefahr werden konnte.«
»Willst du damit etwa sagen, dass unsere Heirat dir Unannehmlichkeiten bereitet hat, Engländerin?«
»Höchstens, dass ich ihretwegen an nichts anderes mehr denken konnte«, erwiderte Emily mit einem Lächeln.
Das freute ihn offenbar, denn jetzt lächelte auch er.
»Du kannst mich nun nicht mehr so nennen, Lachlan.«
»Wie?«
»Engländerin.«
»Und warum nicht?«
»Weil ich jetzt eine Balmoral bin und aus zuverlässiger Quelle weiß, dass wir ein Clan von Highlandern sind.«
»Wäre es dir lieber, wenn ich dich Liebling nennen würde?«
»Sehr viel lieber.«
Er lachte und zog sie an sich. »Du wirst mir noch ganz schön zu schaffen machen.«
»Ich möchte schließlich nicht, dass du dich mit mir langweilst, Laird.«
»Das könnte ich gar nicht, weil ich dich dazu zu sehr liebe, aber ich habe das Gefühl, als würde ich schon vor der Geburt unseres ersten Kindes graues Haar bekommen.«
»Wird dann auch dein Wolfsfell grau werden?«, wollte sie interessiert wissen.
Er verengte misstrauisch die Augen. »Nein.«
Doch sie bestürmte ihn mit Fragen, und die einzige Möglichkeit, ihnen ein Ende zu bereiten, war, mit ihr ins Bett zu gehen. Danach lehrte er sie, auf Chrechtisch »Ich liebe dich« zu sagen.
Am Tag darauf fragte sie ihn, ob sie ihre Schwester Abigail nicht holen lassen konnten, und er stimmte zu.
»Aber was ist mit deinem schottischen König? Ich will nicht, dass er meiner Schwester Schwierigkeiten macht.«
»Talorc hat sich schon bereit erklärt, mit ihm zu sprechen.«
»Er ist nicht so schlimm, wie ich dachte.«
»Unser König?«
»Talorc.«
»Doch ich bin nach wie vor der einzige Chrechte, den du liebst?«
»Du bist der einzige Mann, ob Chrechte oder menschlich, den ich jemals lieben könnte«, erklärte sie entschieden.
»So sollte es auch sein.«
Sie schlug ihn auf den Arm und verzog dann das Gesicht. Der Mann hatte Muskeln wie Felsbrocken. »Die richtige Antwort wäre gewesen: Und du bist die einzige Frau, die ich jemals lieben könnte.«
»Weißt du das denn
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