Lockruf Des Mondes
bedecken, sie zu wärmen und zu beschnuppern und, wenn sie erwachte, die Gestalt zu wechseln, um sich mit ihr vereinigen zu können. Er würde ihr all seine Geheimnisse anvertrauen und sie die Gebräuche der Chrechten lehren. Das Verlangen war so stark, dass sein Wolfskörper zitterte von der Anstrengung, die es erforderte, seine Gedanken nicht in die Tat umzusetzen.
Während er sich darauf vorbereitete zu gehen, leckte er ihre Hand, und sie stöhnte leise im Schlaf und flüsterte dann seinen Namen.
Sie träumte also offenbar von ihm. Waren es erotische Träume, oder träumte sie von dem Morgen am See oder anderen Dingen, die auf keinen Fall geschehen durften?
Er musste jetzt gehen, oder er würde noch immer hier sein, wenn sie morgen früh erwachte. Langsam drehte er sich um und tappte zur Tür.
»Lachlan?«, fragte Emily verschlafen, als er die Zimmertür erreichte.
Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
Emily sah nicht so aus, als machte es ihr Angst, einen großen Wolf in ihrem Zimmer vorzufinden. Sie blinzelte verschlafen, aber er entdeckte keine Furcht in ihren schönen, veilchenfarbenen Augen. Vielleicht nahm sie ja auch an, nur zu träumen.
Sie setzte sich auf, und die Decken, die bis zu ihrer Taille hinabrutschten, offenbarten die vollkommenen Rundungen ihrer Brüste und deren rosig angehauchte Spitzen. Augenblicklich überschwemmte ihn wieder ein solch jähes, überwältigendes Verlangen, dass er schier darin zu ertrinken glaubte.
Emilys Augen leuchteten auf vor Staunen und von einer Freude, die er nicht verstand. »Du bist es, nicht wahr? Ich träume nicht. Du bist ein Wolf, und du bist hier bei mir!«
Lachlan rührte sich nicht; er wagte kaum zu atmen.
»Darf ich dich anfassen?«
Sein Verstand registrierte ihre Worte, doch im ersten Moment konnte er ihnen keinen Sinn entnehmen. Sie wollte ihn anfassen? In seiner Wolfsgestalt? Sie war ein Mensch, kein Werwolf. Er erinnerte sich, wie seine Mutter ihre Augen vor der tierischen Natur seines Vaters verschlossen hatte. Sie hatte ihn weder berührt noch mit ihm gesprochen, wenn er ein Wolf gewesen war, sondern immer so getan, als wäre er nichts anderes als ein Mann.
Und wie erleichtert sie gewesen war, als sich herausgestellt hatte, dass Ulf nicht verwandlungsfähig war! Sie war im Jahr darauf an einem Fieber gestorben, nachdem sie die Hoffnung geäußert hatte, dass keiner ihrer Söhne die Natur eines Wolfes in sich haben möge. Lachlans Verwandlung war jedoch schon früh erfolgt, gleich beim ersten Vollmond nach dem Tod seiner Mutter. Und seitdem war alles anders.
Aber seine Erinnerungen sagten ihm, dass menschliche Frauen das Tier in ihren Werwolf-Gefährten nicht willkommen hießen.
»Bitte«, wisperte Emily und mit ausgestreckter Hand.
Es verlangte ihn so sehr danach, ihre Finger in seinem Fell zu spüren, dass er gar nicht anders konnte, als mit einem leisen, sehnsüchtigen Jaulen zu ihr zurückzukehren, von dem er sicher war, dass sie es nicht verstand. Hatte sein Vater das Gleiche empfunden? Wie schwer musste es für ihn gewesen sein, seine beiden Wesen so getrennt zu halten!
Emily lächelte und berührte Lachlans Kopf. »Wie schön du bist!«, sagte sie und ließ ihre Finger durch das Fell an seinem Nacken und an seinem Rücken gleiten. »Und was für weiches Fell du hast. Oh, Lachlan, was für ein prachtvolles Geschöpf du bist!«
Ein Rumpeln ging durch seine Brust, ein Brummen, das jedoch nichts Bedrohliches an sich hatte, sondern nur ein Ausdruck purer Wonne war. Er hatte sich noch nie so gut gefühlt - so voller Glück und Freude, dass seine Gefährtin ihn nicht nur so akzeptierte, wie er war, sondern ihn sogar bewunderte. Aber sie war nicht seine Gefährtin, das durfte er nicht vergessen.
Das Brummen verstummte, doch das wohlige Empfinden blieb.
Mit seiner langen Zunge strich er durch die Mulde zwischen ihren Brüsten und wollte sie überall belecken, um sie mit den geschärften Sinnen seines Wolfes zu kosten und sie sich für immer in seiner Erinnerung einzuprägen.
Sie schnappte nach Luft, und ihre Hände verharrten in ihrer Bewegung.
Er legte seinen Kopf auf ihren Schoß, um sie nicht erneut mit einer seiner tierischen Liebkosungen anzuwidern. Durch die Decken konnte er ihren weiblichen Duft wahrnehmen, der das drängende Verlangen in ihm weckte, sich zu verwandeln und mit ihr intim zu werden.
»Ist es normal, dass es sich so anfühlt?«, wollte sie mit leiser, unsicherer Stimme wissen.
Er hob den Kopf und sah ihr
Weitere Kostenlose Bücher