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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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gesagt, dir gefiele meine freimütige Art.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Ungehorsam mag.«
    Sie war kein Kind, das widerspruchslos gehorchte, auch wenn sie wusste, dass viele Männer das von Frauen erwarteten. Und so arrogant Lachlan auch war, glaubte sie doch nicht, dass er so kurzsichtig war. Aber das konnte sie auch später noch mit ihm erörtern. »Ich war nicht ungehorsam, sondern habe dir nur gesagt, wie es ist«, entgegnete sie spitz. »Wenn ich den Teig jetzt nicht fertig knete, wird er nicht richtig aufgehen. Die anderen Frauen sind alle mit ihren eigenen Aufgaben beschäftigt. Soll ich meine etwa unerledigt lassen, weil du nicht die Geduld aufbringen kannst, ein paar Minuten abzuwarten?«
    »Du hast das Zeug zur Furie, weißt du das? Du erinnerst mich an meine Großmutter.«
    »Väterlicher- oder mütterlicherseits?«
    »Väterlicherseits.«
    Dann erinnerte sie ihn also an eine Werwölfin. Interessant. »Hast du sie eine Furie genannt?«
    »Für wie dumm hältst du mich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Für alles andere als dumm.«
    »Gut, denn unser Gespräch wird einfacher sein, wenn du nicht den Fehler machst, mich für dumm zu halten.«
    »Das klingt beunruhigend.«
    »Ich wüsste nicht, wieso - es sei denn, du hättest Geheimnisse, die du vor mir verbergen willst?«
    Wusste er von Talorc? Hatte Cait Drustan doch von ihm erzählt? Sie hatte nichts davon erwähnt, doch Emily hatte ihr mit all ihren Fragen über die Chrechten ja auch kaum die Möglichkeit dazu gegeben. Danach waren sie mit anderen zusammen gewesen, vor denen sie solch sensible Themen nicht hatten besprechen können.
    »Jeder hat seine Geheimnisse, Laird.«
    »Kann sein. Aber deine will ich wissen, Engländerin.«
    »Und wirst mir auch deine offenbaren?«, versetzte sie und sah ihn zum ersten Mal, seit er in die Küche gekommen war, ganz offen an.
    »Das habe ich bereits getan«, erwiderte er leise und mit einem sehr eindringlichen Blick.
    Sie schluckte, als ein seltsames Flattern tief in ihrem Inneren erwachte. Lachlan würde also nicht so tun, als wäre die Nacht zuvor ein Traum gewesen. Er würde nicht bestreiten, dass er zu ihr gekommen war. Vielleicht würde er ihr sogar erklären, warum. Der Tag war plötzlich sehr viel heller.
    Sie drückte den Teig wieder zu einem Klumpen zusammen und bedeckte ihn mit einem Tuch. »Das war's. Und das Warten war doch gar nicht so schlimm, Laird?«
    »Nein.«
    Erfreut, dass seine Laune sich gebessert zu haben schien, wusch sie sich schnell die Hände, bevor sie sich wieder zu ihm umdrehte. »Sollen wir dann gehen?«
    Er antwortete nicht, sondern wandte sich nur ab und trat zur Tür. Sie folgte ihm, als er sie in den großen Saal führte, wo er jedoch nicht wie erwartet haltmachte, sondern über eine hölzerne Treppe zu einer Galerie hinaufstieg, die so ähnlich war wie die in Emilys elterlicher Burg. Dahinter befand sich der Salon, aber auch dort blieb Lachlan nicht stehen, sondern führte Emily in ein Schlafzimmer, das von einem mächtigen, mit Fellen und einem Plaid bedeckten Bett beherrscht wurde.
    »Warum sind wir ... hier?«, fragte sie mit unsicherer Stimme.
    Lachlan schloss die Tür mit einem so nachhaltigen Schlag, dass das ganze Zimmer davon zu erbeben schien, obwohl Emily natürlich wusste, dass sie sich das nur einbildete. »Um ungestört zu sein.«
    »Werwölfe können hören, was Menschen verborgen bleibt«, murmelte sie.
    »Ja, doch es wundert mich, dass du das weißt.«
    Da sie Caits Vertrauen nicht enttäuschen konnte, erwiderte sie nur ruhig seinen Blick und sagte nichts.
    »Nein, eigentlich wundert es mich nicht. Du kannst es nur auf die eine oder andere Art erfahren haben: Entweder hat Talorc es dir erzählt, oder es war Cait. Und ich glaube nicht, dass es der Laird war. Es muss seine Schwester gewesen sein. Sie setzt sehr viel Vertrauen in dich, soweit ich weiß.«
    »Wir sind wie Schwestern«, flüsterte Emily und schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel, dass er Cait nicht dafür bestrafen möge, dass sie es ihr erzählt hatte. »Talorc hätte es mir sagen müssen.«
    »Er hat sich geweigert, dich zu heiraten. Für ihn bestand kein Grund dazu.«
    »Aber es war richtig von Cait, es mir zu erzählen.«
    »Weil ihr wie Schwestern seid?«
    »Ja.«
    »Sie hat ihr Leben und das ihres Rudels in deine Hände gelegt.«
    »Ich würde sie nie verraten - weder sie noch dich.«
    »Das weiß ich, aber mich wundert trotzdem, dass sie es dir anvertraut hat. Ich würde es keinem anderen

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