Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
Heilerin des Leopardenrudels stattfand.
    »Ein großer Vertrauensbeweis, nicht wahr?«, bemerkte Riley, als sie vor dem großen, verschachtelten Haus hielten. »Wir sind weit gekommen, dass sie uns so nahe an ihre Heilerin heranlassen.«
    Hawke musste ihm zustimmen. »Ehrlich gesagt, hab ich nicht geglaubt, dass wir jemals auch nur irgendeine Art von Allianz mit den Katzen eingehen würden, als sie hier auftauchten.« Damals hatte er nur gewollt, dass sie ihm aus dem Weg waren, solange er sein Rudel noch aufbaute.
    »Ich auch nicht.«
    Keiner von ihnen machte Anstalten auszusteigen.
    Riley unterbrach die angespannte Stille. »Ich kann das auch allein machen. Du willst doch gar nicht hier sein.«
    »Ich muss aber irgendetwas tun. Warum also nicht das?« Er stieg aus und schlug die Wagentür zu.
    Riley sah ihn an. »Guter Ratschlag von mir: Starke Frauen mögen es nicht, wenn man sie anknurrt.«
    »Echt hart.« Sie konnte von Glück sagen, wenn er sich aufs Knurren beschränkte, dachte er, und ging mit Riley zum Haus, in Gedanken bei dem Telefon in seiner Tasche.
    Die SMS , die ihn schließlich erreichte, lautete lapidar: Noch immer kein Kontakt.

30
    Aden sah dem Gardisten in die Augen, der neben ihm am Strand der Amalfi-Küste stand. Abbot war TK -Medialer mit neun Komma eins auf der Skala, unglaublich begabt und mächtig und gleichzeitig unglaublich verflucht. So war es nicht verwunderlich, dass sich der Sechsundzwanzigjährige zum Konzept der Makellosigkeit hingezogen fühlte.
    »Willst du mich aufhalten, Aden?«, fragte Abbot. »Mich daran hindern, den Makellosen Medialen beizutreten?«
    Aden schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht Ming, zwinge niemandem meine politischen Ansichten auf. Doch du solltest wissen, dass du nicht beides sein kannst – Pfeilgardist und Makelloser Medialer.«
    »Dann würdest du mich also verbannen?«
    »Nein. So etwas tun wir nicht.« Trotz der nächtlichen Dunkelheit in dieser Ecke der Welt schimmerte es hell im Wasser. Aden notierte innerlich, dass er herausfinden musste, welcher Organismus für dieses Phänomen verantwortlich war. »Aber die Garde basiert auf der Grundlage bedingungslosen Vertrauens.« Und des Wissens darum, dass keiner dem anderen ein Messer in den Rücken stoßen würde. »Sobald du den Makellosen Medialen Treue schwörst, musst du ihren Zielen folgen.«
    Abbot ließ sich mit seiner Antwort Zeit, sein tintenschwarzes Haar wehte in der salzigen Brise, die vom Golf von Salerno herüberkam. »Du bist kein TK -Medialer.«
    »Nein.«
    »Was sagt denn Vasic?«
    Aden dachte an den TK -Porter, der Blut aus Wänden holen konnte und Leichen aus ihren Gräbern. »Das solltest du lieber ihn fragen.«
    »Keine Spielchen, Aden. Du kennst seine Gedanken. Ihr sprecht doch oft miteinander.«
    Aden sah auf den glitzernden Schaum zu seinen Füßen, bevor die nächste Welle ihn wieder ins Meer spülte. »Vasic meint, es sei vollkommen egal, welches Ratsmitglied das Steuer in der Hand hält oder ob sich das Ganze nun Rat oder Makellose Mediale nenne – am Schluss laufe alles darauf hinaus, dass wir für sie bluten.« Wie viele Gardisten waren schon für den Erhalt von Silentium gestorben! Ihr Lohn waren stets nur noch mehr Tote gewesen.
    »Dennoch haben wir uns nun mit Kaleb Krychek verbündet.«
    »Dafür gibt es Gründe.«
    Abbot blickte hinüber zu den Lichtern, die golden in den Fenstern einiger Häuser am Hang leuchteten, und Aden sah Sehnsucht in den ägäisblauen Augen aufscheinen. Ein kurzes Brechen der Konditionierung, und doch würde ein Gardist nie einen Kameraden verraten.
    »Wir sind auch nicht ohne Grund Gardisten«, sagte der Mann schließlich. »Ohne Silentium könnten wir nicht überleben.«
    »Möglich.« Wieder dachte Aden an Vasic, an den Preis, den dieser gezahlt hatte, um nicht wahnsinnig zu werden. »Aber möglicherweise ist der Preis für das Überleben inzwischen zu hoch.«

31
    Zehn Stunden nach der Besprechung bei den Leoparden musste Hawke gegen zwei Bedürfnisse gleichzeitig ankämpfen: Er wollte Sienna an die Brust drücken und Judd erwürgen. Tat aber beides nicht. Die beiden hatten sich schließlich nach der Landung auf dem Flughafen von San Francisco gemeldet – sechs Stunden nach der ursprünglich geplanten Rückkehr.
    »Warum zum Teufel habt ihr Walker nicht telepathisch informiert?«, fragte er, sobald sie die Tür zu seinem Büro hinter sich geschlossen hatten.
    »Es gab einen Zwischenfall«, sagte Judd, und Hawke überlief es kalt. »Ich musste

Weitere Kostenlose Bücher