Loecher, noch und noecher
immer weiter herauf bis zu den Kniekehlen. Aber hoppala, denkt sich der Biermösel, das tut jetzt richtig gut in den Kniekehlen! Ein Wohlgefühl übermannt ihn, wie es ihn immer in der Gendarmerieschule oben in Linz übermannt hat, wenn er alleine mit dem Grasmuck im großen Schlafsaal war, weil alle anderen übers Wochenende mit den jungen Damen ausschweifen gegangen sind, er und der Grasmuck aber bestenfalls an die jungen Damen im Playboy haben denken können, allerdings schon sehr intensiv.
Der Biermösel entspannt sich immer mehr, und es wird ihm ganz warm im Kreuz, wie wenn er in die hypnotisierenden Augen vom Doktor Krisper schauen täte, und je einfühlsamer er in seinen Kniekehlen herumschmiert, desto stärker holt er jetzt die Goldhaubenproblematik ins Private herein und stellt sich das depperte Ding wahlweise auf der rassigen Mähne von der Annemarie Pröll vor, während sie ihrem Abfahrtsgold in Lake Placid entgegenrast, sehr schön, jawohl, fühlt sich gut an. Dann aber stellt er sich die Goldhaube lieber doch auf der Anni vor, wie sie bei ihm auf Knien herumrutscht und das Scheißhaus putzt, in ihrer engen Putzschürze selbstverständlich, in der sie ihm immer so unwiderstehlich vorgekommen ist. Und wie er sich dann sogar vorstellt, dass sie ihre Putzschürze dort fallen lässt, wo sie gerade steht, und dass er hinter ihr herrutscht und sie ihr nachträgt, und wie sich dann aber nach kurzem Süßholzraspeln herausstellt, dass sie die Schürze gar nicht mehr haben will, sondern „meinen kleinen Säbelzahntiger“, wie sie ihn auf einmal nennt, wie er sich dann Weiteres vorstellt, dass sie ihm in ihrer herrlichen Nacktheit den Salbentegel wegnimmt und anfängt, an ihm herumzuschmieren, damit er sich zurücklehnen und ganz und gar entspannen kann, wie sie sich dabei nicht so lange bei den Kniekehlen und bei seinen Wetterstationen in den Unterschenkeln aufhält, sondern mehr die Problemzone entlang der Oberschenkel hinaufschmiert, da schmiert der Biermösel schon so intensiv und immer weiter heroben an sich herum, dass er sogar schon das Nachthemd bis über den Bauch heraufgezogen hat und dort herumschmiert, wo in den langen Nächten in Aussee nicht einmal der Gedanke Gottes hinkommt, und auf einmal – Heiliges Kanonenrohr! – öffnen sich alle Schleusen wie bei der Staumauer in Kaprun, und alles, was sich seit der Gendarmerieschule oben in Linz bei ihm in den zwei Behältnissen angestaut hat, schießt heraus wie das Blut aus der abgestochenen Sau, und er denkt sich: Herrlich ist das! Gelobt sei Jesus Christus!
Nordstaulage
Der deutsche Konzernlenker sitzt auf der Bordtoilette der konzerneigenen Gulfstream und möchte sich gerne vor Angst in die Hosen scheißen, wenn er sich denn vor Angst in die Hosen scheißen könnte. Aber die schwarzen Briketts in seinem Bauch drücken nur gegen seine Darmwände, und das so schmerzhaft, dass er sich nun beinahe wünscht, der Polanski da vorne am Steuerknüppel möge den Ritt über die Wolken mit ein paar gepfefferten Manövern würzen, damit die Rakete in seinem Arsch endlich zündet. Nach all den Monaten, in denen ihm kein einziges kleines Mäusefürzchen ausgekommen ist, wäre das wirklich eine schöne Weihnachtsüberraschung, „Aua!“, schreit er und krümmt sich auf der engen Muschel, „Aua! Mir tut es im Arsch so weh!“
Wie eine einsam verirrte Heuschrecke schwebt er hilflos über der dichten Wolkendecke Westösterreichs mit Zielflughafen Salzburg und blickt durch das kleine Fensterchen hinaus. Zwar hat er früher schon mal von der berühmt-berüchtigten Nordstaulage entlang der Alpen gehört, doch glaubte er bisher, die hätte was mit seiner Domäne Autos und verstopften Verkehrswegen zu tun und nicht mit dem verdammten Haufen Wolken da unten, in dem sich einfach kein Loch auftun will.
Noch vor ein paar Minuten war er beim Wojtek vorne im Cockpit und hat ihm – gar nicht nobel! – seinen Mont-Blanc-Füller Noblesse Oblige Collection an den Hals gesetzt. Dann hat er ihm die Pilotenbrillen weggenommen und eine Lehrstunde in management by drohing erteilt, „Jetzt hör mir mal genau zu, du Spaßaffe, Jean-Dominique Raff-Kahn mein Name, dein Konzernlenker, dein Herr, dein Gott“, hat er zu ihm gesagt und ihn zunächst noch bei seiner Ehre als König der Lüfte zu packen versucht, „wenn der beschissene Weihnachtsmann in einem Kamin landen kann, dann wirst wohl du blinde Sau endlich da unten landen können, ,Geht nicht, gibts nicht!‘“. Nur um dann
Weitere Kostenlose Bücher