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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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herangehen und sehen, was los ist!«
    »Gut!«, stimmte Kim zu.
    Inzwischen waren sie schon nahe an der Insel. Der Sand knirschte unter dem Bug ihres Bootes und sie konnten den Anker runterlassen.
    »Jetzt gehen wir Ka befreien«, sagte Pips und wollte aussteigen.
    »Nicht doch«, widersprach Kim. »Wir müssen erst beraten, wie wir es am besten machen.«
    »Ph«, sagte Schipp. »Wir müssen erst wissen, was in der Hütte los ist. Wir wollen uns an die Hütten heranschleichen und jemand sehr Starkes muss das Schiff bewachen, damit es nicht inzwischen geraubt wird, während wir weg sind.«
    »Das ist richtig«, sagte Kim. »Ich und Pips und Schipp und Möwe schleichen uns an die Hütten an. Möwe ist sehr wichtig, weil sie hin- und herfliegen und Botschaft bringen und Hilfe holen kann.«
    »Ich kann sehr gut schleichen«, sagte Zie. »Auf keinen Fall bleibe ich länger in diesem elenden, wackligen, winzigen Kahn. Und auf gar keinen Fall bleibe ich mit diesem großen, gelben, katzenähnlichen Tier zusammen allein, denn man kann ja nie wissen, ob es mich nicht aus Spaß mit einem Zwieback verwechselt.«
    Und weil sie fast weinte, sagte Pips: »Gut, bleib bei mir!« Und dann ging sie, um Verbandszeug und Medizin zu holen. Und sie bat Löwe, dass er auf alles aufpassen solle, auch auf den Rest des Proviants und der Medizin, die man vielleicht noch brauchen könne.
    Kim schnallte sich ein Beil um und Schipp schärfte seine Krallen am Mast und Zie ihre Hörner und Möwe probierte ihre Schwingen aus, damit sie im Fall der Gefahr sehr schnell fliegen könne, und dann stiegen sie aus und wateten an Land.
    »Toi, toi, toi!«, sagte Löwe, der im Boot zurückblieb.
    Vorsichtig tappten sie durch den Wald, sie konnten ja nicht auf dem breiten Weg einfach zu den Hütten spazieren. Schließlich kamen sie an den Zaun und krochen an ihm gebückt entlang bis hinter die kleine Hütte. Da machten sie Halt, hockten sich nebeneinander und spitzten die Ohren.

    Sie hörten es murmeln und manchmal auch klappern, wie von Töpfen, und Zie flüsterte: »Sie waschen schon das Geschirr auf!«
    Aber dann hörten sie es niesen; es klang nicht nach einer fröhlichen Mahlzeit.
    »Schleich du dich an!«, sagte Kim zu Schipp. »Vielleicht kannst du etwas entdecken.«
    Schipp legte die Ohren an und schlich durch den Zaun bis zur Hütte. Eine lange Weile war er verschwunden.
    Als Schipp zurückkam, flüsterte er aufgeregt: »Ka lebt noch, er sitzt in der Ecke am Boden und zwei Papageienfresser kochen Wasser. Ein Mädchen liegt auf einer Art Bett. Ka ist nicht angebunden — und ich habe ein kleines Loch unter der Hüttenwand gesehen. Wenn ich noch ein wenig grübe, könnten wir Ka herausholen.«
    »Nein, das können wir nicht tun, denn das würden sie sofort merken und hinter uns herkommen. Wir müssen Zeit gewinnen, um abzusegeln, ehe sie etwas gemerkt haben.«
    »Wie wollen wir das machen?«, fragte Zie.
    »Wir müssen etwas hintun, was so aussieht wie Ka, aber doch nicht Ka ist«, war Kims Rat.
    »Möwe«, meinte Pips. »Wir tun Möwe hinein.«
    »Vielen Dank!«, sagte Möwe empört.
    »Das ist gut!«, sagte Schipp. »Denn sie haben Ka nicht angebunden, weil er nicht fliegen kann. Möwe aber kann fliegen — und wenn sie geschlachtet werden soll, fliegt sie einfach davon.«
    »Ich bin aber weiß«, sagte Möwe.
    »Ich male dich an«, schlug Pips vor. »Mit meinem Farbkasten mache ich aus dir einen schönen bunten Papagei.«
    »Wenn aber jemand Wasser auf mich gießt, dann fließt die ganze Farbe wieder davon«, sagte Möwe.
    »Nun«, meinte Kim, »dann kommen wir alle und holen dich. Ich glaube, du wirst es tun, denn so können wir Ka retten, und du bist die Einzige, die es tun kann. Und alle deine Verwandten und Kinder und Kindeskinder werden bewundernd von deiner guten Tat sprechen.«
    »Ich habe immer gesagt, dass ich es tun will«, sagte Möwe, »aber man muss vorher an alles denken, was passieren könnte.«
    Nun ging Pips mit Möwe schnell zurück durch den Wald an den Strand.
    Gerade wollte Pips in das Boot hineinklettern, da kam ein dicker, großer Kopf vor ihnen emporgeschossen, und eine dunkle Stimme donnerte: »Runter — oder ich fresse dich!« Dann erst sah Löwe, dass es Pips und Möwe waren, und er schämte sich.
    »Dummer Löwe!«, sagte Pips. »Du wirst alle Papageienfresser mit deinem Gebrüll an den Strand locken!«
    »Ich dachte, sie wären es«, entschuldigte sich Löwe. »Ich lag hinter der Bootswand zum Bewachen und hörte

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