Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
fangen und einsperren und dann müssen sie für uns arbeiten.«
    Sie schlichen sich an den Strand.
    Als Nenepapa das Schiff entdeckt hatte, waren Kim, Pips, Ka, Schipp und Zie auf ihrer Flucht zum Boot noch nicht sehr weit gekommen, denn sie schlichen sehr vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen.
    Plötzlich hörten sie es laut niesen in der Hütte, und Ka sagte: »Hoffentlich erholt sich Nenekiki von dem Schnupfen!«
    »Wer ist Nenekiki?«, wollte Pips wissen.
    »Ein nettes kleines Mädchen, das mich nicht fressen wollte«, erwiderte Ka.
    »Und warum hat sie einen Schnupfen?«, fragte Pips.
    »Weil ich sie mit einem nassen Wickel gesund gemacht habe«, sagte Ka.
    »Also, nun hat sie einen Schnupfen«, meinte Pips nachdenklich. Und dann dachte sie: Ka hat Nenekiki krank gemacht, aber Nenekiki wollte Ka nicht fressen, deshalb muss ich sie gesund machen. Sicher ist sie ein sehr nettes Mädchen. Aber was sie da dachte, das sagte sie nicht laut, weil sie schon wusste, Kim würde sie nicht Weggehen lassen. Sie sagte: »Komm, Ka, setz dich mal auf Zies Rücken, ich mag dich nicht mehr tragen.«
    Zie ließ Ka aufsitzen und sprach: »Schleichen und tragen gleichzeitig, das ist das Schwerste, was es gibt!«

    Pips aber guckte nach, ob sie noch all ihre Medikamente bei sich hatte, duckte sich hinter einen Busch und ließ die anderen weitergehen, die nichts davon merkten, dass sie zurückblieb.
    Ich kann ja schnell hinterherrennen, wenn ich Nenekiki die Medizin gegeben habe, dachte Pips. Sie lief sehr schnell zurück zu dem Loch im Zaun, machte es größer, kroch hindurch und ging auf Zehenspitzen bis zur Hütte. Nachdem sie ihr Ohr an die Wand gelegt hatte und nichts hörte außer einem Nieser und wie Möwe sagte: »Aber ich bin wirklich kein Papagei«, steckte sie ihren Kopf durch die Tür, sah Möwe im Käfig und ein kleines Mädchen auf dem Blätterbett.
    Möwe sah Pips, schlug vor Freude mit den Flügeln und rief: »Da kommt Pips und rettet mich!«

Löwen vertragen nicht alles

    Löwe war lange allein gewesen, hatte das Schiff bewacht und die Wellen und die Sandkörner auf dem Strand gezählt.
    »Ich werde müde«, sagte er, »und müde Leute sind keine guten Wächter. Wenn man müde ist, muss man essen.«

    Er erhob sich auf leisen Pfoten und ging in die Kajüte, um etwas Essbares zu holen. Er fand aber nur noch einen Zwieback. Deshalb suchte er weiter. Da war ein Kästchen mit Tabletten und kleinen Flaschen und darauf stand: Hustentropfen, Schnupfenpulver, Magenweh-Elixier, Wundcreme und Schlaftabletten.
    »Das ist das, was ich suche, denn all diese Mittel sind gegen das, was draufsteht: Hustentropfen sind gegen Husten, Schnupfenpulver ist gegen Schnupfen und Schlaftabletten sind gegen Schlaf. Am besten, ich nehme gleich vier davon.«
    Danach ging er auf das Deck zurück, um zu wachen, dahin, wo die große Rolle Tau lag und eine dicke Kiste stand. Und da wachte und wachte er so schön, dass er gar nicht merkte, dass er längst fest eingeschlafen war — kein Kanonendonner hätte ihn aufwecken können.
    Nenepapa und Nenemama hatten lange hinter einem Baum am Strand gelegen und nach den Segelbooten geguckt.
    Als sich nun gar nichts rührte, meinte Nenepapa: »Es ist niemand auf dem Schiff, also sind die, denen das Schiff gehört, auf der Insel.«
    »Wir müssen hier warten, bis sie kommen«, sagte Nenemama.
    »Nein«, erwiderte Nenepapa. »Wir gehen sofort hin, nehmen das Segel weg und verstecken uns hier.«
    Sie schlichen sich zum Schiff und kletterten hinein. Sie beeilten sich, guckten nicht umher, sondern schnitten nur mit ihren langen Messern das Segel ab, steckten es in ihren Sack und stiegen wieder über Bord.
    »Hier schnarcht doch was?«, fragte Nenemama, als sie gerade ausgestiegen waren.
    »Ach, vielleicht reibt das Schiff auf dem Sand«, sagte Nenepapa. »Und wenn nicht, dann macht das jetzt auch gar nichts mehr.«
    Und schon waren sie wieder im Busch verschwunden.
    Gerade kamen Kim und Schipp und Zie aus dem Wald. Zie trug Ka zwischen ihren Hörnern; sie gingen alle auf Zehenspitzen und schauten zu ihrem Boot, mit dem sie schnell absegeln wollten.

    Sie wateten durch das Wasser und Ka war froh, dass er zwischen Zies Hörnern sitzen durfte, sonst wäre er bestimmt untergegangen.
    Als sie oben waren, fragte Kim: »Ist Ka da?«
    Und als Ka rief: »Hier bin ich!« und Zie: »Ich habe ihn sicher aufs Schiff gebracht — ohne mich wäre er ertrunken!«, ging Kim zum Mast, um das Segel aufzuziehen. Aber

Weitere Kostenlose Bücher