Logans Traeume
bekommen. Er wollte keines, und wer würde ohnehin schon mit ihm ausgehen?
Es hatte ein paar Angebote gegeben, aber nicht im letzten Jahr. Es war eine kleine Stadt, und es schien, dass jede Frau in ihr wusste, dass er nicht auf der Suche nach einer neuen Beziehung war. Jede Frau - mit einer Ausnahme.
Das hübsche Gesicht der Supermarktangestellten blitzte vor seinen Augen auf und er fühlte plötzlich einen Ruck in der Magengrube. Vielleicht. Es würde seine Mutter beruhigen, wenn er ein paar Mal mit ihr ausgehen würde, überlegte er. Dann konnte er... Seine Gedanken verschwanden, als er Keith und Patricia unten am anderen Ende der Ställe sah und kamen dann endgültig zum Stillstand. Was war der Punkt? Sie würden ihn dafür hassen, und er wollte diesen Kampf nicht aufnehmen. Er wurde von der Welle an Groll, den er empfand, überrascht, vor allem, weil er bis zu diesen Moment nicht darüber nachgedacht hatte, wieder jemanden zu daten.
Er ritt den Hang hinunter, um an ihrem Gespräch teilzunehmen. Er könnte genauso gut alle Änderungen, die bald geschehen würden, in den Griff bekommen. Er hatte zweimal soviel Arbeit in weniger als zwei Monaten zu erledigen, wenn das Gebäude im Zeitplan blieb und die Leute motiviert genug waren, weitere Reitstunden zu buchen. Vielleicht könnte er damit seine Mutter beschwichtigen. Er könnte schlüssig nachweisen, dass er keine Zeit für eine Beziehung haben würde, wenn er in ein paar Monaten an Erschöpfung sterben würde.
Kapitel 5
„Also?“ fragte Jordan, als sie durch die Schiebetüren um fünf Uhr nachmittags ging und sich noch schnell das burgunderfarbene Arbeitsshirt in ihre Hose stopfte.
Bevor Adi antworten konnte, joggte Jordan zur Stechuhr und zog ihre Karte, kurz bevor die Zahlen auf 05.03 Uhr sprangen, durch. Sie würden nur in Schwierigkeiten geraten, wenn sie mehr als drei Minuten zu spät kämen. Sie hatte keine Ahnung, wie Jordan es zeitlich immer so genau hinbekam. Adi war immer früher da, weil sie einen guten Eindruck machen wollte. Das war ein Grund, der andere war, dass es zu viel Mühe machte, die Verspätungen so exakt wie Jordan zu timen.
„Was, also?“ fragte sie, von Jordans erwartungsvollem Blick verwirrt.
„Hast du ihn angerufen?“ fragte ihre Freundin eifrig.
„Ihn anrufen? Wen anrufen?“ Langsam dämmerte es ihr. „Ah! Logan? Nein, ich sagte doch, dass ich das nicht tun werde.“
Jordan stöhnte vor Enttäuschung auf. „Oh, das gibt’s doch nicht! Ich kann es nicht glauben! Der Mann kauft Cornflakes, die er nicht will oder braucht, und du machst dir nicht einmal die Mühe, eine Reitstunde zu nehmen?“
„Ich mag Pferde nicht sonderlich“, gab Adi zu. Das war in Texas, während sie heranwuchs, für viele unverständlich, und sie erwartete daher eine Diskussion darüber, deswegen fügte sie schnell eine weitere Erklärung hinzu. „Ich bin einfach kein Outdoor-Typ, ok?“
„Pferde sind nicht das einzige, was man bei Mr. Bowman reiten kann“, betonte Jordan mit einem Grinsen, Adis Argumentation ignorierend.
„Bist du nicht zu jung, um so zu reden?“ fragte Adi, auch wenn die Dinge, die sie in Jordans Alter gesagt hatte, viel schlimmer waren. Sie wusste, dass es ihre Freundin ärgerte, wenn sie sie wie ein Kind behandelte, und sie hoffte darauf, um das Gespräch zu beenden. Wenn Jordan weiter so neugierig blieb, könnte Adi nicht nachgeben und sich verplappern? Das letzte, was sie wollte, war, zuzugeben, das sie noch spät in der Nacht in ihrem Tagebuch etwas über Logan Bowman geschrieben hatte. Wie erbärmlich wäre das?
Es funktionierte. Jordan schnaubte und murmelte etwas von Einkaufswagen checken, da die erste Schicht damit zu nachlässig gewesen sei. Adi wusste zufälligerweise, dass sich im Moment weniger als zehn Wagen auf dem Parkplatz befanden, und sie wusste, dass Jordan das auch wusste, da sie gerade erst angekommen war, aber sie sagte nichts. Sie wollte sie jetzt einfach nur loswerden.
Nachdem Jordan die wenigen Wagen, die draußen waren, hereingeholt hatte, begann im Laden die normale Samstagabend-Hektik und für ein paar Stunden ließ Jordan sie in Ruhe mit Logan. Doch kurz vor acht Uhr, als im Laden die übliche Flaute begann, sagte Jordan: „Ich will, dass du ihn anrufst.“
„Was? Du willst, dass ich ihn anrufe? Ist das dein Ernst?“ fragte Adi ungläubig. Seit ihrem zehnten Lebensjahr war ihr nichts mehr in diesem Ton befohlen worden. Außerdem
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