Logans Traeume
zog seinen Blick von ihren langen Beinen weg. Sie hatten in den Jeans und den Khakis, in denen er sie gesehen hatte, gut ausgesehen, und noch großartiger in diesem Kleid. Aber in diesen Shorts waren einfach unglaublich. Seine Gedanken wanderten kurz und angenehm dahin, bis er sich vorstellte, wie sie ihre Beine um seine Taille schlang. Er schob den Gedanken beiseite. „Also, was ist mit dir? Hattest du einen guten Tag?“
„Ach, du weißt doch“, sagte Adi. „Keine Beschwerden.“
Er warf einen Blick auf ihr Gesicht. Sie hatte ihn angelächelt, während sie sprach, aber etwas war anders. „Bist du sicher?“
Adi sah überrascht auf. „Nun, es ist eigentlich... Es spielt keine Rolle. Ich will dir deinen tollen Tag nicht verderben.“
„Du wirst mir den Tag schon nicht verderben“, konterte er. „Ich habe den ganzen letzten Abend über meine Frau geredet. Jetzt bist du mal mit der Wahrheit dran. Also los. Sag mir, was los ist.“
„Mein Vater hat angerufen“, platzte sie heraus. Adi war nie gut darin gewesen, Geheimnisse für sich zu behalten, und er hatte Recht. Sie schuldete ihm einige Antworten auf alle ihre Fragen am Abend zuvor.
„Und das ist schlecht, weil...“, brach er den Satz ab, schaltete den Blinker einn und fuhr in Richtung Park.
„Es ist nicht schlecht. Jedenfalls nicht ganz. Ich liebe meinen Vater. Es ist nur so, dass ich seit ein paar Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen habe.“
„Ein paar Jahre?“ Logan parkte den Wagen. „Das ist eine wirklich lange Zeit.“ Und das war das offensichtlichste, was er je gesagt hatte.
„Ja“, gab sie zu, als sie aus dem Wagen glitt.
„Redest du öfter mit deiner Mutter?“ fragte er. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, nicht mit seiner Mutter oder mit seinem Vater, als er noch am Leben war, zu reden. Sie waren schon immer eine sehr eng beieinander stehende Familie gewesen. Deswegen war es so schön, jetzt mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Er hatte nicht bemerkt, wie sehr er sich nach dem Verlust von Nicole zurückgezogen hatte.
„Auch hier ein großes Nein“, sagte Adi. „Ich habe nicht mehr mit ihr gesprochen, seit ich siebzehn war.“
„Bist du deswegen...“ Logan schnitt sich selbst das Wort ab.
„Bin ich deswegen was?“ fragte sie neugierig. „Du kannst mich damit nicht beleidigen, Logan. Ich habe ein ziemlich dickes Fell.“ Und sie würde auch lieber über ihre Mutter als über ihren Vater sprechen.
„Ich dachte gerade darüber nach, was du während der Reitstunde über die Therapie gesagt hattest. Ich habe mich gefragt, ob du wegen der Beziehung zu deiner Mutter in der Therapie warst.“ Er wusste, dass das eine sehr neugierige Frage war, aber er fragte sich, was Adi zum Alkohol und in die Therapie gebracht hatte. Sie schien immer so direkt und logisch zu sein.
„Nun, ich denke, man könnte das so sagen“, gab Adi zu. „Mancher Therapeut drückte es so aus. Die Sache ist, dass meine Mutter meinen Vater seit Jahren betrogen hatte, bevor sie ging. Er tat alles, was er konnte, um die Ehe am laufen zu halten, aber am Ende war sie es, die nicht wollte, dass es funktionierte. Es gab nicht viel, dass er hätte tun können. Als sie ihn verließ, verließ sie auch mich.“
„Das ist... Äh... Das ist...“
„Beschissen und schrecklich. Du kannst es ruhig sagen“ bemerkte Adi mit einem Lächeln zur Seite, so dass er sehen konnte, dass sie nicht plötzlich unkontrolliert schluchzen oder etwas ähnliches tun würde.
„Ok. Ja. Das ist beschissen und schrecklich.“ Sie joggten langsam, und er warf einen Blick zu ihr hinüber. „Also, sie ging einfach so eines Tages und kam nie wieder?“
„Nicht ganz. Sie verließ Dad, als ich vierzehn war, und zwei Jahre lang tauchte sie immer dann auf, wann immer sie Lust dazu hatte, und wir unternahmen dann irgendetwas. Sie beschwerte sich immer, dass Dad nicht spontan genug war, aber ich denke, dass sie das alles nur tat, um das zu beweisen. Einmal hatte sie mich mitten in der Woche nach New Mexico verfrachtet, und wir verbrachten eine ganze Woche dort. Sie rief auch hin und wieder an, aber nie, wenn es wichtig gewesen wäre. Sie erzählte mir, dass sie eine Kreuzfahrt für meinen sechzehnten Geburtstag gebucht hätte, also wollte ich nicht, dass Dad eine Party oder so etwas plante. In dem Monat hat sie dann nicht einmal angerufen.“ Adi zuckte die Achseln und machte einen erstaunten Ausruf, als
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