London Boulevard - Kriminalroman
the War ist der Titel eines Romans von Dennis Lehane.
Ich sagte: »Wodka Martini.«
Wahrscheinlich musste ich mich auf Betriebstemperatur bringen. Der Kellner kam und Gant bestellte zwei Martinis. Gant war Anfang vierzig; sein frostiger Blick traf mich nur kurz. Das genügte. Arroganz und Verachtung ergaben eine ausgezeichnete Mischung. Außerdem war er ein hässliches Arschloch. Im Gefängnis gibt es mehr als genug von der Sorte ... die arbeiten dort als Wärter.
Die Drinks kamen und wir nippten dran. Gant sagte:
»Ich möchte, dass Sie Geld für mich eintreiben und zwar in
Brixton
Clapham
Streatham
und Kennington.«
»Ich weiß nicht, Mr. Gant.«
»Nennen Sie mich Rob, ja?«
»Okay, Rob.«
»Sie müssen nicht mehr von Tür zu Tür gehen. Sie beaufsichtigen die Teams, passen auf, dass die nicht zu viel in die eigene Tasche stecken. Wir zweigen alle gerne mal ein bisschen was ab, aber habgierige Wichser kann keiner leiden. Ihr Mr. Norton zum Beispiel ist viel zu ehrgeizig geworden.«
»Rob, Billy ist mein Freund.«
Der Kellner brachte Speisekarten. Rob sagte:
»Ich kann die Seezunge empfehlen.«
»Ich glaube, ich nehme ein Steak.«
»Oh.«
Wir bestellten und Rob bat um zwei Flaschen Wein, dessen Namen ich nicht aussprechen konnte. Der Kellner wiederholte die Namen fehlerfrei, nur um mir zu zeigen, wo der Hammer hängt. Das Essen kam, und wir häuften uns Gemüse und Kartoffeln auf.
Rob ließ es sich schmecken, sagte:
»Sie hätten doch den Fisch nehmen sollen.«
»Im Gefängnis bekommt man mehr als genug Fisch.«
Der Kellner schenkte auf mein Fingerschnippen Wein ein. Jetzt hatte ich ihm gezeigt, wo der Hammer hängt. Rob fragte:
»Haben Sie von der Schießerei heute in Kennington gehört?«
»Nein. Hab die Nachrichten verpasst.«
»Ein junger Fußballer wurde angeschossen.«
»Wenn man Sky Sports guckt, könnte man meinen, dass längst nicht genug von denen erschossen werden.«
»Haben Sie öfter dort zu tun?«
»In Kennington ...? Nein ... eigentlich nicht meine Gegend.«
Er hatte aufgegessen und beäugte meinen Teller, sagte:
»Sie essen nicht wie ein Sträfling.«
»Wie bitte?«
»Gierig.«
»Nicht mehr, seitdem ich Miami Blues gelesen habe.«
Er bestellte ein Dessert: Apfelkuchen mit zwei Kugeln Eis.
Ich lehnte dankend ab. Endlich kamen wir zum Kaffee, er zündete eine Zigarre an, sagte:
»Rauchen Sie ruhig.«
Ich wollte, dass der Kellner sah, wie ich mir eine drehte. Sollte das Highlight seines erbärmlichen Abends werden. Rob sagte:
»Gibt auch einige Gepflogenheiten, die da nicht beschrieben werden, was?«
Ich hatte nicht den Eindruck, dass eine Entgegnung notwendig war. Er sagte:
»Sie werden sich entsinnen, dass ich gesagt habe, Informationen seien Macht.«
»Ja.«
»Ich habe da etwas für Sie und hätte im Gegenzug gerne etwas von Ihnen ... interessiert Sie das?«
»Sicher.«
Er machte die Zigarre aus, sagte:
»Sie haben drei Jahre wegen gefährlicher Körperverletzung gesessen.«
»Ja.«
»Sie hatten einen Blackout.«
»Ja.«
»Sie waren es nicht.«
»Was?«
»Ihr Freund Norton hat zugeschlagen.«
»Das kann nicht sein.«
»Irgendwelche Spuren an den Händen?«
»Nein ... aber ...«
»Die von Norton sahen übel aus. Der Barmann ist Ihnen nach draußen gefolgt, hat alles gesehen. Sie waren zu blau, um gerade zu stehen. Norton hat sich aus dem Staub gemacht und die Bullen haben nur noch Sie angetroffen - noch Kaffee?«
»Oh, Mann ... Ich ... nein.«
»Einen Brandy auf den Schock.«
Der Kellner brachte eins von diesen großen Kugelgläsern. Man hätte Hemden darin waschen können. Außerdem ließ er eine Flasche Armagnac auf dem Tisch stehen.
Rob schenkte großzügig ein.
In meinem Kopf drehte sich alles. Ich kippte den Brandy herunter. Er brannte tierisch, brachte meinen Herzschlag in Schwung.
Rob sagte:
»Sie werden Zeit brauchen ... um die Information zu verdauen.«
»Wieso erzählen Sie mir das?«
Rob dachte darüber nach, dann:
»Ich könnte behaupten, weil ich Sie mag, aber ich glaube nicht, dass Sie mir das abkaufen würden. Norton ist zum Problem geworden. Jetzt ist er Ihres.«
»Was, wenn ich nichts unternehme?«
Er spreizte seine Finger auf dem Tischtuch, sagte:
»Das würde mich ernsthaft wundern.«
Ich zündete eine weitere Kippe an, versuchte, alles zu verdauen. Ich fragte:
»Sie haben gesagt, Sie wollen was von mir?«
»Ja. Sind Sie der Ansicht, meine Enthüllung war für Sie von Wert?«
»Könnte man so sagen. Also, was
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