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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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alles, was du … was Ihr sagt! « , kr ä chzte er.
    » Es gibt etwas sehr Sch ö nes, das du f ü r mich tun kannst, Collin, schon morgen Abend. Es h ä ngt alles davon ab, ob unser Schmierenpoet heute schreibt. – Schafft ihn jetzt raus, M ä nner. Aber haltet ihn zu meiner Bereitschaft. Das Spiel muss weitergehen, sonst beginnt es mich noch zu langweilen. Und lasst endlich das M ä dchen rein. Ihr habt doch eines mitgebracht? «
    » St. Giles’ pr ä chtigste Bl ü te, Mylord! « , erwiderte Boyle stolz. Gemeinsam mit Haggerty zerrte er Collin auf die F üß e.
    Misstrauisch folgte er den beiden M ä nnern. Schreiben, ja, wenn es weiter nichts war. Wenn Matthew es nicht wollte, w ü rde er es selbst tun. All die Jahre, die er auf den Stra ß en ü berlebt hatte, sollte das alles umsonst gewesen sein? Er wollte nicht sterben. Nicht hier, und auch nirgendwo sonst.

    » Ich gehe davon aus, dass du heute nicht mehr arbeiten wirst? «
    Ü berrascht sah Henry vom Kamin auf. Er hatte seit Stundenfrist in die Flammen gestarrt, sein Kopf war leer. Hatte er ü berhaupt an irgendetwas gedacht? Er konnte sich nicht daran erinnern.
    » Ach, du bist es « , meinte er, als er Frances ’ Kopf durch die ge ö ffnete T ü r lugen sah. Ihr Filzhut war nass, Wasser rann von der Krempe herab. Entfernt hatte er wahrgenommen, dass schon seit Stunden Regen gegen sein Fenster prasselte.
    » Wen hast du denn erwartet? « , wollte Frances wissen.
    Henry hob einen seiner F üß e, die er auf dem Kaminsims hochgelegt hatte, w ä hrend er in seinem Sessel immer tiefer gerutscht war, und wies damit auf die Wand. » Moore veranstaltet nebenan einen Aufruhr, dass ich dachte, er k ö nnte jederzeit durch die Wand brechen. «
    » Es scheint jetzt recht ruhig. «
    » Sicher hat er keine Stimme mehr. « Henry zog an seiner Pfeife. » Was treibt dich her? «
    » Du « , behauptete sie. » Also, da du nicht arbeiten willst, kann ich wohl bleiben? Mary schnarcht so schrecklich! «
    Er kam ü berhaupt nicht zu einer Antwort, denn sie flatterte l ä ngst gesch ä ftig ins Zimmer hinein, stellte ihren Korb auf seinem Bett ab und zauberte eine Flasche daraus hervor. » Mr. Primroses bester Claret! Ich dachte, du k ö nntest vielleicht …« Sie unterbrach sich, als sie die leere Ginflasche neben seinem Sessel stehen sah und daraus ihre Schl ü sse zog.
    Er wusste, er h ä tte sie mit dem Fu ß unter das M ö bel schieben sollen, aber er brachte den Willen nicht auf.
    Frances tat so, als h ä tte sie sie nicht gesehen. » Ach, ich bin so nass geworden! « , sagte sie unbek ü mmert. Sie drehte sich um, legte den feuchten Mantel auf seiner Kleidertruhe ab und begann dann auch noch, an ihrem Leinenj ä ckchen herumzunesteln. » Vor der T ü r steht eine Sch ü ssel mit Suppe. «
    Was interessierte ihn die Suppe? Er wollte vielmehr wissen, was Frances da tat. » Mutter Thompson brauchte einen Vorwand, um nach mir zu sehen « , sagte er abwesend. » Sie war neugierig, was mit mir los ist. Hab sie nicht reingelassen. « Aus weiten Augen beobachtete er, wie Frances die Jacke von den Schultern streifte.
    » Dachte ich mir. « Ihre R ö cke raschelten, als sie in Hemd und Mieder vor ihn trat, ihm den R ü cken zuwandte und abwartete, bis er begriff, dass er die Schn ü rung ö ffnen sollte. Er hatte sie doch schon einmal ausgezogen … warum wurde sein Puls jetzt schneller, als er die B ä nder l ö ste?
    Sie atmete auf, als sich das Mieder l ö ste. Sie zog es aus und wandte sich dann wieder zu ihm um. Es schien sie nicht im Geringsten zu interessieren, was er davon hielt, das sie im Hemd vor ihm stand. » Ich wei ß , wie du dich f ü hlst. Diese Hilflosigkeit ist schrecklich. «
    Er dachte schon, sie h ä tte seine Ü berraschung bemerkt, aber ihr Blick war nur auf das zerknitterte Flugblatt gefallen, dass Henry glatt gestrichen und neben sich auf die Armlehne gelegt hatte. » Ich war schon auf halbem Wege zu Mrs. Randall, aber dann konnte ich dich nicht alleine lassen. «
    » Was w ü rde denn dein …«
    »… Matthew dazu sagen? « , vollendete sie seinen Satz. » Wie oft hast du mich das eigentlich schon gefragt? Ich denke, er w ä re sehr froh, dass du bei mir bist. «
    Er konnte in einem fort nur auf ihre Chemise starren. » Bist du dir sicher? «
    » Ja! « Sie lie ß sich auf die freie Sessellehne sinken und lehnte den Kopf an seine Schulter. » Du passt auf mich auf. «
    » Du bist eine sch ö ne junge Frau, Frances. «
    » Und? «
    » Ich bin mir

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