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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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aufgesprungen und dem Bastard an den Hals gegangen.
    Die F üß e seines Peinigers n ä herten sich ihm, blieben dicht vor Matthews Gesicht stehen. Sie steckten in bestickten Pantoffeln. In Pantoffeln, die mit Troddeln verziert waren. Der Anblick war so absurd, Matthew konnte nicht anders, als sie anzustarren, anstatt zu ihrem Tr ä ger hochzuschauen. » Was liegt dir denn daran, dass ich schreibe? « , wollte er wissen.
    Der Lord lie ß sich dazu herab, neben ihm in die Knie zu gehen. » Wir kennen uns. Erinnerst du dich? « Seine Hand strich ü ber Matthews Haare, dann packte sie zu und riss seinen Kopf an den Str ä hnen hoch.
    » Nat ü rlich « , presste er hervor. » Du bist der Narr, den Sir Francis Dashwood und Thomas Potter eigenh ä ndig vor die T ü ren ihres Clubs gesetzt haben. «
    Der Lord knurrte. » Sie haben sich ü ber mich lustig gemacht – vor dir. «
    » Du inszenierst all das hier, weil sie mich bevorzugt haben? «
    Der Kerl lachte, als gefiele ihm der Gedanke. »Ü bersch ä tze dich nicht! Als ob mich die Ablehnung eines Haufens verkommener Lebem ä nner so treffen k ö nnte! Niedliche Idee, das muss ich zugeben. Aber das hier « , Ross’ Handbewegung schloss das gesamte Haus mit ein, » ist sehr viel gr öß er und bedeutender als du. Es geh ö rt mir. Ich wollte mir schon lange das Reich schaffen, das mir zusteht. Mein Hades beginnt dort, wo Dashwoods l ä cherlicher Hell-Fire Club endet. Jemand, der nicht dazu f ä hig ist, eine Idee konsequent zu Ende zu denken, lacht nicht ü ber Lord Daemian vor den Augen eines Spielzeugs. Deshalb habe ich dich ihnen weggenommen. «
    Der Verr ü ckte riss heftiger an seinen Haaren, aber Matthew weigerte sich beharrlich, ihn anzusehen. » Nur leider funktioniert das Spielzeug nicht. «
    » Ja. Und ich wei ß auch, warum. « Die Stimme ü ber ihm klang mit einem Mal ganz beil ä ufig. Gef ä hrlich. Und die Hand lie ß ihn los. » Haggerty, nimm ihm das Buch weg. «
    Matthew versuchte sofort, hochzukommen. Erfolglos wand er sich, als der Gehilfe des Lords ihn auf die Seite rollte und nach seinem Hosenbund tastete. Er konnte nicht verhindern, dass Haggertys Finger dahinterglitten und das Buch nach kurzer Suche fanden. Triumphierend hielt der Mistkerl es hoch.
    » Nein! « Nicht das Buch! Es f ü hlte sich an, als w ü rde das Leben aus ihm weichen, jetzt, da Matthew den warmen Druck des Buches nicht mehr an seiner Seite sp ü ren konnte.
    » Es tut mir leid « , h ö rte er Collin wispern, als er den Kopf auf die Fliesen sinken lie ß .
    » Ah, wie h ü bsch. Das wird mir heute Abend eine gute Bettlekt ü re sein. – Aber was ist das denn da, an seinem Hals? «
    Matthew riss die Augen auf, sah auf seine Brust hinunter, und da sprang ihm schon das verr ä terische Blitzen des Ringes entgegen.
    Ein Fu ß des Lords fuhr aus seinem Pantoffel, verhakte sich in dem Band, an dem Matthew den Ring trug, und riss es ihm mit einem Tritt vom Hals ab.
    Matthew ruckte hoch. » Bitte nicht. « Seine Zunge war schwer, als h ä tte er zuviel getrunken. » Behalte das Buch, aber lass mir den Ring. «
    In aller Seelenruhe zog der Lord seinen Pantoffel wieder an. Allein die Vorstellung, dass er nun Frances ’ Ring in der Hand drehte, vielleicht versuchen w ü rde, ihn an seinen Finger zu stecken, brachte Matthew um die Beherrschung. » Ich werde schreiben. Ich schreibe alles, was du willst! «
    » Nat ü rlich wirst du das. « Der Lord beugte sich noch einmal zu ihm hinab und t ä tschelte kurz seinen Kopf. » Du wirst sie aufschreiben, die Geschichte meines Londoner Hades ’ , damit irgendwann einmal alle davon erfahren, wie gro ß ich bin und was ich alles vermag. Und vielleicht gebe ich dir den wertlosen Silbertand dann auch zur ü ck. Feder, Tinte und Papier findest du an der T ü r, Poet. – Mr. Haggerty, kommen Sie. «
    Matthew h ö rte nur, dass ihre Schritte sich entfernten. Hinterhersehen konnte er ihnen nicht.
    Auch als er nach einer Weile wieder H ä nde in seinem R ü cken f ü hlte, die zitternd den Strick entfernten, blieb er bet ä ubt liegen, die Stirn auf den Boden gedr ü ckt. Bis er Collins bebende Stimme h ö rte: » Das wollte ich nicht. « Da richtete Matthew sich ganz langsam auf, ohne zu wissen, woher er die Kraft dazu nahm. Verst ä ndnislos sah er den Jungen an.
    Vielleicht ertrug Collin seinen starren Blick nicht, er ruckte vor und fiel ihm um den Hals, presste seinen Kopf an Matthews Schulter und weinte. » Bitte, bitte, vergib mir. Ich hab

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