London Hades
ihm von deinem Buch erz ä hlt, ich wollte nicht, dass er dich t ö tet! «
» So? « Er brachte es nicht fertig, w ü tend zu werden, er sch ü ttelte blo ß den Kopf. » Spielt keine Rolle « , murmelte er. » Er h ä tte es doch sowieso irgendwann gefunden. So wie den Ring. «
» Er hat gesagt, er w ü rde mich nicht umbringen, er wolle dich nur erschrecken, damit du seine widerlichen Geschichten aufschreibst. Aber es hat sich genauso wie Sterben angef ü hlt! «
Matthew hatte gesehen, was diese Bestie mit Menschen tat, er hatte die Brandwunden auf Collins K ö rper und den Jungen beinahe ertrinken gesehen. Dennoch f ü hlte Matthew in diesem Moment keine Wut in sich. Er hielt das schluchzende Kind fest. » Du lebst. Und wir beide werden nicht hier sterben. «
» Sicher? «
Er suchte nach den richtigen Worten und fand keine. » Sicher. «
Henry tat sein Bestes, nichts von dem kostbaren Gut in den Zinnbechern zu versch ü tten, als er sie die dunkle Treppe mit ihrem abgetretenen Teppich hinaufbalancierte. Im ersten Stock h ö rte er Gemurmel aus Josephines Zimmer kommen. Es klang nicht nach einem Gast, vielleicht war eines der anderen M ä dchen mit unter ihre Decke gekrochen, um sie zu w ä rmen, denn das zweite Stockwerk war vollkommen still. Die Leere, die sich hier breitgemacht hatte, seit Rose tot war, war fast greifbar. Ein kalter Nebel, den Henry jeden Tag passieren musste, wenn er zu seinem Zimmer wollte oder es verlie ß .
Der Treppenaufgang zum dritten Stock war eine abgerissene Holzstiege ohne Teppichboden. Eines Tages w ü rde er durch die Bretter krachen und ein Stockwerk tiefer enden, aufgespie ß t vom Kandelaber auf dem Treppenabsatz. Auf Zehenspitzen schlich er ü ber die knarrenden Dielen zu seinem Zimmer. Zum Gl ü ck war bei Moores schon Ruhe eingekehrt. Offenbar hatte der abgewrackte Alte s ä mtliche seiner Kinder zeitig in den Schlaf gebr ü llt und weder Nathans, noch sein Kommen bemerkt. Er wollte gar nicht daran denken, wie entsetzlich peinlich es gewesen w ä re, h ä tte der Trunkenbold Nathan auf dem Flur konfrontiert. Es war schlimm genug, dass dieser nun das Loch sah, in dem er hauste. Der Freund hatte seine Behausung aus gutem Grund vorher noch nie zu Gesicht bekommen. Und so war Henry angespannter als sonst, als er die T ü r zu seiner Dachkammer ö ffnete.
Nathan stand vor dem Kamin, die H ä nde zu den prasselnden Flammen ausgestreckt, und sah ihn an. Seinen nassen Mantel hatte er immer noch nicht abgelegt, obwohl die durchweichten Capes des Kleidungsst ü cks seine Schultern geradezu nach vorn zu dr ü cken schienen.
» Ich habe dir etwas W ä rmendes mitgebracht. « In einem Anflug von Gro ß z ü gigkeit dr ü ckte er Nathan beide Zinnbecher in die Hand. » Trink. Mrs. Thompsons Aufgesetzter ist f ü r seine besondere Wirkung ber ü chtigt. «
» Hoffentlich nicht f ü r eine durchschlagende. «
» Nein, jede Krankheit wird davon sofort weggebrannt. «
Nathan betrachtete die Fl ü ssigkeit in den Bechern. Dann zuckte er die Achseln und kippte das Zeug hinunter. » S üß« , nuschelte er.
» Solange deine Lippen davon nicht zusammenkleben, ist alles bestens. « Henry r ü ckte seinen mottenzerfressenen Sessel n ä her an das Feuer heran und die Decke zurecht, die er dar ü ber ausgebreitet hatte, um nicht an den Zustand des Polsters erinnert zu werden. Das M ö bel hatte bessere Tage gesehen, und obwohl es schon deutlich exklusiveren Hintern als Nathans gedient hatte, tat es Henry leid, dass er ihm keine vern ü nftige Sitzgelegenheit anbieten konnte.
» Setz dich, w ä rm dich auf. «
Nathan lie ß den Great Coat von seinen Schultern gleiten. Er landete auf dem Boden, Henry wollte sich pflichtbewusst danach b ü cken, stie ß jedoch noch in der Luft mit Nathans Kopf zusammen. Er prallte zur ü ck, Nathan schnappte sich den Mantel und richtete sich auf.
» Tut mir leid. « Er rieb sich die Stirn. » Zuhause hab ich einen Diener f ü r sowas. « Er schnaubte unwillig, sch ü ttelte den Kopf und wandte sich ab.
Henry sah ihn in den Sessel plumpsen und die Stiefel abstreifen. Er h ö rte ihn seufzen. Hatte er etwas falsch gemacht? Gerne h ä tte er ihm einfach nur gesagt, wie froh er war, ihn lebend zu sehen und dass er zu ihm gekommen war. Aber er brachte es nicht fertig.
Er nahm Nathan den Mantel ab und breitete ihn auf seinem einzigen Stuhl aus. » Ich h ä tte ihn f ü r dich aufgehoben « , stellte er fest. Er r ü ckte den Stuhl vor den Kamin.
» Nat ü
Weitere Kostenlose Bücher