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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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Intimfeind in einem Feuer, das er nicht genau geplant hat, verbrennen lassen? Ungesehen, ohne Publikum? «
    » Nein « , meinte Frances nachdenklich. » Diese Bilder, Matthew … hat er nicht gesagt, das letzte habe er f ü r einen besonderen Protagonisten reserviert? Was, wenn er Henry gemeint hat? Aber meine Erinnerungen daran sind so verschwommen. Wei ß t du noch, was darauf abgebildet war? «
    » Noch nicht viel « , sagte Matthew. » Eine Wegkreuzung und etwas, das aussah wie ein Ger ü st aus drei Pfosten … Verdammt! K ö nnte das Tyburn gewesen sein? «
    » Ross hat Henry damit gedroht, ihn an den Galgen zu bringen! « , rief Frances.
    Nathan hob beschwichtigend die Hand. » Nicht einmal Wilson Ross w ü rde es schaffen, jemanden ü ber Nacht nach Tyburn zu schicken. Das macht kein Gericht mit, selbst wenn die Bestechungsgelder noch so ü ppig flie ß en. «
    » Braucht er denn dazu ein Gericht? Ein Mann, der sich f ü r den heimlichen Herrscher dieser Stadt h ä lt? Nathan, wir haben bei ihm all diese Bilder gesehen, auf denen er seine Opfer bis ins Detail hat darstellen lassen. Auch mein Bruder war darunter! «
    Elizabeth machte sich von Matthew los und trat einige Schritte zur ü ck. » Das ist doch absurd! L ä cherlich. « Sie klopfte sich aufgebracht ihr seidenes Kleid aus, als ob Matthew es schmutzig gemacht h ä tte, aber es war nur eine hilflose Geste.
    » Nein, das ist es nicht. « Das Bild war sofort wieder vor Frances ’ Augen. » Es war entsetzlich. Ich habe gesehen, zu was Ross f ä hig ist. «
    Seit einer Weile schon tippten Nathans Fingerspitzen auf die Tischplatte. » Er hat Henry schon lange bedroht, aber w ü rde er das wagen? Tyburn ist ein ö ffentlicher Ort. «
    » Umso besser f ü r seine Szenerie? «
    In Nathans Gesicht arbeitete es, w ä hrend er auf seine Finger hinabsah. Dann stie ß er sich von der Tischkante ab. Er war schon im Gehen, als er Mantel und Hut an sich nahm, Frances kam ihm kaum hinterher.
    » Wo wollen Sie hin? «
    » Ich gehe zu Henry Fielding. «
    » Zu dem Autoren? « , rief Matthew, der Frances folgte.
    » Zum Magistrat. Fieldings Thief-Taker sind ohnehin auf der Suche nach Ross. Sicher wird er erfreut sein, wenn ich ihm eine Spur pr ä sentieren kann. « In der T ü r blieb er stehen. » Ich gehe davon aus, dass Sie mitgehen wollen, Frances? «
    Ihre Augen suchten Matthews Blick.
    » Nat ü rlich willst du « , vermutete er, und sie nickte. » Gut, dann komme ich auch mit. «
    » Was denkt ihr, was ihr da tut? « , br ü llte ihre Mutter ihnen hinterher.
    Frances drehte sich nicht zu ihr um. » Ich helfe einem Freund. Ich wei ß , das dir so etwas fremd ist. « Sie h ö rte Elizabeths Schritte hinter sich und blieb stehen. » Was willst du? «
    » Oh, mich wirst du nicht so einfach los! «
    » Glaubst du wirklich, dass du dich nach achtzehn verlorenen Jahren noch um mich k ü mmern musst? Geh zur ü ck nach Chipperfield, Mutter, und spinne deine Intrigen um jemand anderen. « Nathan war schon fast am Ausgang, sie musste sich beeilen. Es war ganz einfach, nicht mehr zur ü ckzusehen. » Drau ß en steht Sir Francis Dashwoods Kutsche! « , rief sie dem Constable zu. » Ich denke, wir k ö nnen sie auch weiterhin benutzen. «

Kapitel 20

    R asselnd rutschte die goldene Taschenuhr an ihrer Kette hinunter. Henry war es, als w ä ren ihr Ticken und sein eigener Herzschlag seit Ewigkeiten die einzigen Ger ä usche gewesen, die er hatte wahrnehmen k ö nnen. Er sa ß in Ross ’ elegantem Berlin- Reisewagen. Ein Strick um seinen Hals, der hinter seinem R ü cken mit seinen H ä nden verknotet war, zwang ihn in eine aufrechte Haltung, und obwohl er nerv ö s h ä tte sein sollen, musste er sich seit Langem sehr darum bem ü hen, nicht einfach vor Ersch ö pfung die Augen zufallen zu lassen. Nicht im Angesicht seines Feindes!
    » Zw ö lf. Meine Residenz in St. Giles d ü rfte nun wohl der Geschichte angeh ö ren. Ein neuer Tag beginnt, ein neues Kapitel, und das wird ohne dich enden, Henry Nicholls « , meinte Ross und spitzte dabei fast and ä chtig die Lippen. Der Thief-Taker beugte sich zu dem Maler hin ü ber, der neben diesem sa ß und Henry mit unbewegtem Gesicht sicher zum hundertsten Mal skizzierte. » Meister, sind Ihre Vorbereitungen nun weit genug gediehen? «
    Der Maler tupfte sich mit einem Taschentuch nicht vorhandenen Schwei ß von der Stirn. » Ich denke, ich habe einige gute Ansichten von seinem Gesicht, Sir. «
    Henry verabscheute den Maler, seine

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