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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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Sie sp ü rte Matthews Hand auf ihrer Schulter.
    Nathan drehte sich um, seine Stimme war leise, als er sagte: » Ich wei ß nicht, wo er ist. «
    Frances ’ Herz sank, als w ü rde der Brandgeruch, den man bis hierher wahrnehmen konnte, es nach unten dr ü cken. Sie wartete auf Nathans Erkl ä rung, irgendetwas, dass ihr die Hoffnung geben w ü rde, Henry k ö nnte noch am Leben sein, und so sah sie die Bewegungen hinter der T ü r des Wachhauses zun ä chst nicht.
    » Meinen Sie nicht, dass Sie mich nun lange genug haben warten lassen, Constable? «
    Die vorwurfsvolle Stimme kam wie aus einem anderen Leben. Ein Schatten, der sie bis hierhin verfolgt zu haben schien.
    » Vielleicht erinnern Sie sich gn ä digerweise an mein Anliegen? Es geht um meine Tochter. Frances W …«
    Nathan antwortete nicht. Er warf Frances einen bedauernden Blick zu, dann trat er den R ü ckzug ins Wachhaus an und gab damit den Blick auf die Gestalt frei, die im T ü rrahmen stand.
    Einige Herzschl ä ge lang war Frances ratlos. » Ich bin hier, Mutter « , stellte sie dann fest. » Aber ich will dich nicht sehen. « Entschlossen trat sie an ihrer Mutter vorbei ins Innere des Geb ä udes, um Nathan zu folgen, und sie war froh, dabei Matthew hinter sich zu haben.
    Nat ü rlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihre Mutter es dabei bewenden lassen w ü rde. In der Tat fuhr diese sofort herum und ging ihr nach.
    In der Wachstube knackte ein Feuer im Kamin, die Luft war angenehm warm, und sie roch nicht nach Ru ß und verbrannten Leben so wie drau ß en. Dennoch herrschte hier eine seltsame Atmosph ä re, als Frances eintrat. Das lag nicht nur an Nathan, der mit nach vorne geneigten Schultern vor dem Tisch in der Mitte des Raumes stehen geblieben war und ihr den R ü cken zukehrte. Auf einer Bank an der R ü ckwand des Raumes sa ß Mr. Coustance neben einem gro ß en, finster blickenden Mann, und ü ber den beiden hing eine angespannte Stimmung wie Regenwolken am Himmel.
    Der Verleger zog grinsend die Augenbraue hoch, als er Frances sah, und verbesserte ihre Laune damit nicht gerade. » Wusste ich doch, dass dir nichts passiert ist. Und der Herr Schriftsteller ist auch wieder da. Unkraut vergeht nicht, oder? «
    Matthew verschr ä nkte stoisch die Arme vor der Brust, aber in Frances kribbelte es. Doch bevor sie etwas Passendes erwidern konnte, fuhr ihre Mutter w ü tend auf: » Oh, Jacob Coustance! Brauchst du noch einen besseren Beweis daf ü r, dass sie deine Tochter ist? «
    Das hatte sie sich doch in diesem Moment ausgedacht! » Was ist das f ü r ein Unsinn, Mutter? Willst du mich nun ganz und gar in den Wahnsinn treiben? «
    » Nein, ich will dich nachhause holen, wo du hingeh ö rst. « Angewidert schnaufte ihre Mutter, als sie zu Coustance hin ü bersah. » Aber nat ü rlich ist es auch eine gute Gelegenheit, f ü r dich deinen Vater kennen zu lernen. «
    Coustance ihr Vater? Das geh ö rte zu den d ü mmsten Dingen, die sie in letzter Zeit geh ö rt hatte. Aber sie brachte die Nerven nicht auf, sich dar ü ber aufzuregen. » Meinen Vater kennst du doch gar nicht. «
    » Siehst du! Siehst du! « , rief Coustance.
    » Halt den Mund, Jacob. « Ihre Mutter drehte sie an den Schultern zu sich herum. » Jetzt h ö r mir mal zu, mein Liebchen. Ich bin gekommen, um dich nachhause zu holen. Ich h ä tte dich gar nicht erst in diese schreckliche Stadt fahren lassen sollen. Gott allein wei ß , was dir hier ohne meine F ü rsorge alles zugesto ß en sein mag. «
    Frances schnaufte so ungl ä ubig, dass Matthew zu ihrer Unterst ü tzung neben sie trat. Aber die brauchte sie nicht, um die H ä nde ihrer Mutter ruppig von sich abzusch ü tteln. Niemand w ü rde sie mehr anfassen, wenn sie es nicht wollte! » Was mir hier dank deiner F ü rsorge zugesto ß en ist, wei ß ich selbst am besten! Ich wei ß , wen du geschmiert hast, wer auf mich angesetzt war. Und wenn es eine Sache gibt, die ich nicht tun werde, ist es, dir irgendwohin zu folgen. «
    » Frances « , sagte ihre Mutter drohend und reckte den Kopf vor. Genauso hatte sie fr ü her vor ihr gestanden, wenn sie etwas angestellt hatte. » Ich werde dieses Verhalten nicht dulden! Der Pastor …«
    » Geh und erz ä hle dem Pastor davon, dass ich meine Unschuld verloren habe und du sie nun nicht mehr verh ö kern kannst. « Ihre Mutter ö ffnete erbost den Mund, aber Frances lie ß sie nicht zu Wort kommen. » Und vergiss nicht, ihm von den gut gehenden Gesch ä ften im Hinterzimmer deines

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