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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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bereute kein bisschen, dass ich ihm vertraut hatte, und allein das ging über meinen Verstand. »Lass uns noch mal von vorne anfangen.«
    »Freunde?«
    Fast hätte ich lachen müssen. Was für ein kümmerliches Wort, um das zu beschreiben, was ich für diesen Fremden, der jetzt mein Vertrauter war, empfand. »Freunde.«

Kapitel 12
    I ch hatte geduscht, mir meinen Schlafanzug angezogen und fühlte mich schon ein bisschen besser – Mum hatte sich nicht blicken lassen –, als Cole irgendwann nach Hause kam. Er blieb vor dem Sofa stehen und drückte meine Schulter, bevor er in die Küche ging, um sich etwas zu essen zu machen.
    »Alles klar zwischen uns?«, fragte ich, als er zurückkam und sich auf dem Fußboden niederließ.
    »Alles klar.« Er zuckte mit den Schultern, ehe er sich mit gespielter Selbstverständlichkeit dem Fernseher widmete. »Geht’s dir gut? War Cam okay zu dir?«
    Ich lächelte und versuchte diese verfluchten Schmetterlinge zu ignorieren, die schon wieder in meinem Bauch flatterten. »Mehr als okay. Was hast du eigentlich zu ihm gesagt? Er meinte, als du runterkamst, hättest du ausgesehen, als wolltest du ihm eine reinhauen.«
    Cole grinste mich an. »Er hätte es auf jeden Fall verdient gehabt. Aber am Ende war’s doch nicht nötig. Eigentlich ist er ganz in Ordnung – hat sich richtig scheiße gefühlt, sobald ich ihm klargemacht hatte, dass er sich total in dir geirrt hat.«
    »Keine Ausdrücke!« Ich warf ein Kissen nach ihm, das er mit einer gebrummelten Entschuldigung wegschlug. »Wieso bist du überhaupt zu ihm runtergegangen? Es war mir doch überhaupt nicht wichtig, was er von mir denkt.«
    Cole musterte mich. Seine grünen Augen waren dunkel wie ein Bergsee, und ich wurde nicht schlau aus seinem Blick. »Niemand darf so über dich denken, geschweige denn so einen Schei …« Er fing sich gerade noch rechtzeitig. »So einen Mist laut aussprechen.«
    Ich war gerührt, weil die Bemerkung meines Bruders mir das Gefühl gab, dass er mich liebte und ich außerdem ein ziemlich toller Mensch war. Aber wenn ich jetzt losheulte, würde er bloß genervt die Augen verdrehen. »Okay«, flüsterte ich mit belegter Stimme, und er nickte mir noch einmal kurz zu, bevor er sich dem Fernsehprogramm widmete. »Comedy Channel?«
    Ich schaltete gerade für ihn um, als mein Handy klingelte. Ich gab Cole die Fernbedienung, stand auf und lief in die Küche, wo ich meine Tasche hingelegt hatte.
    Es war Joss. Ich war erleichtert, dass es nicht Malcolm war – weshalb, darüber wollte ich lieber nicht nachdenken. »Hi«, sagte ich leise.
    »Na, du?« Joss’ volltönende, leicht kehlige Stimme zu hören tat meinen strapazierten Nerven gut. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr mir das gemeinsame Sonntagsessen gefehlt hatte. »Ich wollte mich nur mal kurz melden. Alles klar bei euch?«
    »Na ja, nicht wirklich.«
    »Du klingst beschissen.«
    »Tja …«
    »Okay, ich komme vorbei.«
    »Joss, das ist nicht nötig.«
    »Ich habe noch eine Flasche Wein da. Willst du allen Ernstes mich und eine Flasche Wein zurückweisen?«
    Ich grinste. »Fiele mir nicht im Traum ein.«
    »Kluges Mädchen. Zehn Minuten.« Sie legte auf, und ich verzog halb genervt, halb belustigt das Gesicht. Ich hatte immer schon geahnt, dass sich unter Joss’ stachliger Oberfläche eine Löwenmutter verbarg.
    Als sie kam, reichte ein Blick, und sie schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. »Meine Güte, Jo, was ist denn bloß passiert?«
    Ich ließ sie rein und deutete mit einem Nicken auf die Weinflasche in ihrer Hand. »Lass uns die erst köpfen. Wir werden sie brauchen.«
    Cole grüßte Joss mit einem knappen Nicken und verzog sich auf sein Zimmer, damit wir unsere Ruhe hatten. Joss machte es sich auf der Couch gemütlich. »Also los, hau rein, und erzähl mir die ganze Geschichte.«
    Die ungewollte Ironie ihrer Wortwahl entlockte mir ein schiefes Lächeln. »Tja, da wir gerade von Hauen sprechen …«
    Als ich fertig war, musste ich sie buchstäblich auf dem Sofa festhalten, damit sie nicht aufsprang, ins Zimmer meiner Mutter stürmte und ihr eine Abreibung verpasste. Danach dauerte es noch geschlagene fünf Minuten, bis ich ihr glaubhaft versichert hatte, dass es Cole und mir gutging.
    In ihren Augen lag immer noch ein gefährliches Glitzern, als sie einen Schluck von ihrem Wein trank. »Und Cam hat dich aufgefangen?«
    »Ja. Er war richtig lieb zu mir.«
    Sie stutzte kurz wegen meiner Formulierung, dann erschien ein strahlendes

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