London Road - Geheime Leidenschaft
draußen stand, machte es einen Salto rückwärts.
»Cam.« Ich strahlte, weil ich mich riesig freute, ihn zu sehen.
Er trug seine übliche Kluft aus Print-T-Shirt und Jeans, und ich verspürte den Drang, ihn aus dem zugigen Treppenhaus in die Wohnung zu ziehen. Er schenkte mir ein flüchtiges Lächeln. »Alles klar bei euch?«
Ich machte ihm Platz. »Komm rein.«
Sein Lächeln wurde breiter, als er an mir vorbeiging. Dabei streifte er mich mit der Schulter, und die Berührung trat in meinem gestressten Hirn eine Lawine unwillkommener Gedanken los. »Kann ich dir vielleicht einen Kaffee anbieten?«
»Das wäre super.« Er folgte mir und winkte Cole zu. »Na, mein Freund, wie geht’s?«
Cole grinste. »Gut. Und selbst?«
»Kann nicht klagen.« Er schlenderte hinter mir her in die Küche.
»Wie trinkst du ihn?«
»Milch, kein Zucker.«
Ich machte mich an die Arbeit und war mir unangenehm bewusst, dass Cam jede meiner Bewegungen beobachtete. Meine Wangen glühten unter seinem aufmerksamen Blick, und ich beeilte mich, den Kaffee fertigzumachen. »Du hast heute Abend Schicht, oder?«, fragte ich, als ich ihm den Becher reichte.
»Ja, aber ich wollte vorher noch was vorbeibringen.« Er nippte an seinem Becher. »Mmm, guter Kaffee.«
Ich lachte leise. »Der Weg ins Herz eines Mannes.«
Sein Grinsen war regelrecht teuflisch. »Aber nur eines Mannes, der leicht zu befriedigen ist«, gab er zurück und deutete damit an, dass er alles andere als leicht zu befriedigen war.
»Ja, ich kann mir genau vorstellen, was man tun muss, um dich zu befriedigen, Cam, und dies hier ist ein jugendfreier Haushalt.«
Er warf den Kopf in den Nacken und lachte, woraufhin ich das vertraute Flattern in der Brust verspürte.
»Gut, dass die Wohnung einen Stock tiefer auch für nicht jugendfreie Inhalte offen ist.«
Ich wurde rot. »Themawechsel …«
»Was? Die Gäste in der Bar sagen noch ganz andere Sachen zu dir. Bei denen bist du doch auch nicht um eine Antwort verlegen.«
Er hatte mich tatsächlich beobachtet. Ich zuckte die Achseln. »Das sind auch nicht meine Freunde.«
Sein Blick wurde sanft. »Dann bin ich also noch dein Freund? Du hast es dir nicht anders überlegt?«
»Nein, habe ich nicht.«
»Gut.« Er angelte etwas aus seiner hinteren Hosentasche. »Weil ich mir nämlich wünsche, dass du mir genug vertraust, um Cole das hier zu geben.« Er hielt mir einen Schlüssel hin. Ich sah ihn fragend an. »Das ist ein Zweitschlüssel für meine Wohnung. Ich will, dass er zu mir nach unten geht, wenn du nicht da bist. Da ist er sicher, und du musst dir nicht ständig Sorgen um ihn machen, wenn du mal nicht bei ihm sein kannst.«
Der Schlüssel war das beste Geschenk, das ich je bekommen hatte.
Mit Abstand.
»Cam …« Ich sah erst den Schlüssel an, dann ihn. »Bist du dir da auch wirklich sicher? Ich meine, wird dir das nicht zu viel?«
»Nicht, wenn ich es dir dadurch leichter machen kann.«
Ich griff nach dem Schlüssel, aber statt ihn zu nehmen, schloss ich meine Finger um Cams Hand. Er verspannte sich, und ich legte all meine Dankbarkeit in meinen Blick. »So ein schönes Geschenk habe ich noch nie bekommen.«
Cam sah mich an und lächelte. »Ein Schlüssel. Der Weg ins Herz einer Frau.«
»Nur einer Frau, die leicht zu befriedigen ist.«
Er lachte.
»Was ist denn so komisch?« Coles Frage brachte uns in die Wirklichkeit zurück. Ich zog meine Hand weg und hielt den Schlüssel in die Höhe.
»Ein Geschenk.«
»Ach?«
»Ich erklär’s dir gleich.« Ich wandte mich zu Cam. »Magst du zum Abendessen bleiben? Mac ’n’ Cheese.«
»Wie kann ich da nein sagen?«
»Gar nicht. Das verbiete ich dir.« Ich gab Cole den Schlüssel. »Geh mit Cam ins Wohnzimmer, er erklärt dir alles. Das Essen ist gleich fertig.«
Sie überließen mich meinen Vorbereitungen, aber eine ganze Zeitlang konnte ich nichts machen, als den Küchenschrank anzustarren. In mir kribbelte und flatterte es. Cam war fürsorglich und wollte mir beweisen, was für ein guter Freund er sein konnte, und das machte ihn nur noch unwiderstehlicher. Ich fragte mich – nicht zum ersten Mal –, wie er wohl im Bett war. Sein Grinsen allein löste schon ein Prickeln in mir aus. Nicht auszudenken, wozu erst seine Zunge imstande wäre.
Das Summen meines Handys riss mich aus meiner erotischen Trance.
Malcolm.
Eine Woge der Schuld überschwemmte mich. Ich drückte auf ANNEHMEN. »Malcolm, hey.«
»Liebes. Wie geht’s dir?«
»Cole und ich wollten
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