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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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übermäßig intelligent, konnte nicht zeichnen, nicht tanzen, nicht singen, lediglich einigermaßen gut kochen … Ein Glück für mich, dass ich wenigstens hübsch war. Ich war groß, mit endlos langen Beinen ausgestattet, und mir war schon oft gesagt worden, dass ich eine tolle Figur und makellose Haut hatte. Dazu noch große grüne Augen, langes rotblondes Haar, feingeschnittene Gesichtszüge, und fertig war das attraktive Gesamtpaket – ein Gesamtpaket, mit dem ich schon als Teenager die Blicke der Männer auf mich gezogen hatte. Ja, ich besaß nicht viel Kapital, aber das wenige, das ich hatte, verstand ich zum Wohl meiner Familie gewinnbringend einzusetzen.
    Dass Becca so hübsch und begabt war, hatte mir anfangs Magenschmerzen bereitet. Vielleicht würde Malcolm sich irgendwann mit mir langweilen und zu ihr zurückkehren? Aber nach Malcolms verhaltener Reaktion auf ihre Bilder machte ich mir keine allzu großen Sorgen mehr. Nicht dass dies in irgendeiner Weise logisch gewesen wäre.
    »Ja, ich weiß. Eine gute Entscheidung.« Ich lächelte ihn an und sah, dass er sich sehr zusammenreißen musste, um nicht loszuprusten. Seine Hand glitt von meiner Taille abwärts bis zur Hüfte, und ich schmiegte mich an ihn, während ich gleichzeitig einen verstohlenen Blick auf mein Handy warf. Immer noch keine SMS von Cole.
    »Jo, das ist Beccas Freund Cameron«, sagte Malcolm plötzlich, und ich hob hastig den Kopf, um endlich den Mann anzusehen, an dem ich die letzten paar Sekunden krampfhaft vorbeigeschaut hatte. Unsere Blicke kreuzten sich, und wieder spürte ich dieses erregende Kribbeln.
    Seine Augen waren kobaltblau und schienen mich förmlich auszuziehen. Ich merkte, wie sie über mich hinwegglitten und schließlich Malcolms Hand an meiner Hüfte registrierten. Ich versteifte mich unwillkürlich, als Cameron uns musterte, seine Schlüsse über die Art unserer Beziehung zog und schließlich mit einem harten Aufeinanderpressen der Lippen sein Missfallen zum Ausdruck brachte.
    »Hi«, quetschte ich hervor. Er antwortete mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. Das Feuer, das vorhin noch in seinem Blick gelodert hatte, war erloschen.
    Becca begann Malcolm irgendetwas über das Bild zu erzählen, und ich nutzte die Gelegenheit, erneut auf mein Handy zu schielen. Als ich ein verächtliches Schnauben hörte, fuhr mein Kopf wieder in die Höhe. Cameron. Ich verstand weder den Abscheu in seiner Miene noch, warum ich plötzlich das unstillbare Bedürfnis verspürte, ihm zu sagen, er solle mich gefälligst am Arsch lecken. Normalerweise bekam ich, wenn ich mit Feindseligkeit oder Aggression konfrontiert wurde, kein Wort heraus und zog mich sofort zurück, aber als ich die angewiderte Miene dieses tätowierten Idioten sah, hätte ich ihm am liebsten mit meiner Faust seine ohnehin schon leicht schiefe Nase gebrochen. (Sie hatte einen kleinen Höcker kurz unterhalb der Nasenwurzel, und eigentlich hätte dieser Makel seiner Attraktivität Abbruch tun müssen; stattdessen verstärkte er seinen herben Charme nur noch.)
    Ich biss mir auf die Zunge, bevor ich etwas tat, das ich später bereuen würde, und lenkte meine Aufmerksamkeit stattdessen auf seine Tattoos. Auf seinem rechten Unterarm prangte ein wunderschöner schwarzer Schriftzug. Es waren zwei Wörter, die ich allerdings nicht entziffern konnte, ohne ihn dabei auffällig anzustarren. Auf dem linken Arm hatte er ein mehrfarbiges, sehr detailreiches Bildmotiv. Es schien sich um einen Drachen zu handeln, aber dann schob sich Becca zwischen uns, so dass mir die Sicht versperrt war.
    Einen Moment lang fragte ich mich, wie Becca von jemandem wie dem Maßanzüge tragenden, knapp vierzigjährigen Malcolm zu einem jungen Mann wie Cameron mit seiner Siebziger-Jahre-Pilotensonnenbrille, den Lederarmbändern, einem viel zu oft gewaschenen Def-Leppard-T-Shirt und gammeligen Levi’s hatte wechseln können.
    »Mal, hast du Jo schon wegen des Jobs gefragt?«
    Verdutzt schaute ich meinen Freund an. »Job?«
    »Lass gut sein, Becca«, sagte Cameron, und seine tiefe Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Was genau das für ein Schauer war, darüber wollte ich lieber nicht nachdenken. Wie ferngesteuert wandte ich den Kopf in seine Richtung. Prompt trafen sich erneut unsere Blicke, aber seiner war leer und ausdruckslos.
    »Unsinn«, widersprach Malcolm gutmütig, bevor er sich an mich wandte. »Ihr sucht doch immer noch nach einem Barkeeper für den Club, richtig?«
    Allerdings. Craig,

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