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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestanden, die böse Wunden reißen konnten, und ich sah die zuckenden Bewegungen in seinem Gesicht, das noch recht menschliche Züge aufwies. Er besaß keine vorgeschobene Schnauze wie ein Werwolf und auch nicht das entsprechende Gebiss.
    Wer war dieser Mann?
    Zum einen Gerald King, denn auch jetzt hatte sich die Augenfarbe nicht verändert. Aber er war noch mehr. In ihm steckte eine weitere Person, ein zweites Wesen. Als ich daran dachte, fielen mir wieder die Kreaturen der Finsternis ein, diese gefährlichen Urzeit-Dämonen, die sich so perfekt tarnen konnten.
    Und er konnte normal sprechen, dass hatte er mir in den letzten Augenblicken bewiesen.
    »Du bist Gerald King, nicht wahr?«
    »Ja, das bin ich.«
    Ich lauschte dem Klang seiner Stimme und suchte dabei nach einem Vergleich.
    Ich hatte ihn zwar verstanden, aber jedes Wort war von einem Krächzen unterlegt. Er musste Mühe haben, überhaupt sprechen zu können. Zwar hatte er seine Identität preisgegeben, leider wusste ich nicht, was tatsächlich hinter ihm steckte, und sagte deshalb: »Kannst du dir vorstellen, dass es mir nicht reicht?«
    »Das denke ich auch.«
    »Wer bist du wirklich? Doch nicht nur Gerald King. Was steckt wirklich hinter dir?«
    »Mir gehört das hier. Ich bin der Herrscher. Ich habe hier schon immer gelebt, und ich werde auch wieder hier leben, wenn ich mich gerächt habe.«
    »Tatsächlich? An wem denn? Was haben dir die Frauen getan? Nichts, gar nichts.«
    »Sie waren die ersten Opfer. Ich hole mir noch andere, denn es sind damals sieben Menschen gewesen, die mich beim Bau des Hauses eingemauert haben. Darunter befanden sich auch zwei Frauen.«
    »Damals?«
    »Vor langer Zeit.«
    »Was ist da passiert?«
    »Sie bauten das Haus, aber sie bauten es auf einem Platz, auf dem sie nicht bauen durften. Ich habe hier gelebt. Ich habe sie gewarnt. Ich habe sie angefleht und gebeten, aber sie haben nicht auf mich gehört. Ich lebte hier in einer Hütte. Eines Nachts sind sie gekommen, haben mich gefesselt und in Ketten gelegt. Danach gruben sie ein tiefes Loch, und das war der Beginn des Kellers. Ich wurde dort eingesperrt. Ich war nicht tot, man hatte Spaß daran, mich lebendig zu begraben. Ich schwor Rache, aber sie haben mich nur ausgelacht. Und jetzt bin ich so weit, dass ich meine Rachepläne in die Tat umsetzen kann.«
    »Du bist kein Mensch – oder?«
    »Ich bin beides. Das habe ich ihnen auch gesagt. Sie lachten mich nur aus, denn sie haben mir nicht geglaubt. Aber ich weiß es besser, viel besser.«
    »Wer steht wirklich hinter dir?«
    »Du müsstest es wissen, John Sinclair.«
    Ob es stimmte oder nicht, das wusste ich nicht. Ich sagte trotzdem, was ich dachte.
    »Eine Kreatur der Finsternis!«
    »Ja, John Sinclair. Ich bin eine Kreatur der Finsternis. Ich bin sie lange gewesen, aber ich wollte sie nicht mehr sein. Man hat mich begraben, aber ich starb nicht. Ich überlegte, und ich habe es geschafft, mich zu befreien. Ich bin nicht gegangen, sondern hier geblieben. Ich spürte die Nähe der Menschen, und ich wollte sie in der Nähe haben. Ich habe sie nicht mal gehasst. Ich habe sie beobachtet. Der Keller hier war meine Welt. Über lange Jahre hinweg war ich ein Zwitter. Ich wusste nicht, wohin ich gehörte. Ich drängte mich mehr zu den Menschen hin als zu den Dämonen. Ich bin in vielen Nächten dem Keller entkommen, ohne dass mich jemand sah. Ich konnte mir einen Tunnel graben, aber die Menschen wollten mich nicht. Sie hatten Angst, wenn ich mich ihnen zeigte. Sie nahmen mich nicht an, obwohl ich ihnen so viele Chancen gegeben habe. Selbst als Mensch machten sie um mich einen Bogen. Und ich wollte nicht mehr hier im Keller bleiben. Deshalb habe ich mir im Haus eine Wohnung besorgt. In sie werde ich bald einziehen. Dann verbringe ich meine Zeit dort und im Keller. Und ich habe das Haus unter Kontrolle. Jetzt wieder. Die Chance der Menschen ist vorbei. Ich habe sie ihnen gegeben. Sie haben sie nicht nutzen können, und jetzt fühle ich mich wieder mehr als Kreatur der Finsternis, die London mit Alptraumnächten überziehen wird.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Nächte sind vorbei, bevor sie richtig begonnen haben. Du kennst mich. Du weißt, wer ich bin. Du bist über meine Waffen informiert. Ich habe das Kreuz und...«
    »Ich habe die Ratten!«
    Es war eine Aussage, die ich sehr genau verstand. Ja, er hatte sich neue Freunde geholt, und ich wusste verdammt gut, dass mich die Ratten zerfetzen würden, wenn King es wollte.
    »Und

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