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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich habe das Kreuz!«
    »Das weiß ich doch! Ich habe dich zum Duell herausgefordert. Du bist nicht unbekannt. Du hast durch dein Kreuz manche Kreatur der Finsternis getötet. Ich stelle mich dir. Ich will herausfinden, ob es wirklich so mächtig ist.«
    »Das kannst du.«
    »Wenn du dich einmal falsch bewegst, Sinclair, und versuchst, an dein Kreuz zu gelangen, werden meine Freunde so schnell wie der Blitz sein. Schau nach unten. Sie warten bereits darauf, dich auffressen zu können, denn sie sind verdammt hungrig.«
    Ich senkte meinen Blick und stellte fest, dass die Ratten um mich herum, aber auch zwischen King und mir so etwas Ähnliches wie einen dicken Pelzteppich gebildet hatten. Sie pressten sich neben meine Füße und Knöchel, hielten ihre spitzen Schnauzen nach oben gereckt, zeigten dabei ihre Zähne und bewegten sogar ihre kleinen Zungen. So wie sie aussahen, machten sie den Eindruck, als wollten sie mich schon jetzt anspringen.
    Um Gerald King in Sicherheit zu wiegen, hatte ich meine Arme ausgebreitet. Ich schielte ihn aus meiner gebückten Haltung an. Er wartete darauf, dass ich ihn angriff, aber ich tat nichts, was in seinem Fall einen Befehl an die Ratten begründet hätte.
    »Es wird hier eine echte Leiche geben, Geisterjäger John Sinclair. Du bist es. Ich sollte damals sterben, aber ich konnte weiterhin existieren, was man nicht wusste. Du aber bist ein Mensch und kein Verbündeter der Hölle...«
    »Zum Glück!«
    Er lachte. »Das wird sich än...«
    Es sah aus, als hätte ich keine Chance, aber es sah wirklich nur so aus. King hatte schon gewusst, warum er mich nicht an das Kreuz herankommen lassen wollte. Dessen Kraft war so stark, dass sie ihn vernichtet hätte.
    Aber das Kreuz war nicht Suko’s Stab, den man berühren musste. Und King wusste auch nicht alles über mich.
    Wir schauten uns in die Augen.
    Hatte Mary Sanders nicht den Tod darin gelesen?
    Den gleichen Ausdruck sah ich jetzt auch darin. Nur war ich schneller als er.
    Ich sprach die Formel, und ich brachte sie so schnell wie selten hervor.
    »Terra pestem teneto – Salus maneto!«
    ***
    Das war der volle Schuss. Der absolute Treffer, den Gerald King hinnehmen musste.
    Nichts konnte die Energie aus meinem Talisman aufhalten. Meine Kleidung nicht, auch nicht die dämonische Kraft der Kreatur der Finsternis. Da gab es plötzlich ein grelles Licht, das alles andere in der Umgebung schluckte. Ich trug das Kreuz, ich war der Sohn des Lichts, Und ich schaffte es, in die Helligkeit hineinzuschauen, um sehen zu können, was mit Gerald King geschah.
    In diesem Fall war das Kreuz das letzte Mittel. Es gibt eben Situationen, aus denen es mich immer wieder herausriss, und die erlebte ich in diesen Augenblicken. Deshalb hatte man mir das Kreuz überlassen, um tödliche Gefahren abwenden zu können.
    Gegen normale Menschen stellte es sich nicht. Nur gegen diese gnadenlosen schwarzmagischen Mörder, denen Menschenleben nichts wert waren, wie ich wieder erfahren hatte.
    Das Licht packte ihn. King war von ihm regelrecht übergossen worden. Er stand noch immer auf dem gleichen Fleck, und er hatte seine Arme teilweise ausgebreitet, als wollte er irgendwo Halt finden.
    Den gab es nicht.
    Es gab überhaupt nichts mehr für ihn. Er war in die Kraft des Lichts geraten, das in diesem speziellen Fall stärker war als die Sonne. Ich sah ihn in diesem Lichtgebilde stehen. Alles an ihm war blass und bleich, blasser als die Haut einer Leiche.
    Er konnte nichts mehr tun. Zwar stand sein Mund offen, doch er war nicht fähig zu schreien.
    Das Licht schaffte ihn!
    Plötzlich durchlief ein Zittern seine Gestalt. Und dann erlebte ich etwas, das mir nicht neu war, mich aber immer wieder faszinierte. Sein Körper wurde zu Staub.
    Für einen Moment sah ich ihn noch vor mir. Da aber bestand sein Körper bereits aus zahlreichen winzigen Partikeln, die seine Umrisse noch nachzeichneten, sich aber nicht mehr lange halten konnten und auf der Stelle zusammensackten.
    Und das war es dann!
    Es gab ihn nicht mehr. Ich sah das Pulver auf dem Boden und auch um mich herum liegen.
    Das stammte nicht von der Kreatur der Finsternis, sondern von den Ratten, die ebenfalls von ihm beeinflusst worden waren.
    Eigentlich war er ein armes Geschöpf, wenn man es genauer betrachtete. Er hatte versucht, sein Schicksal zu ändern, und war bei den Menschen auf wenig Gegenliebe gestoßen. So hatte er sich dann selbst den Hass aufgebaut und eine blutige Rachetour durchziehen wollen.
    Sie war ihm

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