Lonely Planet Reiseführer Argentinien

Valdés
    Jedes Jahr im Frühjahr schleppen sich See-Elefanten auf die lange, kiesbedeckte Sandbank in der geschützten Bucht, die 43 km nördlich von Punta Delgada liegt. Im September bringen die Weibchen dann hier ihre Jungen zur Welt. Um die Herrschaft über ihren Harem zu behalten, kämpfen die Männchen häufig miteinander. Von den Pfaden am Hang lassen sich solch spektakuläre Szenen gut beobachten und auch wunderbar fotografieren. Ab und zu streifen auch Guanakos am Strand entlang.
    Ins El Parador (474248; www.laelvira.com.ar ; Hauptgerichte 120 Arg$) kehren sehr viele Reisegruppen ein. Das recht ordentliche Selbstbedienungsrestaurant bietet seinen Gästen u. a. Salatbar, Kaffee und andere Getränke. Und nicht zu vergessen: Toiletten. Das Restaurant gehört zur Estancia La Elvira (474248; www.laelvira.com.ar ; DZ inkl. Halb-/Vollpension 950 Arg$), das komfortable Unterkünfte in einem modernen Bau bietet, jedoch dem die Romantik der altbewährten Gästehäuser fehlt. An Aktivitäten stehen Reiten, „Ferien auf dem Bauernhof“ und Naturwanderungen auf dem Programm. Einige Kilometer nördlich des El Parador liegt der Brutplatz einer stattlichen Magellanpinguin-Kolonie.
Punta Norte
    Am äußersten Ende der Halbinsel liegt die abgeschiedene Punta Norte, wo eine riesige gemischte Kolonie von Seelöwen und See-Elefanten lebt. Wegen der großen Entfernung verirren sich nur wenige Reisegruppen dorthin. Den wahren Nervenkitzel verursachen hier jedoch die Orcas, wenn sie sich von Mitte Februar bis Mitte April an den Seelöwen gütlich tun. Da sie ihre Attacken auf die nichtsahnenden Seelöwen nur bei Flut ausführen, besteht kaum eine Chance, das Geschehen zu beobachten. Doch allein zu sehen, wie die mächtigen Rückenflossen dieser vermeintlichen „Killerwale“ das Wasser durchpflügen, reicht, um eine Gänsehaut zu bekommen.
    Ein kleines, aber gutes Museum konzentriert sich hauptsächlich auf Meeressäuger. Seine Besucher erfahren aber auch einiges über die Tehuelche und die Geschichte des regionalen Robbenfangs.
Trelew
    0290 / 100 000 Ew.
    Auch wenn Trelew von walisischem Erbe durchdrungen ist, zeigt sich die Stadt nicht gerade als romantische Postkartenidylle. Für Besucher besitzt die mittelgroße Stadt, die ein wichtiger regionaler Knotenpunkt ist, eine günstige Lage zum Erkunden zahlreicher touristischer Attraktionen. So eignet sich das Wirtschaftszentrum der Region z. B. ausgezeichnet als Ausgangspunkt für den Besuch von Gaiman und Dolavon. Trelew selbst hat an Sehens- und Erlebenswertem kaum etwas zu bieten – bis auf das erstklassige Dinosauriermuseum, das wirklich einen Besuch wert ist.
    Gegründet wurde die Stadt 1886 als Eisenbahnknotenpunkt. Seinen mitunter falsch ausgesprochenen Namen verdankt Trelew (tre-ley-uh) der walisischen Verbindung der Wörter tre (walisisch: Stadt, Heimstätte) und lew (nach Lewis Jones, der den Ausbau der Eisenbahn förderte). Im Verlauf der folgenden 30 Jahre erreichte die Bahnstrecke Gaiman, und die heimwehkranken Waliser erbauten ihren Salón San David (einen Nachbau der St David’s Cathedral in Pembrokeshire).
    Außerdem siedelten sich spanische und italienische Einwanderer in der Gegend an. Als die Regierung 1956 die industrielle Entwicklung Patagoniens förderte, stieg die Einwohnerzahl von Trelew sprunghaft an.
    Trelew liegt 65 km südlich von Puerto Madryn (über die RN 3). Das Stadtzentrum erstreckt sich rund um die Plaza Independencia, die meisten Dienstleistungsunternehmen, z. B. Banken, Reisebüros usw., befinden sich in der Calle 25 de Mayo, der Calle San Martín und der kürzlich sanierten Avenida Fontana. Die von Ost nach West verlaufenden Straßen tragen diesseits bzw. jenseits der Avenida Fontana andere Namen.

    Detailansicht der Karte folgt
    Trelew
    Sehenswertes
    1 A3 Museo de Artes Visuales
    2 C1 Museo Paleontológico Egidio Feruglio
    3 C2 Museo Regional Pueblo de Luis
    Aktivitäten, Kurse & Touren
    4 B3 Alcamar Travel
    5 C3 Nievemar
    Schlafen
    6 A1 Hotel Rivadavia
    7 C1 Patagonia Suites Apart
    Essen
    8 B3 La Bodeguita
    9 A1 Majadero
    10 C2 Miguel Angel
    Ausgehen
    11 B3 Boru Irish Pub & Restobar
    12 C2 Touring Club

    WALISISCHES ERBE
    1865 setzten Waliser zum ersten Mal einen Fuß auf patagonischen Boden. Ihre neu gewonnene Freiheit kam sie jedoch teuer zu stehen. Wenige der Einwanderer hatten Erfahrung in der Landwirtschaft, und obendrein besaßen Patagoniens ausgedörrte Steppen keinerlei Ähnlichkeit mit der fruchtbaren Erde ihres Heimatlandes.