Lonely Planet Reiseführer Argentinien
östlichen Ausläufer der Anden Bewässerungsfeldbau. Diese Völker waren beeinflusst von der Aymara-Kultur von Tiahanaco (Bolivien) und vom großen Inka-Reich, welches sich im 15. Jh. von Peru aus südwärts ausbreitete. In der heutigen Provinz Salta steht die Ruinenanlage von Quilmes, eine der besterhaltenen Stätten der Prä-Inka-Kultur.
Ankunft der Spanier
Über ein Jahrzehnt nachdem Christoph Kolumbus zufällig den amerikanischen Kontinent „entdeckt“ hatte, zogen die ersten Euroopäer die Flussmündung des Río de la Plata hinauf. Auslöser für die Erkundungen der Region waren Gerüchte über große Silbervorkommen. Der Spanier Sebastian Cabot nannte den Fluss hoffnungsvoll „Río de la Plata“ (Silberfluss), und euphorisch taufte man Teile des neuen Territoriums auf das lateinische Wort für Silber ( argentum ). Die wertvollen Bodenschätze, die die Spanier im Inkareich von Peru fanden, wurden hier, in diesem falsch benannten Land, allerdings niemals entdeckt.
MISSION
Mission (1986), der Film mit Robert De Niro und Jeremy Irons in den Hauptrollen, erzählt in epischer Breite von den Jesuitenmissionen und der Missionierung in Südamerika im 18. Jh. Ein guter Anlass, um danach die Missionsstationen im nördlichen Argentinien zu besuchen.
Den ersten Versuch einer Siedlungsgründung an der Flussmündung unternahm 1536 der spanische Adelige Pedro de Mendoza. Er landete im heutigen Buenos Aires. Nachdem die Siedler versucht hatten, von den eingeborenen Querandí Nahrungsmittel zu stehlen, zeigten die Eingeborenen sich allerdings mitleidlos: Nach weniger als vier Jahren floh Mendoza zurück nach Spanien – und zwar ohne ein einziges Gramm Silber. Die zurückgelassenen Truppen zogen weiter in die friedlichere Umgebung von Asunción, der heutigen Hauptstadt von Paraguay.
Die Überlegenheit des Nordwestens
Obwohl die spanische Armee Buenos Aires 1580 neu gründete, blieb diese Siedlung im Vergleich zu den Neugründungen in den Anden für lange Zeit tiefste Provinz. Die Siedlungen in den Anden wurden von einer anderen spanischen Truppe gegründet, die von Alto Perú (heute Bolivien) aus nach Süden vorrückte. Dank enger Verbindungen zur Festung von Lima und mit genügend Geld durch die Silbermine von Potosí konnten die Spanier zwei Dutzend Städte gründen, darunter auch das weit südlich gelegene Mendoza (1561). Diese Entwicklungen geschahen alle in der zweiten Hälfte des 16. Jhs.
Argentiniens bekannteste Biermarke, Quilmes, ist nach dem gleichnamigen indigenen Volk aus dem Nordwesten Argentiniens benannt, das von den Spaniern ausgelöscht wurde. Quilmes lautet auch der Name einer Stadt in der Provinz Buenos Aires.
Die zwei wichtigsten Zentren waren Tucumán (gegründet 1571) und Córdoba (gegründet 1573). Tucumán lag im Herzen einer reichen Agrarregion und versorgte Alto Perú mit Getreide, Baumwolle und Vieh. Córdoba wurde zum wichtigen Wissenschaftszentrum, und die Jesuitenmissionare gründeten estancias (riesige Farmen) in den Sierras, um Alto Perú mit Maultieren, Essen und Wein zu versorgen. Córdobas Manzana Jesuítica (Jesuitenblock) ist heute das am besten erhaltene Ensemble von Kolonialgebäuden im ganzen Land. Einige jesuitische estancias in den Pampinen Sierren sind ebenfalls erhalten – zusammen mit den Hauptplazas von Salta (gegründet 1582) und Tucumán zählen sie zu den schönsten und eindrucksvollsten Werken der Kolonialarchitektur in Argentinien. Mehr über die Jesuiten findet sich auf Klicken Sie hier .
Buenos Aires: Vom Schwarzhandel zur reichen Metropole
Während der Nordwesten des Landes aufblühte, litt Buenos Aires fast zwei Jahrhunderte lang unter den strengen Handelsbeschränkungen der spanischen Krone. Da der Hafen für den Handel geeignet war, begannen frustrierte Kaufleute mit dem Schmuggel, der illegale Handel mit dem portugiesischen Brasilien und den nicht-spanischen europäischen Mächten florierte. Der Reichtum trieb das Wachstum der Stadt voran.
Mit dem Niedergang der Silberminen in Potosí im späten 18. Jh. war die spanische Krone gezwungen, Buenos Aires Bedeutung im transatlantischen Handel anzuerkennen: Spanien musste die Beschränkungen aufweichen und ernannte Buenos Aires 1776 sogar zur Hauptstadt des neuen Vizekönigreichs Río de la Plata, zu dem auch Paraguay, Uruguay und die Minen in Potosí gehörten.
Eine der bekanntesten zeitgenössischen Darstellungen aus der Zeit kurz nach der Unabhängigkeit ist Domingo Faustino Sarmientos Das Leben in der
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