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Lonely Planet Reiseführer Argentinien

Lonely Planet Reiseführer Argentinien

Titel: Lonely Planet Reiseführer Argentinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Bao , Gregor Clark , Carolyn McCarthy , Andy Symington , Lucas Vidgen
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voran.
    Die Wirtschaft von Buenos Aires boomte und zog viele Einwanderer aus Spanien, Italien, Deutschland und Osteuropa an. Die Neuankömmlinge wohnten in den Mietshäusern des Hafenviertels. In den dortigen Freudenhäusern und in den rauchgeschwängerten Kneipen und Cafés entstand der berühmte Tanz von Buenos Aires: der Tango (s. Klicken Sie hier ). In anderen Teilen des Landes stellten Basken und Iren die ersten Schafhirten; der Export von Schafen und Schafwolle sollte sich in den Jahren zwischen 1850 und 1880 verzehnfachen.
    EVITA, HOFFNUNG DER ARMEN
    „Ich komme wieder und werde Millionen sein.“
            Eva Perón, 1952
    Die aus einfachen Verhältnissen stammende María Eva Duarte de Perón stieg an der Seite von Präsident Juan Perón bis an die höchste Spitze der Macht. Zweifellos zählt sie zu den meistverehrten politischen Gestalten des letzten Jahrhunderts. Die von allen liebevoll Evita genannte First Lady Argentiniens überstrahlt heute in mancher Hinsicht auch ihren Ehemann, der das Land von 1946 bis 1955 regierte.
    Im Alter von 15 Jahren verließ Eva Duarte ihre Heimatstadt Junín in Richtung Buenos Aires, um dort als Schauspielerin oder beim Rundfunk zu arbeiten. Ihre große Chance sollte im Jahr 1944 kommen, als sie an einem Benefizkonzert im Luna Park in Buenos Aires teilnahm. Hier traf sie Oberst Juan Perón, der sich in sie verliebte und sie ein Jahr später heiratete.
    Kurz nachdem Perón 1946 die Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte, begann Evita mit ihrer Tätigkeit im Arbeits- und Sozialministerium. Während der zwei Amtsperioden Peróns unterstützte Evita ihren Ehemann durch ihr Charisma und ihre Fürsorge für die Armen, von denen sie glühend verehrt wurde. Sie ließ Armenhäuser bauen, sie richtete Hilfsprogramme für Kinder ein und ließ Kleidung und Essen an die Bedürftigen verteilen. Ihr soziales Engagement war vorbildlich, sie setzte sich für die Rechte alter Menschen ein und sprach sich erfolgreich für das Frauenwahlrecht aus.
    Noch im gleichen Jahr, als Perón den Wahlkampf für seine zweite Amtszeit gewann, starb Evita 1952 im Alter von nur 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Ihr Tod war ein schwerer Schlag für das Land und die Präsidentschaft ihres Mannes.
    Obwohl man mit Evitas Namen vor allem soziale Gerechtigkeit für jene Menschen verbindet, die sie descamisados (die Hemdlosen) nannte, war die Regierungszeit an der Seite ihres Mannes sehr umstritten. Beide regierten das Land mit eiserner Faust. Sie ließen Oppositionelle verhaften und Zeitungen wie das Time Magazine verbieten, die es gewagt hatte, sie als „uneheliches Kind“ zu bezeichnen. Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass sie die Gleichberechtigung der Frauen auf allen Ebenen der argentinischen Gesellschaft ausweitete und den Armen des Landes half.
    Heute genießt Evita beinahe schon Heiligenstatus. Wer mehr über sie wissen möchte, dem sei der Besuch des Museo Evita empfohlen. Ihr Grab liegt auf Friedhof Recoleta . Lesenswert ist die mit Hilfe eines Ghostwriters geschriebene Biografie La razón de mi vida (Die Mission meines Lebens; 1951).
    Hectór Oliveras Film Schmutziger Kleinkrieg (1983) ist eine politische Farce, eine schwarze Komödie, die vor dem Militärputsch von 1976 in einer fiktiven Stadt spielt..
    Der Zugang in den Süden der Pampas und nach Patagonien blieb den Siedlern zunächst noch verwehrt, da die Mapuche und Tehuelche erbitterten Widerstand leisteten. Im Jahr 1878 begann General Julio Argentino Roca mit einem Vernichtungsfeldzug, Conquista del Desierto (Eroberung der Wüste) genannt, gegen jene indigenen Völker. Mit der Eroberung des Südens sind in Patagonien neue Siedlungsgebiete erschlossen worden.
    An der Wende zum 20. Jh. verfügte Argentinien über ein gut entwickeltes Eisenbahnnetz, das zum Großteil mit britischen Geld finanziert worden war und das sich von Buenos Aires aus in alle Himmelrichtungen erstreckte. Trotzdem zeichnete sich bald schon eine Wirtschaftskrise bedrohlich ab, denn die Industrie konnte den ungebremsten Zuzug von Einwanderern einfach nicht mehr kompensieren. Arbeiterunruhen waren die Folge, die Importrate übertraf die der Exporte. Mit der Weltwirtschaftskrise riss das Militär schließlich in einem Staatsstreich die Macht an sich.
    LAS MADRES DE LA PLAZA DE MAYO
    1977 waren unter General Jorge Rafael Videla besonders viele brutale Menschenrechtsverletzungen in Argentinien zu beklagen. Eines Tages zogen 14 Mütter gemeinsam zur Plaza de Mayo in

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