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Lonely Planet Reisefuehrer Thailand

Lonely Planet Reisefuehrer Thailand

Titel: Lonely Planet Reisefuehrer Thailand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark China u Beales Williams
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König Bhumibol geboren wurde. Sie behaupteten u. a., dass Thaksin Ambitionen auf den Thron gehegt habe oder zumindest die königliche Erbfolge habe unterbrechen wollen.
    Im September 2008 enthob das Verfassungsgericht Samak Sundaravej wegen eines Formfehlers seines Amtes: Als Amtsträger moderierte er eine Kochsendung im Fernsehen, worin das Gericht einen Interessenkonflikt sah. Den Gelbhemden ging das aber nicht weit genug. Im November 2008 besetzten sie eine Woche lang die beiden größten Flughäfen Thailands, Suvarnabhumi und Don Muang. Schließlich inszenierte das Militär stillschweigend einen Staatsstreich und erwirkte noch einen Gerichtsbeschluss, der Thaksins Marionetten weiter schwächte. Mit der Bildung von Koalitionen in letzter Minute schaffte es der Demokrat Abhisit Vejjajiva schließlich, die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten auf sich zu vereinen und sich zum 27. Ministerpräsidenten Thailands vereidigen zu lassen.
    Freilich dauerte es nicht lange, bis sich Thaksins Anhänger ihrerseits organisierten und die United Front for Democracy Against Dictatorship bildeten, besser bekannt als die „Rothemden“. In ihren Reihen fanden sich vor allem Thais aus dem Norden und Nordosten, aber auch Putsch-Gegner, Aktivisten für die Demokratie und eingefleischte Thaksin-Anhänger. Es herrschte eine Art Klassenkampf, denn einige Rothemden bekannten sich offen zu ihrer totalen Ablehnung der Aristokratie. Die heftigste Demonstration der Roten ereignete sich 2010, nachdem das höchste thailändische Gericht Thaksin des Machtmissbrauchs während seiner Regierungszeit für schuldig befunden und die Beschlagnahmung von 46 Mrd. US$ aus dessen Vermögen angeordnet hatte. Die Rothemden besetzten zwei Monate lang die zentralen Einkaufsstraßen in Bangkok. Sie forderten die Absetzung der Regierung und Neuwahlen. Da Opposition und Regierung keinen Kompromiss finden konnten, vertrieb das Militär die Demonstranten im Mai 2010 mit Gewalt. Bei den blutigen Zusammenstößen starben 91 Menschen, Teile der Innenstadt gingen in Flammen auf; der Schaden durch Brandstiftung wird auf 1,5 Mrd. US$ geschätzt.
    Bei den Parlamentswahlen 2011 wendete sich das Blatt erneut (und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal): Die Thaksin politisch nahestehende Partei Puea Thai gewann die Mehrheit der Mandate und Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra wurde zur Premierministerin gewählt. Weitere Infos zu Yingluck gibt’s auf Klicken Sie hier .
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    Ärger im äußersten Süden
    Seit 2001 führen muslimische Separatisten in den südlichsten Provinzen Pattani, Narathiwat und Yala einen wenig beachteten Kleinkrieg gegen die Zentralregierung. Diese drei Provinzen bildeten einst das historische Königreich Pattani, bis es von der Chakri-Dynastie erobert wurde. Unter König Chulalongkorn wurde die traditionelle Führungselite durch Beamte der Zentralregierung und Bürokraten aus Bangkokersetzt. Zur Politik, während des Zweiten Weltkriegs einen thailändischen Nationalstaat zu formen, gehörte es auch, den Vielvölkerstaat in eine einheitliche, homogene, thailändisch-buddhistische Gesellschaft zu verwandeln. Im äußersten Süden formierte sich dagegen Widerstand in Form einer separatistischen Bewegung, die für die Unabhängigkeit von Pattani kämpfte. Die Politik der Assimilierung wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren schließlich aufgegeben und der damalige Ministerpräsident Prem sicherte den Muslimen seine Unterstützung im Kampf für ihre kulturellen Rechte und religiöse Freiheit zu. Außerdem bot er eine Amnestie für die bewaffneten Aufständischen an und erließ einen Plan für die wirtschaftliche Entwicklung der traditionell armen Region.
    ÄRGER AN DER TEMPELFRONT
    Der ehemalige Khmer-TempelKhao Phra Wihan (oder „Preah Vihear“ auf Kambodschanisch, s. Klicken Sie hier ) wurde 2008 auf Antrag von Kambodscha in die Liste des Unseco-Weltkulturerbes aufgenommen. Über den abgelegenen, scheinbar unbedeutenden Tempel kommt es schon seit Jahren zu Streitigkeiten zwischen Thailand und Kambodscha. Der Internationale Gerichtshof entschied bereits 1969, dass der Tempel zu Kambodscha gehört, doch bis heute beanspruchen beide Länder das 4,6 km 2 große Gebiet rund um die Anlage für sich. Nachdem die Unesco ihre Entscheidung bekanntgegeben hatte, wurden immer wieder Truppen an die Grenze entsandt, die sich gelegentlich auch Feuergefechte lieferten.
    Im Vorfeld der Parlamentswahlen in Thailand nahmen die Spannungen an

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