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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einem Paradies. Wir haben in den letzten Tagen einmalige Formationen und Gesteinsarten gesehen, dennoch verspüre ich nicht den geringsten Drang, irgendwelche Notizen zu machen.«
    »Wenn unser Abenteuer vorbei und vergessen ist, dann können Sie ja zurückkommen und sich nach Herzenslust austoben«, meinte Flinx. »Ich für meinen Teil bewundere Sie, daß Sie in einer Situation wie dieser überhaupt an Arbeit denken können.«
    »Ein guter Wissenschaftler«, erwiderte der Thranx in einem Ton der totalen Sicherheit, gepaart mit einer Einsicht zweiten Grades, »arbeitet immer, ganz gleich wie seine persönlichen Umstände aussehen mögen.«
    »Das ist großartig und sehr philosophisch«, meinte Clarity, »aber in meinem Fall kann ich …«
    Ihr Satz endete in einem Schrei. Sie war rechts von Flinx gegangen. Er warf sich zur Seite, als das Loch unter ihr aufklaffte. Sowelmanu krabbelte auf seinen fünf Beinen in Sicherheit.
    Die beiden lehnten sich vorsichtig über die Kante der Öffnung, ehe der Staub sich gelegt hatte.
    »Clarity!« Er hielt sich bereit für einen schnellen Rückzug. Der Stein unter seinen Füßen fühlte sich fest an, aber das war auch bei dem Boden der Fall gewesen, der unter seiner Gefährtin nachgegeben hatte. Er hatte ihre Angst gespürt, als sie abgestürzt war. Die Tatsache, daß er sie immer noch fühlte, war ein hinreichender Beweis dafür, daß sie tief unten noch am Leben und bei Bewußtsein war.
    Eine kleine geflügelte Gestalt gesellte sich zu ihnen. Scrap war mit Kalksteinstaub bedeckt, aber ansonsten völlig unversehrt. Flinx hielt die Lichtröhre in die Öffnung.
    »Clarity, kannst du uns hören?«
    Ihre Antwort war schwach, aber zu verstehen, voller Angst und Verwirrung. Der heiße Eindruck von Schmerz fehlte.
    »Sie scheint nicht ernsthaft verletzt zu sein«, stellte Sowelmanu fest. »Sehen Sie, links von Ihnen!«
    Flinx bewegte die Röhre. Der Schacht, in den Clarity gestürzt war, wies steile und glatte Wände auf. Wasser sickerte aus einem Seitengang und benetzte den Grund des Tunnels. Es waren keine Stalagmiten und Stalaktiten zu sehen.
    »Eine Regenrinne«, erklärte der Geologe überzeugt. »Es gibt andere Namen dafür, aber so nennt man diese Formation normalerweise. Sie befördert das überflüssige Wasser von den oberen in die unteren Ebenen. Deshalb gibt es keine anderen Gebilde in dem Tunnel. Das schnell strömende Wasser hat ihr Wachstum verhindert.«
    »Sehr interessant, aber was tun wir jetzt? Sämtliche Vorräte haben wir hier oben bei uns.«
    »Wir könnten ihr einige Lebensmittel hier lassen und mit Hilfe zurückkehren. Ich bin sicher, daß sich Wasser in ihrer Reichweite befindet.«
    »Es ist möglich, daß wir diese Stelle nicht wiederfinden, ganz gleich, wie sorgfältig wir sie markieren. Außerdem hat sie kein Licht. Sie hat Angst vor der Dunkelheit, Sowel. Ich weiß, daß es einem Thranx schwerfällt, das zu verstehen.«
    »Menschen sind für eine Vielzahl von unverständlichen Phobien anfällig. Ich habe Verständnis dafür, aber was können wir sonst tun?« Seine Oberkiefer klickten mißbilligend. »Ich glaube, wir könnten auch zu ihr hinunterrutschen und dann gemeinsam versuchen, wieder auf diese Ebene zurückzukehren. Es müßte eine Reihe von Durchgängen geben, in denen wir hochklettern könnten. Aber mir gefällt diese Idee nicht.«
    »Mir auch nicht. Sie können hierbleiben, wenn Sie wollen.«
    Flinx warf Pip in die Luft. Dann setzte er sich auf die Kante der Regenrinne und ließ die Beine in den Schacht baumeln. Scrap hielt sich dicht bei seiner Mutter. Die Minidrachs schauten zu, wie Pips Meister tief einatmete, sich abstieß und schützend die Lichtröhre an Bauch und Brust drückte.
    Die Talfahrt erfolgte wild, schnell und erfreulich kurz und endete in einem seichten Tümpel voll eisigen Wassers. Ganz in der Nähe ergoß sich ein Wasserfall in einen Teich, welcher die Quelle eines schnell dahinströmenden unterirdischen Flusses darstellte.
    Clarity stieß bei seiner unerwarteten Ankunft einen Schrei aus, dann entspannte sie sich dankbar, als sie den Eindringling erkannte.
    »Es tut mir leid! Es tut mir leid! Es tut mir leid!« Sie warf sich in seine Arme, und er mußte mit der Röhre herumjonglieren, damit sie nicht herunterfiel. Sie schluchzte, und ihre Kleidung war bei dem schnellen Absturz durch das Regenrohr arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Er rief sich ins Gedächtnis, daß sie in totaler Dunkelheit durch den vom Wasser geglätteten

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