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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen glatten Brocken Flußstein. »Es ist sowieso egal«, murmelte er düster. »Sobald das Zeug einmal mit Luft in Berührung gekommen ist, fängt es an, sich zu zersetzen.«
    »Ja, das stimmt.« Clarity rutschte über den Boden, um sich neben ihn zu setzen, wobei sie die Knie an die Brust zog und mit beiden Armen umschlang.
    Danach sagte keiner mehr etwas. Das Ausmaß der Katastrophe wurde ihnen nach und nach klar. Sowelmanu verfolgte ebenso wie die Menschen, wie die leuchtende Flüssigkeit über den Boden lief und ein schmales helles Rinnsal bildete. Es fing bereits an zu verblassen, als die Chemikalien aufgrund des Kontaktes mit Sauerstoff zerfielen.
    Clarity ließ ihre Beine los, um sich bei Flinx anzulehnen. »Was immer passieren mag: Wenn das Licht ausgeht, dann laß mich nicht los. Ich könnte es nicht ertragen, völlig ohne Kontakt zu einem menschlichen Wesen zu sein.«
    Er gab keine Antwort. Dies wäre schon ein seltsamer Ort, um zu sterben, dachte er. Es gab ausreichend Luft, Nahrung und Wasser, aber keinen Weg nach draußen.
    Ihre Suche nach einem Weg würde nur zu einem schnelleren Tod führen, jedenfalls nicht in die Freiheit. Es gab keine Möglichkeit, sich in der Dunkelheit über eine bestimmte Route klarzuwerden. Sie waren in eine Region von Long Tunnel gestolpert und gestürzt, die die Kartographen von Long Tunnel noch nicht vermessen hatten. Es gab keine Orientierungsposten, keine markanten Stellen, nichts, was ihnen Hinweise über eine Richtung geben konnte.
    Auf jeden Fall würden sie nicht durch die Berührung eines Vexfußes oder eines fleischfressenden Pilzes sterben. Er ertappte sich dabei, wie er kühl mit dem Nadler herumspielte und sich fragte, ob wohl noch genug Ladung vorhanden war, um damit die Aufgabe zu erledigen, die er im Sinn hatte.
    Clarity atmete zischend ein, als der letzte Rest der leuchtenden Flüssigkeit, die sie geführt hatte, in der totalen Dunkelheit versickerte. Es war dunkler, so überlegte Flinx, als die Innenseite eines Augenlides, wenn es im Schlaf fest geschlossen war, dunkler als Träume, dunkler als jeder Raum um eine rotierende Welt.
    Still war es nicht. Ständig hörte man das Gurgeln von fließendem Wasser. Als das Licht schließlich versiegt war, tauchten photosensitive Wesen aus ihren Verstekken auf, und die Höhle war erfüllt mit seltsamen Summlauten und Klickgeräuschen und einem leisen Miauen, als die Höhlenbewohner sich unsicher miteinander verständigten.
    »Haben wir keine andere Beleuchtungsquelle?« flüsterte Sowelmanu.
    »Keine.« In der pechschwarzen Dunkelheit klang ihr Flüstern wie eine normal laute Unterhaltung. Er spürte, wie Clarity sich an ihn preßte, und war plötzlich im stillen dankbar für ihre Anwesenheit und Wärme, selbst wenn diese Nähe mehr durch Angst als durch Zuneigung hergestellt worden war.
    »Ich frage mich, obgleich es nun zu spät ist, ob wir die Energiezelle in Ihrem Nadler soweit hätten modifizieren können, daß wir sie in meine Schulterlampen hätten einsetzen können.«
    »Das bezweifle ich. Waffenenergiezellen unterscheiden sich erheblich von denen in allgemein käuflichen Batterien. Wenn es überhaupt funktioniert hätte, dann sowieso nur für kurze Zeit. Das heißt, wenn der ganze Apparat nicht schon bei der ersten Berührung in die Luft geflogen wäre.«
    »Aha, ich verstehe. Verrückterweise fühle ich mich jetzt etwas besser. Es besteht immer noch die Chance, daß unsere Sicherheitseinheit die Eindringlinge vertrieben hat und daß unsere Abwesenheit längst bemerkt wurde. Es kann immer noch dazu kommen, daß ein Suchtrupp uns findet.«
    »Zuerst müßten sie sich überzeugen, daß wir uns nicht unter den Toten befinden«, erinnerte Flinx ihn. »Dann müssen sie zu der Annahme gelangen, daß einige von uns außerhalb der zerstörten Bereiche im unbeleuchteten Teil des Höhlensystems festsitzen. Und dann müssen sie uns finden. Es gibt zu viele vage Annahmen, und es dauert viel zu lange. Sie werden sicherlich dringlichere Angelegenheiten zu regeln haben.«
    »Das hatte ich vergessen«, sagte der niedergeschlagene Geologe. »Die ganze willkürliche Vernichtung …«
    Flinx blinzelte in der Dunkelheit. Sein Geist ruhte nie, außer wenn er schlief, und auch dann nicht immer. »Was ist denn mit natürlichen Lichtträgern wie den Photomorphen? Könnten wir nicht mit denen irgend etwas anfangen? Versuchen, einen Photomorph zu fangen und festzuhalten oder etwas ähnliches? Selbst ein geringes unregelmäßiges Licht

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