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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sinne zu vernachlässigen. Es war durchaus beruhigend zu wissen, daß Sowelmanu immer noch fähig wäre, seine Umgebung deutlich genug zu erkennen, um sie zu führen, wenn ihre Leuchtröhre sich aufgebraucht hätte bis auf den letzten Lichtrest von einigen wenigen Kerzen.
    Ehe das geschähe, so schwor sich Flinx, hätten sie längst den riesigen Lagerraum unter dem Hafen erreicht und würden sich nach oben durcharbeiten, um zu den Verteidigern zu gelangen - unter der Voraussetzung, daß sie sich gegen die angreifenden Fanatiker halten konnten, und gesetzt den Fall, sie hatten auf ihrem Weg keine Begegnung mit irgendwelchen Killerpilzen oder Pseudo-Vexfüßen.
    Dank Sowelmanus hervorragender Nachtsicht kamen sie schneller voran als je zuvor. Er konnte beim Licht der Röhre sehr viel weiter sehen als seine beiden Retter. Dies ersparte es ihnen, sich in einigen Sackgassen zu verirren, und sorgte dafür, daß sie sofort die Gänge benutzten, die den größten Erfolg versprachen.
    Aber der Geologe konnte nur weiter sehen; er konnte nicht erkennen, was vor ihnen lag. Sie mußten immer noch im Durchschnitt zwei Tunnel wieder verlassen, bevor sie einen fanden, der weiterführte.
    Zwei solche Tage, und die Mutlosigkeit breitete sich genauso aus wie zuvor.
    »Wenn wir ein bißchen maßhalten, dann reichen unsere Nahrungsvorräte noch für eine Woche«, informierte Flinx seine Gefährten.
    »Das Essen ist nicht so schlimm. Was ist mit Licht?« Claritys Stimme klang gleichgültig und monoton. Das Klettern und Wandern hatte sie erschöpft, und sie war völlig desorientiert.
    Desgleichen Flinx. Wenn sie nur nahe genug an die Basis herankämen, dann könnte er eine emotionale Spur aufnehmen. Zumindest würden sie damit eine Marschrichtung erhalten. Aber tagelanges angestrengtes Lauschen und Wittern, um vielleicht ein einziges fremdes Gefühl aufzuspüren, hatte keinen Erfolg gehabt. Er wußte, daß sein Talent durchaus funktionierte, da er sehr deutlich Claritys Verzweiflung und Sowelmanus typische stoische Thranxruhe wahrnehmen konnte. Darüber hinaus herrschte ein emotionales Nichts, und da war nur die kalte und düstere Leere der Höhlen. Das bedeutete entweder, daß seine Wahrnehmungsfähigkeit auf einem sehr geringen Intensitätsniveau arbeitete oder daß sie vom Hafen weiter entfernt waren, als sie glaubten. Und dabei bedurfte es nur einer einzigen feststehenden magnetischen Anomalie, um seinen Kompaß nutzlos werden zu lassen.
    Waren sie etwa bei ihrem Versuch, die große Lagerhalle unter dem Hafen zu finden, zu tief geraten? Der Geologe glaubte es nicht, aber ganz sicher waren sie sich auch nicht. Flinx hatte nicht vor, mit ihm darüber zu diskutieren. Unter Tage war es immer besser, dem Ortssinn eines Thranx zu vertrauen, auch wenn er unter den Nachwirkungen einer schweren Verletzung litt, als dem gesündesten Menschen.
    »Ich denke, wir haben sie jetzt weit genug umgangen«, erklärte er ihnen und studierte die dunklen Schatten und Konturen der Felsformationen um sie herum. »Nun müssen wir uns strikt nach Westen orientieren und praktisch wieder zurückgehen.«
    »Wie können Sie so sicher sein, daß Sie einen Weg zum Lagerkomplex finden? Sicherlich hatte der Unternehmer, als die Höhlen ausgebaut wurden, alle Eingänge verschließen lassen, durch die ein größeres Tier hätte hereinschlüpfen können.«
    »Vielleicht haben sie welche übersehen.« Sowelmanu widersprach Flinx’ Argument nicht. »Bedenken Sie, daß wir nur eine Öffnung finden müssen. Wenn wir eine Stelle finden, die nur durch Hitze verschlossen wurde, dann können wir sie vielleicht durchbrechen, und wir werden wenigstens wissen, daß wir unser Zielobjekt erreicht haben.« Er wies mit einem Nicken des Kopfes auf den Nadler, den Flinx trug.
    »Die Waffe, die Sie unseren Angreifern abgenommen haben, durchdringt jede Wand aus Sprühplastik.«
    »Wenn noch genug Ladung da ist und wenn wir sie nicht einsetzen müssen, um uns selbst zu schützen.« Er warf einen Blick auf sein Chronometer. »Na schön. Wir gehen jetzt in diese Richtung.«
    »Nein.« Sowelmanu gab einige verneinende Klicklaute von sich. »Das ist eine Sackgasse. Die müssen wir umgehen - dort entlang.«
    Flinx kniff die Augen zusammen und blinzelte, aber er sah nur undurchdringliche Finsternis. Er hob die Schultern und folgte dem Geologen.
    »Es ist wirklich eine Schande«, sagte Sowelmanu am folgenden Tag.
    »Was denn?« wollte Clarity wissen.
    »Als Geologe müßte ich mir vorkommen wie in

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